Das religiöse Leben in unserer Gesellschaft transformiert sich. Am Gestaltwandel der Sterbe- und Trauerkultur lässt sich das exemplarisch erkennen. Die christlich-religiöse Praxis ist nach wie vor ausdrücklich oder indirekt prägend. Aber ihre kirchlichen Ausdrucksgestalten finden schwer Anschluss an die subjektive und plurale Religiosität der Gegenwart. Die Lektüre autobiografischer Sterbe- und Trauerliteratur gibt signifikante Einblicke in das Leben im Umfeld des Todes, nicht zuletzt in die religiösen und spirituellen Spuren darin. Welche Praktiken und Vorstellungen tragen Menschen weiter, wenn ihr Tod naht oder sie einen vertrauten Menschen verloren haben? Inwieweit sind diese als religiös anzusehen? Und welche Haltungen, inhaltlichen Orientierungen und Praxisformen können eine produktive Positionierung des kirchlichen Handelns anregen?