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Lebensabschnittspartner? Kollegiat:innen veröffentlichen Sammelband zu Glaubensbiografien im Umbruch

Frei, beweglich, ungebunden? In den vergangenen Jahrzehnten haben sich neue Möglichkeiten eröffnet, das eigene Leben, Beziehungen, Religiosität, letztlich sich selbst nach persönlichen Idealen zu gestalten. Doch bringt diese Freiheit auch einen gesteigerten Anspruch an das Individuum mit sich: Identitätsbildung wird zur ständigen, immer unabgeschlossenen Aufgabe, die unwillkürlich auch mit Umbrüchen und Abbrüchen verbunden ist. Wer ich bin, ist dynamisch.

Im Herbst 2019 veranstalteten Promovierende des Theologischen Forschungskollegs der Universität Erfurt eine Tagung zur Dynamik von Identität, Glaubensbiografien und kirchlichen Lebensformen (zum Bericht auf Theologie Aktuell). Im Anschluss daran entstand ein Sammelband, der dem Phänomen dynamischer Identität nachgeht – besonders mit Blick auf Glaube und Lebensgestaltung im kirchlichen Kontext. Wie lassen sich jenseits einer pauschalen Individualismuskritik konstruktive theologische Deutungen fluider Biografien entwickeln? Welche Konsequenzen ergeben sich vor diesem Hintergrund für religiöse Praxis und konkrete Lebensformen?

Der von den Kollegiat:innen Dominik Abel, Dominique-Marcel Kosack und Anna Reinhardt herausgegebene Band erschien nun in der Reihe "Erfurter Theologische Schriften". Die Beiträge verfassten Stefan Walser (Münster/Paderborn), Dominique-Marcel Kosack (Erfurt), Viera Pirker (Frankfurt a. M.), Barbara Keller (Köln/Bielefeld), Veronika Hoffmann (Fribourg, CH), Stephan Winter (Tübingen), Annegret Reese-Schnitker (Göttingen) und Fidelis Ruppert (Münsterschwarzach).