Christen erlebten und interpretierten Kriege wie ihre Zeitgenossen als ein leidvolles Unglück. Zahlreiche Hinweise belegen, dass frühe Christen im Militär ihren Dienst taten, der trotz christlicher Forderungen nach individueller Gewaltlosigkeit kaum infrage gestellt wurde. Berührungen mit dem paganen Kaiser- und Götterkult schienen problematischer als ethische Fragen, wovon einige Soldatenmartyrien zeugen. Antiken Traditionen folgend propagierten christlich werdende Kaiser ihre militärischen Erfolge als Ausdruck der Unterstützung durch den christlichen Gott; im Heer und in der Kriegsführung etablierten sich zunehmend christliche Symbole und Praktiken. Gleichzeitig dokumentieren die Quellen Anstrengungen zur Linderung der Not von Kriegsopfern.