Lehrveranstaltungen Wintersemester 2014/15

Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Susanne Rau

S-6: Umbrüche – Zäsuren in Politik und Geschichte

Diese Veranstaltung wird zusammen mit Andreas Braune M.A. (Jena) und Prof. Dr. Michael Dreyer (Jena) durchgeführt

Do 18:00-20:00. Jena: CZS 3, HS x
(Einleitungsvorlesung in Jena: 23.10. und 6.11., Blockvorlesung Weimar 7.-9.11., Nachbereitung in Jena: 20.11.) 

Die Veranstaltung greift ein neues Format auf, das wir bereits im WS 2011/12 experimentell durchgeführt haben. Kern der Veranstaltung ist der Besuch des „Weimarer Rendezvous mit der Geschichte“ Anfang November in Weimar. Es wird erwartet, dass sich die Studierenden aus dem Angebot selbständig und nach Rücksprache mit einem der Dozenten 8 Vorträge, Podiumsdiskussionen und andere Veranstaltungen heraussuchen. Der Besuch der Veranstaltungen wird in Weimar quittiert werden und ist hinterher nachzuweisen. Zusätzlich zu dem Weimarer Wochenende wird die Vorlesung mit zwei einführenden Sitzungen vorbereitet und mit einer weiteren nachbereitet. Thematisiert werden historisch-politische „Umbrüche“, in denen die Welt am Scheideweg stand und in denen grundlegende Veränderungen stattfanden – also etwa 1914 oder 1989, die Amerikanische und die Französische Revolution etc. Nähere Informationen auch unter der URL: http://www.weimarer-rendezvous.de/

Erfurter Studierende melden sich bis spätestens 17.10.2014 unter der folgenden Email-Adresse an: susanne.rau[at]uni-erfurt.de. Informationen erhalten Sie dann per Email oder in der Sprechstunde. Die erste Sitzung findet am 23.10. in Jena statt (siehe oben).

Literatur

Eberhard Kolb, Umbrüche deutscher Geschichte 1866/71, 1918/19, 1929/33, München 1993.

S-6/9: Messen und Märkte: wirtschaftliche Räume und sozialer Austausch

Di 14:00-16:00. LG 4/D06

Messen und Märkte sind heute vor allem Veranstaltungen des Event-Bereichs. In Spätmittelalter und Früher Neuzeit waren es Orte des überregionalen, je nach Standort auch transnationalen Austauschs: Orte, an denen Menschen (temporär) zusammenkamen, Waren (Rohstoffe, Gewürze, Drogen, Felle, Seide etc.) aus aller Welt austauschten, Preise aushandelten und ggf. auch Konflikte regelten. Das Seminar versucht, die Entstehung, Funktion und Regulation von Märkten und Messen nachzuvollziehen, die Einzugsgebiete einzelner Marktorte, aber auch die durch den Handel entstehenden Netzwerke zu verstehen. Schließlich sollen die Differenzen zur modernen Marktwirtschaft herausgearbeitet werden. Das Seminar ist Teil eines Forschungsprojekts, bei dem Mitdenken und Mitarbeiten erwünscht ist.

Literatur

Kenneth Pomeranz/Steven Topik: The world that trade created. Society, culture, and the world economy, 1400 to the present, Armonk, NY [u.a.] 1999, 2. erw. Aufl. 2006;

Clé Lesger: The Rise of the Amsterdam Market and Information Exchange. Merchants, Commercial Expansion and Change in the Spatial Economy of the Low Countries, c. 1550 1630, Aldershot 2006;

Paola Lanaro: “Economic space and urban policies: fairs and markets in the Italy of the early modern age”, in: Journal of Urban History 30 1 (2003) S. 37-49;

Andrea Caracausi/Christof Jeggle (Hg.): Commercial networks and European Cities, 1400-1800, London 2014.

Ko-6/9: Kolloquium zu laufenden Abschluss- und Qualifikationsarbeiten in der Neueren Geschichte

Mi 18:00-20:00. LG 4/D06

Das Kolloquium bietet Gelegenheit zur Präsentation und Diskussion Ihrer laufenden Forschungsarbeiten. In einzelnen Sitzungen werden wir Vorträge auswärtiger Gastreferenten hören und diskutieren. Bitte melden Sie spätestens in der ersten Semesterwoche (per Email) Ihr Interesse an Teilnahme (mit oder auch ohne Scheinerwerb) an. 

