Webersches Forschungsprogramm

Das Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien verbindet ein Institute for Advanced Study mit einem auf Dauer gestellten Graduiertenkolleg. Es ist Teil der Universität Erfurt und als Selbstverwaltungseinheit den Fakultäten gleichgestellt.

Intergenerationalität

International anerkannte, erfahrene Wissenschaftler/innen aus verschiedenen Disziplinen werden auf Zeit zu Fellows bestellt. Sie beteiligen sich an einem langfristig angelegten Weberschen Forschungsprogramm und begleiten Doktorand/innen und Postdoktorand/innen (Kollegiat/innen).

Das Max-Weber-Kolleg bringt auf diese Weise Wissenschaftler/innen unterschiedlicher Generationen zusammen, so dass Fellows von innovativen Ideen der Kollegiat/innen und diese wiederum von den Erfahrungen und Kontakten der Fellows profitieren. Die Zusammenarbeit zwischen Fellows und Kollegiat/innen folgt dem Grundsatz des lehrenden Forschens und des forschenden Lernens sowie dem der aufgabenbezogenen Teamarbeit.

Interdisziplinarität

Die kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung am Max-Weber- Kolleg ist historisch und vergleichend. Der Schwerpunkt liegt auf der interdisziplinären Verknüpfung der am Kolleg vertretenen Fachgebiete, die in besonderer Weise von Max Weber beeinflusst wurden: Soziologie, Geschichtswissenschaft, Religionswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft, Philosophie und Theologie.

Die Forschungsleistungen in Soziologie des Max-Weber-Kollegs wurden 2008 im aufwändigen Forschungsrating des Wissenschaftsrats für exzellent befunden. Das Max-Weber-Kolleg gehört damit zu den 4% besten Forschungseinheiten (9 aus 254) im Bereich Soziologie in Deutschland.

Internationalität

Wissenschaftler/innen aus unterschiedlichsten Regionen werden an das Max-Weber-Kolleg eingeladen. Mit dem im Weberschen Forschungsprogramm gewählten spezifischen Zugriff, der seine Wurzeln in der verstehenden Soziologie (Max Weber) hat, sollen innovative Perspektiven eröffnet werden, die eurozentrische sowie kognitivistisch verengte Sichtweisen überwinden.

Auf diese Weise will das Kolleg einen Beitrag zur Bearbeitung gesellschaftlich relevanter Problemstellungen der Gegenwart leisten, etwa in Bezug auf das Verständnis der Rolle materieller, ideeller wie kultureller Bedingungen für ein gelingendes Zusammenleben in pluralistischen Gesellschaften, die Schaffung gemeinsamer Sprachen zur narrativen Erschließung des kulturellen Erbes oder die Verständigung über wesentliche Wertkomplexe in der globalisierten Moderne. Wissenschaftssprachen am Kolleg sind Englisch und Deutsch. 

Intersektoralität

Mit diesem Stichwort wird die sogenannte "Third Mission", also der Auftrag an Wissenschaft in die Gesellschaft zu wirken und sich gesellschaftlichen Fragestellungen zu stellen, beschrieben. Das Max-Weber-Kolleg unterstützt Formate, die Gesellschaft und Wissenschaft in Kontakt zu bringen.

Für Frieden, Vielfalt und Toleranz

bunte Handfläche

Das Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien verpflichtet sich, Chancengleichheit und den respektvollen Umgang aller seiner Mitglieder zu befördern. Es zielt auf die Förderung von Diversität, gleichberechtigte Teilhabe und Transparenz in Theorie und Praxis und die Unterstützung einer familienfreundlichen und vorurteilsfreien Arbeitsumgebung. Darüber hinaus fühlt es sich der Freiheit und Unabhängigkeit von Forschung und Lehre verpflichtet und solidarisiert sich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in aller Welt, die nicht in den Genuss dieser Freiheit kommen.

Wir glauben an die verbindende Kraft der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit, an die Überzeugungskraft von Argumenten im Diskurs und an die Notwendigkeit von Freiheit, Frieden und Menschenrechten für Wissenschaft und Bildung. Deshalb wollen wir weiterhin mit Wissenschaftler*innen aus allen Regionen der Welt zusammenarbeiten, die diese Überzeugungen teilen, und wir heißen auch Kolleg*innen aus der Ukraine und Russland willkommen.