Forschungsbibliothek Gotha (Gotha, Schlossplatz 1)
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Universität Erfurt
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Schloss Friedenstein
Schlossplatz 1
99867 Gotha
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Sascha Salatowsky ist Philosophiehistoriker, spezialisiert auf die Frühe Neuzeit. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Geschichte des Aristotelismus unter Berücksichtigung seines Verhältnisses zur Theologie und den Naturwissenschaften der Zeit. Er beschäftigt sich insbesondere mit den Disziplinen De anima, Metaphysik, Physik und Ethik. In den letzten Jahren hat er eingehend die Philosophie und Theologie der Sozinianer und deren Einfluss auf die frühe Aufklärung erforscht. Er interessiert sich ferner für die Toleranzdebatten der Frühen Neuzeit. Im Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit an der Forschungsbibliothek Gotha hat sich sein Interesse inzwischen auch auf spezifische Aspekte der Lokalgeschichte von Sachsen-Gotha, der Universität Jena und Thüringens im Allgemeinen ausgedehnt. Methodisch lassen sich seine Forschungen als Beiträge zur Ideen- und Begriffsgeschichte zusammenfassen.
Transformationen zwischen Renaissance und Aufklärung. Die Philosophie der Sozinianer
Dieses DFG-Projekt hat Sascha Salatowsky von 2009 bis 2011 unter der Leitung von Prof. Dr. Winfried Schröder an der Philipps-Universität Marburg durchgeführt. Gegenstand war die erste umfassende Darstellung der Philosophie der Sozinianer, die in ihrer großen Bedeutung für die beginnende Frühaufklärung erwiesen werden sollte. An den „heterodoxen“ Flügel des Renaissance-Aristotelismus anknüpfend, entwickelten die Sozinianer vor allem in der Physik und Anthropologie einen außergwöhnlich radikalen Materialismus, der nicht ohne Nachwirkungen auf Philosophen wie John Locke und Gottfried Wilhelm Leibniz blieb. Die Studie ist 2015 erschienen.
Netzwerk „Lutherische Orthodoxie revisited“
Von 2016 bis 2019 hat Sascha Salatowsky zusammen mit Dr. Joar Haga (Oslo/Stavanger) das von der DFG geförderte wissenschaftliche Netzwerk „Lutherische Orthodoxie revisited. Konfessionelle Muster zwischen Identitätsverpflichtung und ,Weltoffenheit' mit insgesamt 15 Wissenschaftlerinnern und Wissenschaftler geleitet. In insgesamt fünf Workshops wurde die lutherische Orthodoxie in ihrer Bedeutung für die systematische Weiterbildung der reformatorischen Theologie, für die Prägung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens sowie für die Herausbildung einer spezifischen Formation der frühneuzeitlichen Religionskultur erforscht. Der Sammelband befindet sich in Vorbereitung.
seit 08/2017 Wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation an der Forschungsbibliothek Gotha (75%)
2011 – 2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsbibliothek Gotha im DFG-Projekt „Ausbau der Forschungsbibliothek zu einer Forschungs- und Studienstätte für die Kulturgeschichte des Protestantismus in der Frühen Neuzeit“ (08/2017–03/2020 zu 25%)
2009 – 2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Philosophie, Philipps-Universität Marburg; Durchführung des DFG-Forschungsprojekts „Transformationen zwischen Renaissance und Aufklärung. Die Philosophie der Sozinianer“
1989 – 2008 Beamter im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst der Berliner Polizei
2014 – 2016 Masterstudiengang „Bibliotheks- und Informationswissenschaft“ im Fernstudium an der Humboldt-Universität Berlin zum Master of Arts (LIS) Thema der Masterarbeit: „Forschungsbibliotheken in der Forschungslandschaft der Bundesrepublik Deutschland. Eine Analyse“ (unveröffentlicht)
1999 – 2004 Promotion (Philosophie), FU Berlin, Abschlussnote „magna cum laude“ Dissertationsschrift: „De Anima. Die Rezeption der aristotelischen Psychologie im 16. und 17. Jahrhundert“ Gutachter: Prof. Dr. Schmidt-Biggemann (FU Berlin), Prof. Dr. Walter Sparn (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg)
1998 Magister Artium; Gesamtnote „sehr gut“, Freie Universität Berlin Magisterarbeit: „Die philosophische Ethik der Lutheraner im frühen 17. Jahrhundert“
1990 – 1997 Studium an der Freien Universität Berlin, Philosophie und Neuere Deutsche Literatur
Assoziiertes Mitglied des Aristotelismus-Zentrums Berlin
Deutsche Gesellschaft für Philosophie e.V.
