Im Vortrag stellt Alexandra Oeser ihre Forschungen zu einer in beiden deutschen Staaten beheimateten Familie und deren Erinnerungen an die DDR und den Nationalsozialismus vor. Die Arbeit ist Teil eines von ihr mitherausgegebenen Sammelbandes, der die Mechanismen der Vermittlung von Erzählungen über die Vergangenheit in unterschiedlichen sozialen Kontexten analysiert und Familien in Deutschland, Frankreich und Neu-Kaledonien untersucht. Durch das Schreiben von „Familienmonografien", einer eigens für das Projekt entwickelten Methode, können bislang kaum untersuchte Aspekte wie das Verhältnis von Geschwistern zueinander und die Rolle von Emotionen analysiert werden.
Alexandra Oeser studierte in London und Paris und wurde über die pädagogische Vermittlung der national sozialistischen Vergangenheit in Deutschland am Beispiel von vier Schulen und Leipzig und Hamburg promoviert. Sie habilitierte sich mit einer Arbeit über Geschlecht und Klasse in globalisierten Ökonomien an der Université Paris 1 Sorbonne Oeser forscht zur politischen Soziologie und zur Soziologie der Arbeit sowie zu historischen Themen.