Täglich sind wir aktuell damit konfrontiert – im Fernsehen, im Internet, in der Zeitung: Kreisdiagramme in Ländergrenzen, die uns die Fallzahlen für Coronainfektionen anzeigen. Doch wie entstanden eigentlich die Darstellungen für medizinische Karten?
Christ*innen auf der ganzen Welt begehen die 40 Tage vor dem Osterfest als Fastenzeit. Der Verzicht soll Gläubigen dabei helfen, sich wieder auf das Wesentliche im Leben zu besinnen. Doch infolge der Coronakrise erlebt derzeit die gesamte Welt eine “auferlegte Fastenzeit”, befindet die Erfurter Pastoraltheologin Prof. Dr. Maria Widl.
Als ob die Corona-Pandemie Europa und die Welt nicht schon genug in Atem hielte, schaut die Europäische Union seit Montag mit Besorgnis nach Ungarn. Dort hat das Parlament ein Notstandsgesetz verabschiedet, das dem nationalkonservativen und populistischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán neue Machtbefugnisse einräumt.
Corona ist nicht für jeden dasselbe. Das Virus stellt für uns Individuen eine jeweils ganz eigene Bedrohung dar.
Corona als Chance für unsere Gesellschaft – für ein solches Verständnis der Krise plädiert der christliche Sozialethiker Dr. Jakob Drobnik. Die notwendige Isolation des Einzelnen bringe nur umso stärker zum Ausdruck, wie sehr der Mensch auf das Gemeinwesen und die soziale Interaktion angewiesen ist.
Die sogenannte “Triage” teilt Erkrankte und Verletzte nach Schwere ihrer Verletzungen ein und beschreibt damit die Priorisierung medizinischer Hilfeleistung. In Zeiten von Corona stößt eine solche Priorisierungsentscheidung jedoch auf eine Ressourcenknappheit an Intensivbetten.
Es gibt eine lange theologische Tradition, Krankheiten und Epidemien als eine “Strafe Gottes” zu interpretieren. Betroffene werden damit als moralisch verwerfliche Menschen stigmatisiert. Dagegen protestiert unser Kirchenhistoriker, Prof. Dr. Jörg Seiler.
Naturkatastrophen und Seuchen haben seit jeher ihre Spuren in der Frömmigkeitsgeschichte hinterlassen. Die Kirche kennt zahlreiche Praktiken, mit denen sie auf eine vermeintliche „Strafe Gottes“ reagiert. Doch überlebte Frömmigkeitsformen sollte man dort belassen, wo sie hingehören, nämlich „in der Vergangenheit“, befindet der Erfurter Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Benedikt Kranemann.
Seuchen und Plagen sind ein immer wiederkehrendes Motiv in der Mythologie und Geschichtsschreibung des Abendlandes. Selten bis nie machen sie dabei Unterschiede zwischen Guten und Bösen, Schuldigen und Unschuldigen.
“Nicht alles, was erlaubt ist und vor Jahrzehnten einmal gängig war, ist heute sinnvoll”, mahnt Prof. Dr. Julia Knop, Dogmatikerin an der Universität Erfurt. Angesichts der Coronakrise sieht sie die Gefahr einer kirchlichen Rückentwicklung.