Forschung am Historischen Seminar

Frau lehrt mit Buch in der Hand

Gemeinsame Forschungsaktivitäten

Forschungsgruppe Kulturtechniken

Forschungsgruppe Kulturtechniken

Drafting Instruments

Die Forschungsgruppe „Verräumlichung und Kulturtechniken“ verbindet die Disziplinen Geschichts-, Literatur- und Medienwissenschaft sowie die Wissenschaftsgeschichte an der Universität Erfurt im Ansatz der Kulturtechnikforschung. Sie versteht sich als Plattform für Fragen, Themen und Arbeitsformen, die unter kulturtechnischen Gesichtspunkten exploriert werden.

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Erfurter RaumZeit-Forschung

Erfurter RaumZeit-Forschung

Frau schaut auf Forschungsplakat, Kommunikations- und Informationszentrum (KIZ) der Universität Erfurt

Seitdem der "spatial turn" wissenschaftlich Gehör gefunden hat, befassen sich vor allem in den Kulturwissenschaften derzeit viele Projekte mit räumlichen Perspektiven. Diese Reflexionen sind mehrheitlich eindimensional – oder besser gesagt: dreidimensional, denn die zeitliche Perspektive wird häufig außer Acht gelassen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit beiden Kategorien und deren Verknüpfung hat sich die Erfurter RaumZeit-Forschung zur Aufgabe gemacht. Ziel ist es, zunächst Projekte an der Universität Erfurt zusammenzubringen, andererseits aber darüber hinaus neue Impulse zur theoretischen Debatte sowie zur Regionalisierung und Historisierung des Umgangs mit Raum und Zeit zu geben.

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Forschungsgruppe Freiwilligkeit

Forschungsgruppe Freiwilligkeit

Logo der Forschungsgruppe Freiwilligkeit

Die interdisziplinäre Forschungsgruppe beschäftigt sich mit Freiwilligkeit als politische Praxis in Geschichte und Gegenwart.

Grundannahme ihrer Forschung in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen an den Universitäten Jena und Oldenburg ist, dass vielfältige Arten von „Freiwilligkeit“ von zentraler Bedeutung für das Regieren unterschiedlicher Gesellschaften sind.

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Praxeologien der Wahrheit / Forschungsstelle für politische Epistemologien

Praxeologien der Wahrheit / Forschungsstelle für politische Epistemologien

Bocca della Vernita; Lucas Cranach

Ausgangspunkt der Forschungen zum Thema Praxeologien der Wahrheit ist die Beobachtung, dass nicht zuletzt in Folge der Debatten um eine „post-truth era“ eine Rückbesinnung auf die Wahrheit als Bezugspunkt einer neuen wissenschaftlichen und politischen Ernsthaftigkeit gefordert wird. Dies geschieht zumeist in kritischer Distanznahme zu postmodernen Epistemologien, die den Code von ‚wahr‘ und ‚falsch‘, indem sie ihn nur als Effekt von Machtkalkülen und rhetorischen Strategien verhandelten, in relativistische Fragen nach Deutungshoheiten aufgelöst hätten.

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Sonderforschungsbereich Transregio SFB TRR 294 „Strukturwandel des Eigentums“

Sonderforschungsbereich Transregio SFB TRR 294 „Strukturwandel des Eigentums“

Foto: SFB294

Die Philosophische Fakultät ist mit zwei Projekten am Sonderforschungsbereich Transregio SFB TRR 294 „Strukturwandel des Eigentums“beteiligt, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft seit Januar 2021 für zunächst vier Jahre mit bis zu 10 Millionen Euro fördert. Der Forschungsverbund verfolgt das Ziel, den fundamentalen Strukturwandel von Eigentum zu untersuchen. Der SFB stärkt die Forschungsprofile der beiden beteiligten Thüringer Universitäten Erfurt und Jena und umfasst insgesamt 23 Teilprojekte an fünf Standorten in Deutschland: Neben der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Erfurt, die Freie Universität Berlin, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und die Technische Universität Darmstadt.

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Liminalisierung - Konfigurationen des Übergangs in antiken Gesellschaften (abgeschlossen)

Liminalisierung - Konfigurationen des Übergangs in antiken Gesellschaften

Informationen bietet die Projektseite Liminalisierung.

"Was ist westlich am Westen?" (abgeschlossen)

Was ist westlich am Westen?

Das 2017 für fünf Jahre von der Thüringer Aufbaubank finanzierte Projekt nahm raum-zeitliche Praktiken der Produktion und Repräsentation von Westlichkeit in den Fokus. Mit der Frage, was am Westen westlich ist, griff es somit eine hoch politische und gesellschaftsrelevante Fragestellung auf: Trotz vielfältiger Versuche, den „Westen“ beziehungsweise das „Westliche“ zu erklären oder als überwunden darzustellen, ist der unreflektierte Umgang mit den damit verbundenen Denkfiguren (immer noch) enorm wirkmächtig. 

