Campus
Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt
Universität Erfurt
Historisches Seminar
Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik
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99105 Erfurt
Gegenstand dieses Projektes ist die Rückkehr von Soldaten und anderen Kriegsbeteiligten nach Deutschland und Österreich am Ende des Ersten Weltkriegs und der Prozess der Wiederaufnahme eines zivilen Lebens. Die Heimkehr der Soldaten, Krankenschwestern und Etappenhelferinnen betraf alle gesellschaftlichen Gruppen und Lebensbereiche: Zwischen 6 und 8 Millionen Soldaten kehrten von ihren Einsatzorten in- und außerhalb der deutschen Grenzen zurück, auf das Gebiet Österreich-Ungarns um die 2 Millionen Soldaten. Diese Arbeit beschäftigt sich einerseits mit den Erfahrungen, die Heimkehrer und Aufnahmegesellschaft bei der Rückkehr machten, und andererseits mit den gesellschaftlichen Narrativen und Darstellungen von Heimkehrern. Diese Arbeit betont die Erfahrungsperspektive der historischen Subjekte, welche weit mehr waren als Objekte eines historischen Umbruches und staatlicher Planungen. In einer Arbeit an der Schnittstelle zwischen Sozial- und Kulturgeschichte sollen sowohl die Erfahrungen, die Soldaten, Krankenschwestern und Etappenhelferinnen bei der Heimkehr machen, als auch die der Aufnahmegesellschaft anhand der Lebensbereiche Familie, Wohnen und Arbeit untersucht werden. Die Gemeinsamkeit der Ereignisstruktur von Kriegsende, Heimkehr und Revolution in Deutschland und Österreich führte dazu, dass beide Nationen eine Erzählgemeinschaft zur Erfahrung von Heimkehr und Neuordnung bilden konnten. Ein Beispiel dafür sind die Romane, die österreichische Autoren wie Leo Perutz oder Joseph Roth über Heimkehr der Soldaten in Deutschland publizierten. Sie wurden zu Bestsellern.
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