Der Antisemitismus ist flexibel und an diverse politische, religiöse und weltanschauliche Perspektiven anschlussfähig. Er ist eine „attraktive“ Ideologie, weil er Komplexität reduziert sich als (Welt-)Erklärungsideologie anbietet und damit Halt und Sicherheit in einer zunehmend komplexer werdenden Welt stiftet. Aus dieser Perspektive kommt Bildungsangeboten die Aufgabe zu, die Fähigkeit zum kritisch-reflexiven Denken zu stärken und diese Komplexität selbst zum Gegenstand von Bildung zu machen. Vor allem kann eine Bildung gegen Antisemitismus sich nicht auf ein Reden gegen Antisemitismus verlegen, sondern sollte stets auch Perspektiven über die Funktionen und Mechanismen der spezifischen Antisemitismen anbieten. Das Ziel einer solchen Bildung wäre es, antisemitische Denkfiguren so zu problematisieren, dass diese nicht in einer Be-stätigung von Ressentiments münden.
Im Workshop werden einleitend antisemitische Bilder und Narrative im Gangsta-Rap vorgestellt, bevor dann Herausforderungen aber auch Möglichkeiten einer Bildung gegen Antisemitismus diskutiert werden.