Alumni-Projekt gewinnt Commitment Award 2016 der Willy Brandt School of Public Policy

Mit ihrem Projekt "Water for Small-Scal Farmers" haben Daniar Matikanov und Bartyrbek Alymkulov den diesjährigen Commitment Award der Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt gewonnen. Die beiden setzten sich damit gegen zehn weitere studentische Projekte durch und bekommen für ihre Idee nun 2500 Euro Anschubfinanzierung. Im Wettbewerb um den Commitment Award, der heute im Kaisersaal verliehen wurde, können alljährlich Studierende der Brandt School beweisen, was sie im Master Public Policy über Nachhaltigkeit und Projektmanagement gelernt haben - gleichzeitig bekommen sie die Chance, durch die Anschubfinanzierung ihre Projektideen Wirklichkeit werden zu lassen.

Die weltweiten Folgen des Klimawandels sind in vielen Regionen der Welt besonders für die ländliche Bevölkerung spürbar. Denn unregelmäßige Niederschläge und schlechte Bedingungen für eine Wasserspeicherung verstärken das Problem der Wasserknappheit in ländlichen Gegenden. Auch Shybran, ein Dorf im Süden Kirgistans, ist von diesem Problem betroffen. Daniar Matikanov und Bartyrbek Alymkulov, zwei kirgisische Alumni der Willy Brandt School of Public Policy mit regionalen Kenntnissen und teils langjähriger Erfahrung im Projektmanagement bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, wollen mit ihrem Projekt zur Sicherung der Wasserversorgung landwirtschaftlicher Kleinbetriebe in Shybran beitragen. 90 Prozent der dortigen Bevölkerung lebten von der Landwirtschaft und leidetn besonders stark unter dem ineffizienten Umgang mit Wasser. „Bisher hat sich weder die Regierung noch eine andere Organisation für die Verbesserung der Lebensbedingungen in Shybran eingesetzt. Deshalb wollen wir nun aus eigener Initiative und in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung eine sichere Wasserversorgung gewährleisten“, berichten die Studenten. „Unsere Idee ist simpel, kosteneffizient und leicht umzusetzen“, sagen Daniar und Batyrbek. Die klimatischen Bedingungen der semi-ariden Region im Süden Kirgistans, in der hauptsächlich Mais, Gerste, Äpfel, Aprikosen und Sonnenblumen angebaut werden, haben sich in den vergangenen Jahren verschlechtert. Stärkere Verdunstung und fehlende Ausrüstung zur Kalkulation von erwarteten Niederschlagsmengen erschweren eine effiziente Bewässerung. „Wir möchten erreichen, dass auch mit weniger als 300 mm Niederschlag pro Jahr eine ertragreiche Landwirtschaft möglich ist“, erklären sie weiter. Dieses Ziel soll durch die Weiterbildung von Landwirten aus 120 Haushalten zu den Themen effiziente Wassernutzung, wassersparende Anbauprodukte unter Beachtung der lokalen Bedingungen und Maßnahmen zur Regenwassergewinnung erreicht werden. Außerdem möchten die beiden den Bau verschiedener Anlagen zur Regenwassergewinnung durch die Bereitstellung von Zement, Sand und Kies unterstützen. Bei der Umsetzung ihrer Idee wollen die Studenten sowohl die Ergebnisse einer Grundlagenstudie zur Situation in Shybran 2015/2016 der Doktorandin Aiperi Otunchieva nutzen, als auch mit einem deutschen Berater in Kirgistan zusammenarbeiten, der mehr als 15 Jahre Erfahrung in den Bereichen Naturschutz und effiziente Wasserverwertung besitzt. Die Umsetzung ihres Projekts wollen Daniar und Batyrbek durch die Medien begleiten lassen, um ihre Idee auch in anderen Regionen zu verbreiten. „Wir hoffen, dass unser Projekt als Modell für andere Landwirte im Süden Kirgistans dienen kann und die verbesserten Bedingungen der Wasserversorgung auch dem wachsenden Problem der Landflucht, insbesondere von Jugendlichen, entgegenwirken werden.“

Den zweiten Preis beim diesjährigen Commitement Award gewann das Projekt "Save our Future" von Harini Suresh, Platz drei ging an die "Computer School in Sub-Saharan Village in Mosambique" von Grigoriy Grigoriyev und Jafar Terciano Binasse.

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