Dr. Cordula Bachmann

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Antike Kultur (Historisches Seminar)

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Dr. Cordula Bachmann

Dr. Cordula Bachmann

Wissenschaftliche Mitarbeiterin (50%) an der Professur für Antike Kultur, bis August 2024 ohne Vertretung in Elternzeit

Biographie

Dr. Cordula Bachmann studierte von 2004 bis 2008 Antike Geschichte, griechische und lateinische Philologie, Archäologie und Philosophie (Classics) am Corpus Christi College der Universität Oxford. Ihre Dissertation schloss sie 2013 an der Ludwig-Maximilians-Universität München ab, wo sie vom WiSe 2008/09 bis SoSe 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. In ihrer Arbeit untersucht sie die Eikones des Älteren Philostrat (3. Jh. n.Chr.) vor allem darauf, wie die antike Ästhetik der Malerei und Rhetorik in einem zeitgenössischen Text umgesetzt wird (zur Publikation der Arbeit s. u.). 2013 war sie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für die Ausstellung Bauen und Zeigen der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, wo durch die Eikones inspirierte Fresken des romantischen Malers Moritz von Schwind gezeigt werden.

Seit September 2014 (und voraussichtlich noch bis Juni 2027) war bzw. ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Erfurt tätig, zunächst auf einer ganzen, später auf eigenen Wunsch auf einer halben Stelle. 2016-17, 2019-21 und 2021-24 war sie in Elternzeit. Seit 2013 arbeitet sie an ihrer Habilitationsschrift (s. u.).

Habilitationsprojekt

Wie lassen sich die griechischen Komödien für die Erforschung des Wandels im Verhältnis von Herren und Sklaven historisch nutzbar machen?

Werden in der modernen Forschungsliteratur die griechischen Komödien zitiert, so finden sich zu deren Quellenwert zwei entgegengesetzte Meinungen: Auf der einen Seite wird die Alltags- und Realitätsnähe dieser dramatischen Form betont und somit ihr Quellenwert sehr hoch angesiedelt. Auf der anderen Seite verweist man auf die Gattungszwänge dieser Werke, die im Falle der Alten Komödie drastische Übertreibungen hervorbringen, in der Neuen Komödie aber reinen Typenspott bieten würden. Die Entscheidung, wie der Quellenwert der Komödien zu beurteilen ist, scheint dabei eher von dem gewünschten Ergebnis hinsichtlich einer historischen Problemstellung abzuhängen, als auf einer gründlichen Analyse der griechischen Komödien zu beruhen. Am Beispiel einer detaillierten Erforschung des Verhältnisses der Herren- und Sklavenfiguren in den griechischen Komödien soll versucht werden, für die Nutzung dieser Gattung als historische Quelle eine methodisch abgesicherte Grundlage zu schaffen.

Dabei wird zunächst zu fragen sein, warum sich Sklaven überhaupt für die Komödie anbieten. Denn es zeigt sich, dass sie häufig und zuweilen in nicht unmaßgeblichen Rollen in den Komödien zu finden sind und oft entscheidende Beiträge zur humorvollen Darstellung verschiedenster Sachverhalte leisten. Man wird dann untersuchen müssen, worüber genau bei ihren Auftritten gelacht wurde: Stellte das Publikum in Athen lebensweltliche Bezüge her – und wenn ja, lachte es über die pointierte Darstellung von Verhaltensweisen im Miteinander von Herr und Sklave, die ihm aus dem Alltag vertraut waren, die seinem Sklavenbild entsprachen oder gar seine Vorurteile bedienten? Oder wurde umgekehrt die Heiterkeit der Athener Bürger durch die Diskrepanz erregt, die sie zwischen ihren realen Erfahrungen und Usancen im Umgang mit ihren Sklaven und deren Handlungsmustern im Theater wahrzunehmen glaubten? Es ist damit zu rechnen, dass beide Fälle auftreten, und es ist Ziel dieses Projektes, ein Instrumentarium zu entwickeln, realistische Darstellung und komische Verzerrung zu unterscheiden und jeweils historisch gewinnbringend zu kontextualisieren.

Publikationen

  • "Totenbett mit Rüstung": Eine ikonographische Spurensuche in einem Fresko Moritz von Schwinds. In: P. Müller-Tamm / R. Heß (Hgg.): Bauen und Zeigen: Aus Geschichte und Gegenwart der Kunsthalle Karlsruhe. Bielefeld: Kerber 2014, 154-163
  • Wenn man die Welt als Gemälde betrachtet: Studien zu den Eikones Philostrats des Älteren. Heidelberg: Verlag Antike 2015. 269 Seiten
  • "Zeichen der Zeit in Philostrats Eikones", in: J. Bracker und T. Jegodzinski (Hgg.): Bilder: Zeitzeichen und Zeitphänomene, Visual Past 4.1, 2017, 21-34
  • Bilder einer Ausstellung: Philostratos Eikones. Zweisprachige Ausgabe. Wiesbaden: Marix-Verlag 2018. 272 Seiten
  • "Bildbetrachtung unter dem Segel der Rhetorik. Eine Kreuzfahrt in den Eikones Philostrats des Älteren", in M. Baumann und S. Froehlich (Hgg.): Auf Segelbeflügelten Schiffen das Meer befahren. Das Erlebnis der Schiffsreise im späten Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit, Wiesbaden: Harrassowitz 2018, 373-384
  • "Liminalisierung an und in Menanders Epitrepontes", in: C. Bachmann / J. Leithoff / K. Waldner (Hgg.), Liminalisierung. Konfigurationen des Übergangs in antiken Kulturen, Stuttgart: Steiner 2021, 15-47.

Rückblick Seminare

  • WiSe 14/15 Integriertes Proseminar / Das antike Trinkgelage
  • SoSe 15 Malerei in der Antike / Frauengestalten bei Herodot
  • WiSe 15/16 Integriertes Proseminar / Antike Rhetorik
  • SoSe 16 Hellenismus / Sklaverei
  •    (WiSe 16/17-SoSe 17 Elternzeit)
  • WiSe 17/18 Integriertes Proseminar / Humor in der Antike
  • SoSe 18 Performanz in der Antike / Mythen als Quelle
  • WiSe 18/19 Schule in der Antike / Antike in der Kinderliteratur
  •     (SoSe 19-WiSe 20/21 Elternzeit)
  • SoSe 21 Aristophanes und die Alte Komödie
  •     (WiSe 21/22-SoSe 24 Elternzeit)