Doktorandin (Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)

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Isabell Wagener

Zur Person

Curriculum Vitae

  • 2021 – Promotion
  • 2017 – 2020: Doktoratsstudium (Klassische Archäologie) im Rahmen der IGS "Resonante Weltbeziehungen" an der Karl-Franzens-Universität Graz
  • September 2013: Magister Artium
  • 10/2007 – 09/2013: Studium an der Universität Trier (Klassische Archäologie (HF), Latinistik (NF), Anglistik (NF))
  • 08/2011 – 06/2012: Auslandsstudium an der Aristoteles Universität Thessaloniki (Klassische Archäologie, Latinistik, Gräzistik)

Forschungsinteressen

  • Griechisches Theater
  • Aufführungskultur
  • Griechische Komödie/Aristophanes
  • Personifikationen

Forschungsprojekt

Wer bin ich? Überlegungen zu der Beziehung von figürlicher, literarischer und performativer Darstellung am Beispiel der Personifikationen der Alten Komödie

Meine Dissertation untersucht die Beziehung zwischen den dramatischen Aufführungen (also Komödien) einerseits und der darstellenden Kunst (hauptsächlich Vasenmalerei und Plastik) auf der anderen Seite im klassischen Griechenland an Hand von Personifikationen verschiedener abstrakter Konzepte. Nach einer theoretischen Einordnung des Themas und seiner Schwierigkeiten werden insgesamt 7 Personifikationen eingehend betrachtet und in ihrer Entwicklung nachgezeichnet. Abschließend werden verschiedenen moderne Konzepte der Religionswissenschaft und der Soziologie als Erklärungsmodelle präsentiert, die die Entwicklung dieser Personifikationen im Einzelnen erklären mögen.

Das Wort „Beziehung“ ist gewissermaßen schon im Titel vorhanden. In Bezug auf sozio-religiöse Praktiken und Resonanz ist dabei besonders das Theater spannend, da es als Raum der Begegnung zu verstehen ist, in dem die Schauspieler, das Publikum und auch der Dichter in direkte Interaktion mit den dargestellten Personifikationen treten können. Diese Verflechtungen werden unterstützt durch die rituelle Einbettung der Komödie an sich in den religiösen Diskurs der Polis, aber auch der Personifikationen in den Verlauf des Werkes. So mag das Erleben einer resonanten, wechselseitigen Verbindung als Initialzündung von Sakralisierungsprozessen sowie der Neu-, Aus- und Umformung dieser Personifikationen verstanden werden.

Gerade die Verbindung von modernen Theorien mit der Archäologie stieß lange Zeit auf Ablehnung, erfuhr aber in den letzten Jahren einen erneuten Aufschwung. Diese Arbeit leistet einen Beitrag dazu, ohne das Ausgangsmaterial zu vernachlässigen. Darüber hinaus zeigt sich, dass auch die Betrachtung weniger gut attestierter Personifikationen einerseits oder aber bereits gut dokumentierter Fundstücke/Personifikationen andererseits unter Zuhilfenahme neuer Fragestellungen durchaus lohnend ist, weil so neue Facetten zum Vorschein kommen.