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Forschungseinrichtungen

Außenansicht des Forschungszentrums Gotha auf dem Schlossberg

Forschungszentrum Gotha

Das Forschungszentrum Gotha beschäftigt sich mit der Wissensgeschichte der Neuzeit. In diesem Sinne interessieren wir uns sowohl für sogenannte „hohe“ Wissensformen (Philosophie, Gelehrsamkeit, wissenschaftliches Wissen) als auch für basalere, oft weniger institutionell geformte, erfahrungsgesättigtere Gestalten des Wissens (Verwaltungswissen, praktisches Wissen, Laienwissen); ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Praktiken, die Wissen hervorbringen und prägen.

Forschungszentrum Gotha

Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes

Das Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes versteht sich als eine Plattform für interdisziplinäre Forschungen zur historischen Gewordenheit der heutigen globalen Welt. Unsere Forschung orientiert sich an den Gothaer Sammlungszusammenhängen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert und richtet ein besonderes Augenmerk auf die in der Forschungsbibliothek Gotha verwahrte Sammlung Perthes, die die Überlieferung des 1785 in Gotha gegründeten Verlagshauses Justus Perthes Gotha und seiner Nachfolger umfasst.

Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes

Forschungsprofil

Die Erfurter Geschichtswissenschaften haben seit der Neugründung der Universität ein weltregionales Forschungsprofil sowie zugleich ein ausgeprägtes Theorien- und Methodenbewusstsein bei gleichzeitiger disziplinärer Offenheit und interdisziplinärer Kooperation entwickelt. Neben den derzeit laufenden Forschungsprojekten haben sie in einem Profilbildungsprozess seit 2015 zwei neue gemeinsame Profilschwerpunkte identifiziert und etabliert, zu denen größere Drittmittelanträge erarbeitet wurden bzw. werden:

1. Freiwilligkeit: Die Forschungsgruppe Freiwilligkeit wurde im März 2018 an der Universität Erfurt eingerichtet. „Freiwilligkeit“ stand bisher nicht im Fokus der historischen Forschung. Dennoch ist gesellschaftliche (Selbst‐)Organisation eng mit Freiwilligkeit verknüpft. Mit diesem Vorhaben konnte über epochale und räumliche Grenzen hinweg das Verhältnis von sozialer und politischer Ordnung ausgelotet werden und so eine bislang vernachlässigte Größe individuellen Handelns wie politischen Organisierens in das Zentrum der Forschung gestellt werden. Im Mittelpunkt der Arbeit stand in Hinblick auf Drittmittelakquise die Beantragung einer DFG-Forschungsgruppe, die im Juli 2020 bewilligt wurde und im Herbst 2020 ihre Arbeit aufnehmen wird.

2. Beziehungen: Seitdem die Verflechtungsgeschichte als einer der Königswege der Globalgeschichte ausgerufen worden ist, stehen „Beziehungen“ im Fokus der Aufmerksamkeit. Der zweite geplante Schwerpunkt will diese Diskussionen bündeln und Ansätze der Internationalen Beziehungen, der Psychologie und der Soziologie für die Geschichtswissenschaft fruchtbar machen. Nach gemeinsamen Tagungen finden derzeit Gespräche zu einer Kooperation zwischen Orient Institut Beirut, Max-Weber-Kolleg und Historischem Seminar der Universität Erfurt statt.

Die Mitglieder des Historischen Seminars sind an zahlreichen interdisziplinären – uniinternen wie drittmittelgeförderten – Forschungsgruppen beteiligt (vgl. Universitätsinterne Struktur ). Darüber hinaus engagieren sich die Erfurter Geschichtswissenschaften für einen öffentlichen Dialog über ihre aktuelle Forschung: Hierzu tragen vielfältige Aktivitäten bei wie Blogs, Ringvorlesungen, Jahresvorlesungen, Ausstellungen und Medienbeiträge, wobei zu aktuellen Debatten Stellung genommen und mit außeruniversitären Institutionen (z.B. Museen und Gedenkstätten) zusammengearbeitet wird. Des Weiteren engagieren sich Lehrende für die Städtepartnerschaften Erfurt‐Haifa und Gotha-Adua sowie im Bereich der Flüchtlingsbildung.

Nachwuchsförderung

Das Historische Seminar fördert Promotionen und Habilitationen auf verschiedenen Wegen – konkret: in strukturierten Programmen wie Nachwuchskollegs, in fakultätsübergreifenden Graduiertenkollegs, in Forschungsgruppen und als individuelle Promotionen – und kommt so der Diversität des sog. wissenschaftlichen Nachwuchses entgegen. Ein 14-tägliches Kolloquium, in dem in Wintersemestern am Historischen Seminar bearbeitete Forschungsprojekte diskutiert und in Sommersemestern in thematischen Vortragsreihen aktuelle Forschungsansätze mit auswärtigen Gästen exploriert werden, sorgt für einen intensiven und anregenden Austausch zwischen Epochen, Regionen und Generationen. Mitglieder und Angehörige des Historischen Seminars erhalten automatisch eine Einladung. Interessierte sind herzlich willkommen und wenden sich dazu am besten an die jeweilige Sprecherin/den jeweiligen Sprecher des Seminars.