Biographie

Dr. Johanna Leithoff studierte von 2003 bis 2008 Alte Geschichte sowie Latein und Klassische Archäologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

2009 wurde sie als Stipendiatin des Internationalen Graduiertenkollegs „Politische Kommunikation“ angenommen und schloss 2013 an den Universitäten Frankfurt a.M. und Innsbruck ihre Dissertation zum Thema „Vergangenheit als Weg zur Macht. Zur Erringung, Verstetigung und Ausgestaltung des Principats unter Vespasian, Titus und Domitian“ ab; die Arbeit ist 2014 im Druck erschienen (s. u.).

2011/12 und 2014/15 vertrat sie die Stelle einer wiss. Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität Frankfurt, Abt. f. Alte Geschichte, von April 2015 bis September 2023 war bzw. ist sie wiss. Mitarbeiterin an die Universität Erfurt, zunächst auf einer ganzen, später auf eigenen Wunsch auf einer halben Stelle. 2017/18 und 2022/23 war bzw. ist sie in Elternzeit. Seit 2013 arbeitet sie an ihrer Habilitationsschrift (s.u.).

Publikationen

  • Macht der Vergangenheit. Zur Erringung, Verstetigung und Ausgestaltung des Principats unter Vespasian, Titus und Domitian. Göttingen 2014. 266 S.
  • Rez. S. Bönisch-Meyer, L. Cordes, V. Schulz u. a. (Hgg.), Nero und Domitian (2014), in: Historische Zeitschrift 301.3, 2015, 765–766
  • "Kyzikos bei Herodot", in: V. Cojocaru / A. Rubel (Hgg.), Mobility in Research on the Black Sea Region (Pontica et Mediterranea 6) Cluj-Napoca 2016, 143-154
  • Rez. T. Bekker-Nielsen (Hg.), The Inland Seas (2016), in: Historische Zeitschrift 307.3, 2018, 755–756
  • Rez. N.T. Elkins, The Image of Political Power in the Reign of Nerva, AD 96–98 (2017), in: Historische Zeitschrift 309.1, 2019, 161-162
  • Rez. L. Cordes, Kaiser und Tyrann. Die Kodierung und Umkodierung der Herrscherrepräsentation Neros und Domitians (2017), in: Klio 101.2, 2019, 737-741
  • "Der Ärmelkanal ist (k)ein Ozean: Die Seestraße zwischen Britannien und Gallien als liminaler Raum", in: C. Bachmann / J. Leithoff / K. Waldner (Hgg.), Liminalisierung. Konfigurationen des Übergangs in antiken Kulturen. Stuttgart 2021, 81-98.
  • Rez. M. Heerink / E. Meijer (Hgg.), Flavian Responses to Nero's Rome (2022), in: BMCR 2023.09.44.

Vorträge/Poster

  • Meerengen als Konzept räumlicher Ordnungen. Ein Werkstattbericht (Erfurt/Gotha, 20.5.2021, online)
  • "Der Ärmelkanal ist kein Ozean." Zur Konstruktion eines Grenzraumes zwischen Insel und Kontinent  (Regensburg, 16.6.2021, online)
  • Dynamische Räume. Meerengen als Konzept räumlicher Ordnung  (Ernst-Kirsten-Gesellschaft, Eichstätt, 29.9.-1.10.2021, Poster)
  • Isthmos e porthmos nella Geografia di Strabone (Firenze, 8.11.2021)

Habilitationsprojekt "Dynamische Räume – Meerengen als Konzept räumlicher Ordnungen"

Blickt man auf den Raum der griechisch-römischen Antike, so stechen die Engstellen des Meeres besonders markant heraus: Sie gewähren etwa Zugang zum Mittel- und Schwarzen Meer, trennen Inseln voneinander oder vom Festland und bieten sich damit als natürliche Grenze ebenso wie als verbindender Übergang zwischen Land und Wasser an. Bedingt durch ihre Beschaffenheit, ihren vergleichsweise schmalen Durchlass, hält die Passage dieser Engstellen zudem häufig besondere Herausforderungen bereit, sei es durch Strömungen, Winde oder Felsen. Insofern ist es wenig erstaunlich, dass Menschen sich zu allen Zeiten mit diesen Schwellenräumen auseinandergesetzt haben in Wissenschaft und Mythos, als Seefahrer und Ingenieure, zu Kriegs- und zu Handelszwecken. In diesem Sinne bilden diese Engstellen des Meeres mit ihren ureigenen geographischen und physikalischen Eigenheiten jeweils spezifische Naturräume unterschiedlicher kultureller Prägung, die einer Kategorisierung als übergeordnetem Phänomen der ‚Meerenge‘ entgegenstehen. Wenn deshalb antike Autoren wie etwa Polybios, Strabon, Mela oder Plinius (ebenso wie im Übrigen moderne Betrachtende) diese Engstellen des Meeres dennoch als ‚Meerengen‘ in einem Atemzug nennen, dann ist dies keineswegs naturgegeben: Implizit oder explizit – immer schwingt darin auch der dem Raum Struktur und Ordnung verleihende Blick der Betrachtenden mit.

Ziel des Projektes ist es deshalb, die verschiedenen Wege zu untersuchen, auf denen sich Menschen in der Antike dem Phänomen der Meerengen angenähert haben. Dabei wird in einem ersten Schritt untersucht, inwieweit beziehungsweise ab wann Meerengen in der Antike als übergreifendes Konzept zur Ordnung des Raumes begriffen wurden sowie welche Meerengen als eigenständige Größen benannt und identifiziert wurden; der Schwerpunkt liegt hier auf den geographischen Schriften, soweit sie überliefert sind. In einem zweiten Schritt soll hauptsächlich am Beispiel der Straße von Dover/Calais sowie des Hellesponts und Thrakischen Bosporos der Weg von der Beschreibung einzelner Meerengen zur Kategorisierung mehrerer Naturräume als Phänomen der Meerenge in den Blick genommen werden. In einem dritten Schritt ist schließlich entlang des Leitbeispiels der Straße von Messina nach den Charakteristika der geographischen Kategorie ‚Meerenge‘ und deren Interdependenz zu Mythen sowie Naturbetrachtungen von Meer und Meerengen zu fragen.

Kontakt

Johanna.Leithoff@uni-erfurt.de

 

Rückblick Seminare

  • SoSe 15 Die Entstehung der Demokratie: Athen von Solon bis Perikles / Memoria als politisches Instrument in der frühen Kaiserzeit
  • WiSe 15/16 Integriertes Proseminar / Die späte römische Republik
  • SoSe 16 Sizilien in vorchristlicher Zeit / Sehnsucht nach Rom: Ovids Exildichtung
  • WiSe 16/17 Integriertes Proseminar / Wasser für Rom
  • SoSe 17 Entdeckungsreisen in der Antike / Rom und Karthago
    • WiSe 17/18 und SoSe 19 (Elternzeit)
  • WiSe 18/19 Integriertes Proseminar / Krieg und Frieden in der griechischen Antike
  • SoSe 19 Was ist Europa? Eine Spurensuche in der Antike / Alexander d. Gr.
  • WiSe 19/20 Integriertes Proseminar / Krieg - Macht - Reich
  • SoSe 20 Aufstand gegen Rom
  • WiSe 20/21 Integriertes Proseminar
  • SoSe 21 Olympia
  • WiSe 21/22 Meerengen in der Antike
  • SoSe 22 Inselwelt der Ägäis
    • WiSe 22/23 bis SoSe 24 (Elternzeit, darin WiSe 23/24 Integriertes Proseminar als Lehrauftrag)