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BIBB fördert Transferprojekt TraNaxis

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) fördert in den kommenden zwei Jahren das Verbundprojekt „Transfer von Nachhaltigkeit in die berufliche Aus- und Weiterbildungspraxis durch Multiplikatorenqualifizierung (TraNaxis)“ von Universität Erfurt und Leuphana Universität Lüneburg mit rund 550.000 Euro aus den Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Das Programm „Berufsbildung für Nachhaltige Entwicklung im Transfer für Ausbildungspersonal 2020 - 2022 (BBNE-Transfer)“ zielt darauf ab, bewährte Ergebnisse und Produkte der bisherigen BBNE-Modellversuche zur nachhaltigkeitsbezogenen Weiterbildung von Ausbilderinnen und Ausbildern zu transferieren. Die Uni Erfurt und die Leuphana hatten mit den Modellversuchen KoProNa und Pro-DEENLA bereits erfolgreich am Förderprogramm „Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung (BBNE) 2015-2019“ teilgenommen. Durch die Kooperation sollen die gewonnenen Ergebnisse nun verknüpft und in Form einer Multiplikatorenqualifizierung in die berufliche Bildungspraxis transferiert werden.

Um diesen Transfer sicherzustellen, wird jeweils eine Workshopreihe zur Qualifikation von Trainer*innen der Aus- und Weiterbildung sowie zur Qualifikation von betrieblichen Ausbilder*innen durchgeführt, die Ergebnisse werden evaluiert, adaptiert und implementiert. In der ersten Phase werden Pädagog*innen der beruflichen Weiterbildung qualifiziert. Während dieser Qualifizierung entsteht ein Weiterbildungsleitfaden. In der zweiten Phase führen darauf basierend die Pädagog*innen eigenverantwortlich eine Workshopreihe mit betrieblichen Ausbilder*innen von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen durch. Ein weiteres Ziel ist es, dass die Workshopreihe für die Ausbilder*innen während der Projektphase als IHK-Zertifikatslehrgang Eingang in das Zertifizierungssystem der regionalen Industrie- und Handelskammern findet. Damit bietet TraNaxis eine Perspektive zur Integration der neuen Standardberufsbildpositionen „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ sowie „Digitalisierte Arbeitswelt“ im Zuge der Weiterentwicklung der Ausbildungsordnungen, die ab August 2021 bindend für alle Ausbildungsunternehmen wird. Mit diesem Angebot kann sichergestellt werden, dass das Bildungspersonal in Unternehmen, Entscheidungen für eine soziale, ökologische und ökonomische nachhaltige Ausrichtung der betrieblichen Prozesse nicht nur mitträgt, sondern auch aktiv mitdenkt und mitgestaltet. 

Eine Besonderheit des Projekts liegt auch darin, dass im Zuge des Transfers eine Verbindung aus kaufmännischen und gewerblich-technischen Perspektiven auf Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung hergestellt wird. Dadurch soll in TraNaxis eine ganzheitliche Durchdringung der betrieblichen Ausbildung mit Themen der Nachhaltigkeit gewährleistet werden. Damit dieser Transferprozess erfolgreich und bundesweit gelingen kann, arbeiten die Universitäten Erfurt und Lüneburg mit verschiedenen Partnern aus dem Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung zusammen: mit dem VHS-Bildungswerk (Gotha), dem Steinbeis Innovationszentrum Logistik und Nachhaltigkeit (Sinsheim), der GILDE Wirtschaftsförderung (Detmold) und dem Institut für Betriebliche Bildungsforschung (Berlin). Darüber hinaus sind zahlreiche Unternehmen, weitere Forschungsinstitutionen sowie Verbände und Vereine in den Transfer von Nachhaltigkeit in die berufliche Aus- und Weiterbildungspraxis bei TraNaxis eingebunden.