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Neuerwerbungen der Forschungsbibliothek Gotha

Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt hat einige interessante Neuerwerbungen zu verzeichnen...

Die Wiege des Kindergartens stand in Thüringen: Friedrich Fröbel (1782–1852) gründete 1840 in Bad Blankenburg die erste Einrichtung dieser Art. Er strebte eine naturgemäße Erziehung für die gesunde und vollständige Entwicklung kleiner Kinder in den ersten Lebensjahren an. Der Gothaer Kindergarten wurde 1845 von Fröbels Schülerin Christine Erdmann gegründet. Auf den Frühjahrsauktionen konnte die Forschungsbibliothek Gotha nun ein bemerkenswertes Exemplar von Fröbels „Mutter- und Kose-Liedern“ (Blankenburg 1844) ersteigern. Die neuerworbene Erstausgabe stammt aus dem Besitz der Gothaer Kindergärtnerin Bernhardine Herold (1812–1885), die mit Fröbel in Briefkontakt stand, und trägt ihren Namenszug. Das Buch ist mehr Erziehungs- als Liederbuch und richtete sich an die Mütter. Die Liedtexte sind von Stichen des Malers und Nazareners Friedrich Unger (1811– 1858) umrahmt.

Für den Bereich europäische Handschriften konnten interessante Stücke angekauft werden, darunter ein Sammelband mit mehreren hundert Münzabdrucken aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (Chart. A 2558) und mehrere Briefe an die Herzöge Ernst I. (1601–1675), Friedrich II. (1676–1732) und Friedrich III. (1699–1772) von Sachsen-Gotha-Altenburg.

Ferner konnte ein Brief des Illuminaten Adam Weishaupt (1748–1830) aus dem Jahr 1808 erworben werden, worin er u.a. beklagt, dass ihm die hiesige Bibliothek fast verschlossen sei.

Als Schenkung gelangten mehrere Autographen mit Lebensbeschreibungen des Mathematikers und Juristen Carl Anton Bretschneider (1808–1878) und dessen Sohn Alfred in die Bibliothek. Zu den Neuerwerbungen im Bereich Orientalia gehört ein Druck des persischen Werks Maḫzan al-ʿulūm von der Naval Kishore Press (Kanpur, Nordindien, 1873). Es handelt sich um ein einzigartiges Universallexikon mit enzyklopädischem Charakter.