Max-Weber-Kolleg

Urbanity and the Formation of Religious Groups

Datum
15. Jun 2023, 13:00 Uhr - 16. Jun 2023, 13:00 Uhr
Veranstaltungsort
Haus Dacheröden, Anger 37, Erfurt
Veranstalter
Dr. Martin Christ, KFG „Religion und Urbanität: Wechselseitige Formierungen“ (FOR 2779)
Veranstaltungsart
Workshop
Veranstaltungssprache(n)
Englisch
Publikum
Hochschulintern, mit Anmeldung

Zweitägiger Workshop der KFG „Religion und Urbanität: Wechselseitige Formierungen“ (FOR 2779). Unter Leitung von Martin Christ.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Umfangreichere Informationen zur Veranstaltung finden Sie in der englischen Version dieser Seite.

Dieser Sondierungsworkshop geht der Frage nach, wie ein "urbaner Lebensstil" die Entstehung verschiedener religiöser und konfessioneller Gruppen beeinflusst hat. Der Workshop befasst sich mit Prozessen wie der Definition von Gruppen durch ihre Mitglieder sowie mit Beschreibungen von Gruppen durch "Außenstehende". Auch Vorstellungen von Urbanität können die Diskurse über die Bildung religiöser Gruppen prägen, wie zum Beispiel das himmlische Jerusalem als Schlüsselaspekt des Puritanismus. Anpassungen religiöser Rituale und Glaubenssysteme aufgrund städtischer Anforderungen führten ebenfalls zur Entstehung religiöser Gruppen, die sich später über das städtische Umfeld hinaus ausbreiteten. In Südasien beispielsweise leben verschiedene religiöse, ethnische und Kastengruppen nebeneinander, die zwar räumlich voneinander getrennt sein können, aber dennoch in hohem Maße miteinander interagieren.

Der Workshop wird von der Fokusgruppe "Gruppenbildung, Segmentierung und Fragmentierung" organisiert, die Teil des KFG "Religion und Urbanität: Wechselseitige Formationen" (DFG, FOR 2779) ist. Sie knüpft an frühere Arbeiten der KFG an, in denen argumentiert wird, dass Religion und Urbanität sich kontinuierlich gegenseitig prägten (Christ et al. 2022; Rüpke und Rau, 2020). In vielen Publikationen der KFG spielen Gruppen und deren Bildung eine wichtige Rolle, so zum Beispiel die Bruderschaften des mittelalterlichen Lyon (Rau, 2021). Viele Gruppenbildungen waren nicht einfach hierarchische Prozesse der Schaffung einer Gruppenidentität von oben nach unten, sondern die Macht war auf heterarchische Weise auf eine Vielzahl von Akteuren verteilt (Urciuoli, 2021). Auch die komplexe räumliche Abgrenzung von Gruppen, die Überschneidungen und der Wechsel zwischen verschiedenen Schichten sind eine Art von Ko-Räumlichkeit (Lèvy, 2021).

Das Programm wird zeitnah auf der Website und dem Blog veröffentlicht. Finanziell ermöglicht durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).

Junior Fellow
(Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)
Max-Weber-Kolleg (Steinplatz 2) / Raum 507c (4. OG)