"Herzlich willkommen, Prof. Dr. Leyla Dogruel!"

Vorgestellt
Prof. Dr. Leyla Dogruel

Wir freuen uns über ein neues Gesicht auf dem Campus: Leyla Dogruel ist seit dem Sommersemester 2023 Professorin für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Soziale Kommunikation an der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt. In Frankfurt/Main aufgewachsen, studierte sie an der TU Ilmenau, bevor es sie nach Berlin an die Freie Universität zog. Dort wurde Leyla Dogruel später auch promoviert. Sie wechselte anschließend an die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, wo sie eine Juniorprofessur am Institut für Publizistik innehatte. Nach einer Vertretungsprofessur an der LMU München ist sie nun zurück in Thüringen.

"Die Professur für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Soziale Kommunikation an der Universität Erfurt bietet mir eine der seltenen Möglichkeiten, meine durchaus unterschiedlichen Forschungsfelder unter einem 'Dach' zu vereinen", freut sich die Kommunikationswissenschaftlerin. "Denn in meiner Forschung untersuche ich einerseits Themen der Kommunikationswissenschaft, die sich stärker in den Bereich (klassischer) öffentlicher Kommunikation verorten, wie den Lokaljournalismus, aber andererseits auch Themen an der Schnittstelle öffentlicher und privater Kommunikation, wie es für mobile Medien und die Mensch-Maschine-Kommunikation zutrifft. Mich interessieren Fragen aus dem Bereich der Medienstrukturen – wie sich etwa die Beschaffenheit des Mediensystems, die Organisation von Medien (Verlagen, Sendern) und deren Finanzierung auf ihre Leistungen bzw. Produkte auswirkt. Gleichzeitig beschäftige ich mich mit Fragen der individuellen Medienzuwendung und Wirkung – wie sich Menschen in automatisiert kuratierten Kommunikationsumwelten bewegen und wie sich etwa ihr unterschiedliches Verständnis und Wissen um Algorithmen auf ihren Umgang mit digitalen Medien auswirkt. Meine Professur in Erfurt umfasst all diese verschiedenen Fragestellungen – da es im Kern darum geht, wie soziale, gesellschaftliche Kommunikation und deren Wandel beschrieben und erklärt werden kann." Diese Erfahrungen freut sie sich, künftig in Erfurt einzubringen und ist nach eigener Aussage bereits jetzt sehr positiv überrascht worden: "von einer besonders engagierten und auch reflektierten Studierendenschaft, die sich sehr bewusst und aktiv für Studienfach und -ort entschieden hat. Das ist toll und ich freue mich auf Austausch und Lehre an der Universität Erfurt."

Aber Erfurt passt für Leyla Dogruel nicht nur mit Blick auf die Professur; für sie ist es auch ein 'Zurückkommen' an einen Ort, den sie bereits früher kennenlernen durfte. "Ich habe nach dem Abitur und meiner Zeit in Frankfurt ja in Ilmenau studiert und dann auch zeitweise in Erfurt gewohnt. Ich kenne und schätze die Stadt also schon aus WG- und Studi-Zeiten, an die ich gute Erinnerungen habe."

Womit Sie sich aktuell besonders beschäftigt, fragen wir die Kommunikationswissenschaftlerin. " Aktuell beschäftige ich mich insbesondere mit der Bedeutung von Lokaljournalismus und den schwierigen Bedingungen, unter denen dieser stattfindet. Außerdem beschäftigen mich Fragen der digitalen Kommunikation – z.B. welches Verständnis Internetnutzer*innen von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz haben, die uns in vielen Anwendungen begegnen, und wie sich unsere Kommunikation verändert, wenn wir zunehmend mit Maschinen und nicht mehr menschlichen Interaktionspartner*innen umgehen."

In der Lehre macht Leyla Dogruel im aktuellen Semester auch den Lokaljournalismus zum Thema. Gemeinsam mit Studierenden hat sie eine Befragung umgesetzt, die die Bedeutung von Lokalmediennutzung für die Integration am eigenen Wohnort und auch lokale Fragen des Klimawandels untersucht. Im kommenden Wintersemester möchte sie dann ihre Expertise im Bereich der Medienökonomie einbringen, die hier bislang nicht besonders stark in der Lehre vertreten ist. Aber auch ihre Forschung zur Mensch-Maschine-Kommunikation wird Teil ihrer Lehrveranstaltungen sein.

Und wenn Sie gerade nicht als Wissenschaftlerin oder Dozentin unterwegs ist? Dogruel lächelt: "Da gibt es bei mir tatsächlich eine große Leidenschaft, und die ist das Reisen. Ich bewege mich unheimlich gern in unterschiedlichen Kulturen und lerne gern neue Menschen, Kulturen und vor allem Kulinarisches kennen. Streetfood zu erkunden, Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt, gerne in Südostasien, in ihrem Alltag zu erleben, ist für mich das Größte. Im Alltag kommt noch das Laufen hinzu – da bietet der Nordpark mit der Strecke nach Gispersleben eine nette Umgebung."

Na dann bleibt uns nur noch eins zu sagen: "Herzlich willkommen an der Universität Erfurt, Prof. Dr. Leyla Dogruel!"

(Foto: Petra A. Killick)