Netzwerk Sozinianismus-Forschung in Deutschland
European Society for Early Modern Philosophy
De Anima. Die Rezeption der aristotelischen Psychologie im 16. und 17. Jahrhundert. Bochumer Studien zur Philosophie. Bd. 43. Amsterdam/Philadelphia: B.R. Grüner 2006. 407 S.
Rezensionen:
Stephan Herzberg, in: Zeitschrift für philosophische Forschung 60, Heft 4 (2006), 631–633.
Sabrina Ebbersmeyer, in: Renaissance Quarterly LX, Number 1 (2007), 209–211.
Mário Santiago de Carvalho, in: Revista Filosófica de Coimbra 31 (2007), 273–279.
Die Philosophie der Sozinianer. Transformationen zwischen Renaissance-Aristotelismus und Frühaufklärung. Quaestiones 18. Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog 2015. 519 S.
Rezensionen:
Wolfgang Erich Müller, in: Theologische Literaturzeitung 140 (2015), Sp. 1423–1427.
Dávid Mólnar, in: Keresztény Magvetö 121,2 (2015), 266–269.
Gideon Stiening, in: Scientia poetica 5,1 (2016), 410–416.
Kęstutis Daugirdas, in: Aufklärung 28 (2017), 421–427.
Pablo Toribio Pérez, in: Asclepio 69,2 (2017).
Friedrich Vollhardt, in: Das achtzehnte Jahrhundert 42,1 (2018), 133–136.
Steffen Huber, in: Odrodzenie i Reformacja w Polsce 62 (2018), 175–181.
Falk Wunderlich, in: Kant-Studien 110/2 (2019), 323–326.
Sammelbände
1. Duldung religiöser Vielfalt – Sorge um die wahre Religion. Toleranzdebatten in der Frühen Neuzeit (Friedenstein Forschungen 10). Stuttgart 2016 (zusammen mit Prof. Dr. Winfried Schröder, Marburg).
Rezensionen:
2. Konfession, Politik und Gelehrsamkeit. Der Jenaer Theologe Johann Gerhard (1582–1637) im Kontext seiner Zeit (Gothaer Forschungen zur Frühen Neuzeit 11). Stuttgart 2017 (zusammen mit Prof. Dr. Markus Friedrich, Hamburg, und Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte, Frankfurt/Main).
Rezensionen:
3. Das Projekt der Aufklärung. Philosophisch-theologische Debatten von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Walter Sparn zum 75. Geburtstag. Leipzig 2018 (zusammen mit Dr. Joar Haga, Stavanger/Oslo, Prof. Dr. Wilhelm Schmidt-Biggemann, Berlin, und Prof. Dr. Wolfgang Schoberth, Erlangen).
Rezensionen:
4. Frühneuzeitliche Bildungssysteme im interkonfessionellen Vergleich. Inhalte – Infrastrukturen – Praktiken (Gothaer Forschungen zur Frühen Neuzeit 14). Stuttgart 2019 (zusammen mit Dr. Christine Freytag, Jena).
Rezensionen:
5. De homine. Anthropologien in der Frühen Neuzeit (Gothaer Forschungen zur Frühen Neuzeit 16). Stuttgart 2021 (zusammen mit Prof. Dr. Wilhelm Schmidt-Biggemann, Berlin)
6. Frühneuzeitliches Luthertum. Interdisziplinäre Studien (Gothaer Forschungen zur Frühen Neuzeit 20). Stuttgart, 2022 (zusammen mit Dr. Joar Haga, Stavanger, unter Mitarbeit von Jan-Luca Albrecht)
Herausgeber, Sozinianismus und Heterodoxie. Quellen und Forschungen zur Frühen Neuzeit (zusammen mit Kęstutis Daugirdas, Martin Mulsow und Friedrich Vollhardt)