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Online-Gesprächsreihe „Gotha Manuscript Talks“ wird fortgesetzt

Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt setzt im Herbst ihre Online-Gesprächsreihe „Gotha Manuscript Talks“ mit vier neuen Terminen fort und lädt dazu alle Interessierten herzlich ein.

Der erste Vortrag von Prof. Dr. Ahmed El Shamsy (Chicago) mit dem Titel „Book Culture in Nineteenth-Century Egypt through the Lens of Seetzen’s Manuscript Collection“ findet am Mittwoch, 6. Oktober, um 18.15 Uhr statt. Es folgen weitere Vorträge von Dr. Carsten Walbiner (Beirut) am 20. Oktober zu den arabischen Handschriften der Kustodie des Heiligen Landes in Jerusalem, von Prof. Dr. Verena Klemm (Leipzig) am 3. November zur verborgenen Literaturgeschichte der ismailitischen Sammelbandschriften aus Syrien und schließlich von Prof. Dr. Sabine Schmidtke (Princeton) am 17. November zu dem Thema „Martin Schreiner (1863-1926) between the Study of Islam and the Science of Judaism“.

Gegenstand des ersten Gesprächs ist einmal mehr die Sammlung von mehr als 1.500 arabischen Handschriften, die Ulrich Jasper Seetzen (1767–1811) in Kairo für seinen Gönner, den Herzog Ernst II. (1745–1804) von Sachsen-Gotha-Altenburg, beschaffte. Die Manuskripte umfassen die gesamte islamische Geschichte, von frühen Koranfragmenten bis zu Gedichten über die noch junge Besetzung Ägyptens durch Napoleon. Die Untersuchung des Inhalts der Sammlung in Verbindung mit Seetzens Korrespondenz bietet einen Einblick in die Buchkultur, die Seetzen im Kairo des frühen 19. Jahrhunderts antraf.

Ahmed El Shamsy ist außerordentlicher Professor für islamisches Denken an der Universität von Chicago. Er befasst sich mit der Geistesgeschichte des Islam und konzentriert sich dabei auf die Entwicklung der klassischen islamischen Disziplinen und der Gelehrtenkultur in ihrem breiteren historischen Kontext. Seine Forschung befasst sich mit Themen wie Mündlichkeit und Alphabetisierung, der Geschichte des Buches sowie der Theorie und Praxis des islamischen Rechts. Sein jüngstes Buch, „Rediscovering the Islamic Classics“, zeichnet den Übergang der klassischen islamischen Literatur vom Manuskript zum Druck nach. Zu seinen weiteren Veröffentlichungen gehören die Monographie „The Canonization of Islamic Law“ und zahlreiche Artikel zu verschiedenen Aspekten der islamischen Tradition.

Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt die drittgrößte Sammlung orientalischer Handschriften in Deutschland. Diese etwa 3.400 Handschriften, die überwiegend um 1800 in die Bibliothek gelangten, sind relevant für alle Wissenschaftsfelder und werfen ein Licht auf die unterschiedlichsten Aspekte von Manuskriptkulturen. Mit der Einladung renommierter Forscher*innen zu den Gotha Manuscript Talks möchte die Forschungsbibliothek Gotha ausgehend vom Material in einer Webinar-Reihe Impulse für einen verstärkten Austausch zu Manuskriptkulturen über Fachgrenzen hinweg geben und Forscher*innen und Interessierte miteinander ins Gespräch über orientalische Handschriften bringen. Es moderiert Dr. Feras Krimsti, der die Sammlung orientalischer Handschriften der Bibliothek betreut.

Kontakt:

Wissenschaftlicher Referent orientalische Handschriftensammlung
(Forschungsbibliothek Gotha)
Forschungsbibliothek Gotha (Gotha, Schlossplatz 1)
Sprechzeiten
nach Vereinbarung
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