Doktorandin (Max Weber Centre for Advanced Cultural and Social Studies)

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Isabell Wagener

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Curriculum Vitae

  • 2017 – heute: Doktoratsstudium (Klassische Archäologie) im Rahmen der IGS "Resonante Weltbeziehungen" an der Karl-Franzens-Universität Graz
  • September 2013: Magister Artium
  • 10/2007 – 09/2013: Studium an der Universität Trier (Klassische Archäologie (HF), Latinistik (NF), Anglistik (NF))
  • 08/2011 – 06/2012: Auslandsstudium an der Aristoteles Universität Thessaloniki (Klassische Archäologie, Latinistik, Gräzistik)

Research Topics

  • Griechisches Theater
  • Aufführungskultur
  • Griechische Komödie/Aristophanes
  • Personifikationen

Research Project

Wer bin ich? Personifikations- und Kultdarstellungen als Ausdruck resonanter Weltbeziehungen im Spiegel der aristophanischen Komödie

Die Darstellung von Personifikationen in der attischen Literatur (Homer, Hesiod) aber auch in der attischen Kunst (Truhe des Kypselos) greift auf eine lange Tradition zurück. Diese Personifikationen erfahren vorerst allerdings kaum religiöse Verehrung und werden lediglich als Sinnbild abstrakter Begriffe verwendet. In der Klassik kommt es dann bei einigen dieser Personifikationen zu einer Deutungsverschiebung, die unter Hinzunahme der aristophanischen Komödie sowie soziologischer Betrachtungsweisen – allen voran das Konzept der resonanten Selbst-Weltbeziehungen – neu diskutiert werden muss.

Mit Beginn der dramatischen Aufführungen in Athen wandelt sich die Wahrnehmung der Personifikationen. Durch das Auftreten auf der Bühne werden sie für die Bürger der Stadt erfahrbar, bleiben konkret in Erinnerung und erhalten Verknüpfungen bzw. Attribute. Sie finden außerdem Eingang in das private Leben der Bürger, in dem die Theaterbesucher sie nicht nur plastisch auf der Bühne sehen, sondern mit Sicherheit auch über sie sprechen. Aus archäologischer Perspektive soll dabei nicht nur die figürliche Genese untersucht, sondern soweit möglich auch der Einfluss herausgestellt werden, den die dramatischen Aufführungen auf diese bzw. umgekehrt hatten. Dabei wird vordergründig vor allem zu bewerten sein, in welchen Bereichen solche Personifikationen figürlich auftreten, um die Wechselwirkungen mit den Zuschauern/dem Volk von Athen aufzuzeigen. Aus der philologischen Perspektive ist es außerdem interessant werkinhärent die Auftritte der Personifikationen sowie deren resonante Auswirkungen auf die anderen Rollen zu betrachten. Dabei werden vor allem die Auftritte auf sowie die Abgänge von der Bühne, aber auch die Interaktion mit anderen Schauspielern zu berücksichtigen sein.

In Hinblick auf die von Hartmut Rosa formulierte Theorie der resonanten Selbst-Weltbeziehungen ist die Thematik besonders deshalb interessant, weil ein vormaliges (Kult-) Objekt zu einem Subjekt wird. Als Achsen lassen sich die horizontale (zu den anderen Schauspielern, aber auch dem Publikum), die vertikale (das Theater mit seiner ganz eigenen rituellen Bedeutung) sowie die vertikale (zu der Welt im Allgemeinen) identifizieren.