Wenn man ein Ziel vor Augen hat, dann tut man alles dafür, es zu erreichen. Das weiß auch die 22-jährige Antonia. Schon während ihrer Regelschulzeit wusste sie, was sie später einmal machen möchte: Als Lehrerin selbst Kinder zum Schulabschluss begleiten. Also machte sie nach ihrem Regelschulabschluss das Abitur und begann im Anschluss ihr Lehramtsstudium an der Universität Erfurt – um selbst Regelschullehrerin zu werden. Im Campus-Blog berichtet sie von ihrem Weg und von großartigen Erfahrungen, aber auch von kleinen Enttäuschungen...
Antonia, was war ausschlaggebend für deine Entscheidung, an der Uni Erfurt zu studieren?
Vor allem hat mich an der Uni Erfurt das Bachelor-Master-System für das Lehramt überzeugt. Mir war es auch wichtig, schon während des Studiums in Praktika Erfahrungen sammeln zu können. Das alles bietet mir das Studium an der Uni Erfurt. Und dank der zentralen Lage bin ich auch nah an meiner Heimat und damit meiner Familie und meinen Freunden.
Wie war die Anfangszeit – bist du gut ins Studium gekommen und was hat dir dabei geholfen?
Mein Studium begann während der Corona-Pandemie. Das war eine echte Herausforderung. Mein Studentenleben hatte ich mir ganz anders vorgestellt. In dieser Zeit war es schwer, andere Studierende kennenzulernen. Anstatt im Seminar, in der Mensa oder in Cafés Leute zu treffen, fand so gut wie alles digital statt. Das war keine schöne Zeit. Durch die Studieneinführungstage hatte ich aber zum Glück schon ein paar Leute kennengelernt. Diese Kontakte sind sehr wichtig, damit man sich gegenseitig austauschen und helfen kann. Nach Ende der Pandemie, im zweiten Semester, bin ich dann direkt nach Erfurt gezogen und hatte mit meiner WG wirklich großes Glück. Ab diesem Zeitpunkt wurde alles anders und mein Studentenleben war endlich so, wie ich es mir vorstellte.
Was fasziniert dich an deinem Studium und was sind die Studieninhalte?
Ich finde die Zeit während der Praktika am schönsten. Dadurch gewinnt man einen Eindruck vom Alltag als Lehrerin. Ich liebe diesen Beruf und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Dadurch weiß ich, wofür ich studiere. Das trägt mich durch mein Studium. Klar gehört auch die Theorie dazu, und so war das Bachelor-Studium manchmal ein wenig „trocken und eintönig“. Dafür macht mir das Master-Studium eindeutig mehr Spaß. Dessen Inhalte sind viel praxisbezogener.
Warum möchtest du Lehrerin werden?
Mir macht die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen großen Spaß. Ich wollte schon immer in diesem Bereich arbeiten. Für das Regelschullehramt habe ich mich bewusst entschieden, weil ich früher selbst einmal Regelschülerin war und eine wundervolle Schulzeit hatte. Kinder und Jugendliche zu unterrichten und sie auf ihrem Weg bis zum Schulabschluss zu begleiten, ist einfach großartig.
Was war dein Lieblingsfach in der Schule und wirst du dieses auch unterrichten?
In der Schule machten mir die Sprachen immer großen Spaß. Deshalb habe ich als Hauptfach Deutsch gewählt. Da ich mich für Politik interessiere und politische und demokratische Bildung sehr wichtig finde, entschied ich mich für Sozialkunde als zweites Unterrichtsfach und studierte Staatswissenschaften – Sozialwissenschaften im Nebenfach.
Wie kann man sich eine klassische Arbeitswoche im Praktikum vorstellen?
Man erlebt den kompletten Schulalltag als Lehrerin. Dieser Perspektivwechsel von der Schülerin zur Lehrerin war für mich äußerst spannend. Die Wochen im Praktikum können dabei ganz unterschiedlich sein, je nachdem, welche Aufgaben man gerade hat. Bei den Hospitationen zum Beispiel sitze ich in der Klasse, beobachte das Geschehen und helfe, wo ich kann und gebraucht werde. Wenn ich wiederum eigene Unterrichtsstunden halte, dann erlebe ich, was es bedeutet, Lehrerin zu sein: Die Unterrichtsstunden müssen auch vorbereitet und nachbereitet werden und man arbeitet viel am Nachmittag außerhalb der Schule.
Welche Eigenschaften zeichnen deiner Ansicht nach eine gute Lehrerin aus?
Man sollte diesen Beruf gerne machen und vor allem für seine Fächer „brennen“. Dann kann man auch die Kinder dafür begeistern. Man muss außerdem sehr viel koordinieren und organisieren. Am wichtigsten ist es aber, Empathie und Einfühlungsvermögen gegenüber den Schülerinnen und Schülern zu haben. Denn Schule ist viel mehr als nur Unterricht.
Gibt es etwas, das du anderen Lehramtsstudierenden mit auf den Weg geben kannst?
Im Hinblick auf die lange Studienzeit ist es wichtig, sich früh mit dem Beruf zu beschäftigen und herauszufinden, ob es das Richtige für einen ist. Das Lehramtsstudium an der Uni Erfurt macht das durch die vielen Praktika möglich. Das sollte man unbedingt nutzen.