Programm

Quelle 17.12.

Quelle 14.1.

SSE: Selbststudieneinheit zur Geschichte und Anthropologie des Raums (Quellenstudien zur frühneuzeitlichen Handelsgeschichte) (EG, HA)

Nach Vereinbarung

Lehrveranstaltungen des Lehrstuhls

S-6/9/12: Deutschsprachige anonyme Publizistik zur Zeit der Französischen Revolution (B.A.)

Diese Veranstaltung wird von Prof. Dr. Ulman Weiß durchgeführt

Do 14:00-16:00. LG 4/D07

S-3/6: Konzepte und Praktiken der Räumlichkeit und Zeitlichkeit (Neuzeit) (B.A.)

Diese Veranstaltung wird von Dr. Igor Sosa Mayor durchgeführt

Mo 16:00-18:00. LG 2/207

Zeit und Raum sind wesentliche Kategorien menschlicher Gesellschaften wie auch der Geschichtsschreibung. Relevant sind sie jedoch weniger als objektive, physikalische Einheiten denn als soziale Konstruktionen, wofür die Begriffe Zeitlichkeit und Räumlichkeit stehen. In dem Seminar werden wir eine Reihe theoretischer Konzepte zu Räumlichkeit und/oder Zeitlichkeit lesen und diskutieren. Außerdem sollen geschichtswissenschaftliche Studien zu räumlichen und/oder zeitlichen Praktiken vorgestellt werden (z. B. zur Einführung der Uhr, zum Kalenderwesen, Messewesen, Arbeitsrhythmen etc.).  

Literatur

Paul Reuber: Writing History – Writing Geography. Zum Verhältnis von Zeit und Raum in Geschichte und Geographie, in: Geographische Zeitschrift 93 (2005), S. 5-16;

Susanne Rau: Räume. Konzepte – Wahrnehmungen – Nutzungen, Frankfurt/Main 2013.

S-3: Historische Netzwerkforschung am Beispiel der neuzeitlichen Erbfolgekriege

Diese Veranstaltung wird von Dr. Anne-Simone Rous durchgeführt

Sa, 01.11.2014, 14:00-16:00. LG 4/D07
Fr, 21.11.2014, 14:00-17:00. LG 4/D04
Sa, 22.11.2014, 10:00-12:00, 13:00-15:30. LG 4/D04
Fr, 12.12.2014, 14:00-17:00. LG 4/D04
Sa, 13.12.2014, 10:00-12:00, 13:00-15:30. LG 4/D04
Fr, 09.01.2015, 14:00-17:00. LG 4/D04
Sa, 10.01.2015, 10:00-12:00, 13:00-15:30. LG 4/D04

Ausgehend von Wolfgang Reinhards Ansatz der „Verflechtung“ von 1979 hat sich eine eigene Teildisziplin der Geschichtswissenschaft etabliert. Über Chancen und Grenzen der Methodik besteht eine rege Forschungsdiskussion, die zusammen mit anderen Ansätzen den Ausgangspunkt für die Einführung in die Historische Netzwerkforschung bildet. In Abgrenzung zur Prosopographie stehen die Funktionsweisen sozialer Beziehungen im Fokus. An konkreten Beispielen der bedeutendsten mitteleuropäischen Erbfolgekriege kann die Graphentheorie auf verschiedenen Ebenen angewandt und analysiert werden. Dazu sollen nach Anleitung mit Hilfe einer freien und leicht verständlichen Software eigene Netzwerke erstellt werden. Es ist erforderlich, zumindest stundenweise einen eigenen Laptop mitzubringen.

Literatur

www.historicalnetworkresearch.org

Häußling, Roger: Handbuch Netzwerkforschung, Wiesbaden 2010.

Reinhard, Wolfgang: Freunde und Kreaturen. "Verflechtung" als Konzept zur Erforschung historischer Führungsgruppen. Römische Oligarchie um 1600, München 1979.

Die Sprachkurse, die anerkannt werden können, entnehmen Sie bitte dem Vorlesungsverzeichnis.