| Studierendenrat

Stellungnahme anlässlich eines bekanntgewordenen sexuellen Übergriffs

In den vergangenen Wochen haben sich vermehrt Studierende als Opfer von sexueller Belästigung und sexuellen Übergriffen an uns gewandt, nachdem besonders ein Fall öffentlich gemacht wurde.

 

Aktuell bieten wir zusammen mit den Zuständigen der Universität den Betroffenen Hilfe und Beratung an und prüfen, welche weiteren Maßnahmen in Zukunft getroffen werden können, um Belästigung und Übergriffe zu verhindern.

Im Lichte der bekannt gewordenen Vorfälle wollen wir, der StuRa der Universität Erfurt, uns jedoch auch mit dieser Stellungnahme unmissverständlich klar gegen jede Form sexistischer, rassistischer oder anderer Formen diskriminierender und belästigender Handlungen auf dem Campus und in der Stadt positionieren. Wir verurteilen die Vorfälle und Taten aufs Schärfste! Es kann nicht sein, dass noch immer vor allem Frauen in ihrem Alltag sexueller Belästigung und Gewalt befürchten müssen!

Wir stehen ein für einen offenen Campus und eine offene Stadt. Unser Campus soll ein Ort sein, an dem man in sicherer Umgebung lernen, arbeiten und sich bewegen kann.

Gleichzeitig erkennen wir den Mut derer an, die ihre belastenden Erfahrungen öffentlich gemacht haben und nun rechtliche Schritte gehen. Wir hoffen, dass dieser Mut andere ermutigt, selbst gegen erlebte Belästigungen und Übergriffe vorzugehen. Ebenso rufen wir jede*n dazu auf, sich zu jeder Zeit besonnen, aber entschieden gegen jede Form von Diskriminierung zu stellen. Ein gemeinschaftlicher und empathischer Umgang mit Opfern und eine offene Diskussion statt Tabuisierung und Wegschauen müssen ein Teil einer offenen Campuskultur sein. Wir müssen davon ausgehen, dass die Dunkelziffer bezüglich solcher Fälle noch höher ist.

Wir unterstützen daher die Maßnahmen und Angebote, die Betroffenen geboten werden. Die Universität Erfurt hat ein breites Angebot an Beratungsstellen, die im Umgang mit Fällen von Diskriminierung, Belästigungen und Übergriffen geschult sind.

Das Referat Antidiskriminierung (stura.antidisk@uni-erfurt.de) und alle Stellen, die in der AGG-Ri genannt werden, vor allem die Gleichstellungsbeauftragte (gleichstellungsbeauftragte@uni-erfurt.de), bieten ein anonyme Beratung für Opfer von Übergriffen, Diskriminierung und Belästigung an und begleiten weitere Schritte.

Wir arbeiten vertrauensvoll mit allen Stellen der Universität zusammen, um einen achtsamen Umgang mit Betroffenen zu schaffen.

Wenn du einen Übergriff oder eine Belästigung erfahren hast oder Zeug*in einer solchen geworden bist, dann schreib uns! Nur wenn wir wissen, wo Missstände herrschen, können wir sie beheben und
dafür sorgen, dass sich das Leben auf dem Campus nachhaltig für alle Menschen verbessert und sicherer wird.

Wir schauen nicht weg, sondern helfen Betroffenen. Wir setzen uns ein, dass unser Campus ein Ort des Austauschs und des achtsamen Umgangs miteinander wird.

Wir fordern alle Mitglieder der Universität auf, Situationen und Einstellungen gegenüber Gruppen kritisch zu hinterfragen und nicht wegzusehen, sondern sich zu jeder Zeit besonnen, aber entschieden gegen jede Form von Diskriminierung, Belästigung oder Übergriffen zu stellen.