Die Professur an der Universität Erfurt habe sie gereizt, weil sie explizit im Sachunterricht und seiner Didaktik verortet sei und insbesondere für den Schwerpunkt „Nachhaltigkeitsbildung“ die Verantwortung trage, sagt die 43-Jährige. Hinzu komme die sehr gute Ausstattung für die Lehre mit Einrichtungen wie der Hochschullernwerkstatt, dem DigiLernLab und der Didaktische Werkstatt für den naturwissenschaftlich-technischen Sachunterricht.
Dass sie eines Tages Professorin werde würde, war dabei nicht gerade „vorgezeichnet“: In Hameln geboren, studierte sie an der Universität Hildesheim Lehramt für Grund-, Haupt- und Realschulen, um Lehrerin zu werden. Und so unterrichtete Sarah Gaubitz im Anschluss an ihr Studium auch viele Jahre Sachunterricht an Grundschulen. Die Wissenschaft ließ sie aber dann doch nie ganz los und so wurde sie 2018 promoviert – über „Wertorientierungen von Grundschulkindern im Kontext nachhaltiger Entwicklung. Eine empirische Untersuchung zum moralischen Urteilen über Ressourcendilemmata.“ 2019 bis 2021 folgte die Vertretung der Professur „Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Didaktik des Sachunterrichts“ an der Universität Siegen. Sie wurde anschließend Juniorprofessorin für den sozialwissenschaftlichen Sachunterricht an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.
„Seit dem Start des Sommersemesters bin ich nun in Erfurt und freue mich sehr auf die Arbeit mit den Studierenden, Kolleginnen und Kollegen.
Aber nicht nur die Uni ist neu für Sarah Gaubitz, auch die Stadt kannte sie vor ihrer Berufung noch nicht. „Nur den Thüringer Wald, aber ich bin jetzt auch von Erfurt sehr begeistert“, erklärt sie. „Die freundlichen Menschen, die historischen Gebäude und die vielen verwinkelten Gassen gefallen mir sehr.“
Aber nochmal zurück – wie kam es dazu, das Unterrichten an der Grundschule aufzugeben und sich auf den Weg „zurück“ an die Hochschule zu machen, fragen wir die neue Kollegin.
„Bereits während meiner Tätigkeit als Grundschullehrerin lag mir der Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung besonders am Herzen“,
erklärt sie. „Und so lag es für mich auch nicht fern, zu diesem Thema eine Doktorarbeit zu verfassen, als ich eine Nachwuchsförderstelle an der Universität Osnabrück erhielt. Im Anschluss an meine Promotion hatte ich im Rahmen einer Vertretungsprofessur und später einer Juniorprofessur an der PH Ludwigsburg dann die Möglichkeit, weiter in diesem Bereich zu forschen und zu lehren. Und da wusste ich: Das ist es, was du tun willst.“
Aktuell interessiert Sarah Gaubitz im Rahmen ihrer Forschung besonders, welche Intentionen mit den verschiedenen Formen von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) verbunden werden und wie Lehrer*innen dies im Sachunterricht umsetzen. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt hat sie auf die Qualität von Erklärvideos und ihre Potenziale für den Einsatz im Sachunterricht gelegt. Ihre Studierenden können sich indessen auf Lehrveranstaltungen zum Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung sowie zu empirischen Forschungsmethoden in der Sachunterrichtsdidaktik freuen.
Und die private Sarah Gaubitz? „Ich sitze gern am Klavier, segele mit ihrer Familie und verbringe überhaupt gern Zeit in der Natur“, sagt sie und lacht. Naja und dann muss sie ja auch noch weiter Erfurt erkunden. Wir wünschen dabei viel Vergnügen, einen guten Start an der Uni und sagen: „Herzlich willkommen!“
Universität Erfurt (Campus)
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