Ob zur täglichen Haushaltsführung, für spirituelle Reinigung, soziales Miteinander oder das Reisen – Wasser ist Leben und eröffnet Lebensräume. Welche Bedeutung es speziell in der urbanen Architektur in Indien hat, untersucht Dr. Sara Keller am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Sie hat u.a. wissenschaftliche Beiträge dazu veröffentlicht, einen Workshop initiiert und auch die Ausstellung “Indien. Leben am Wasser” konzipiert, die zuerst im Erfurter Augustinerkloster zu sehen war und aktuell in der Bibliothèque universitaire des langues et civilisations (BULAC) in Paris gezeigt wird. Jetzt ist ihr Buch “Accessing Water in the South Asian City” erschienen. Zeit, dass wir mit ihr über ihr spannendes Forschungsthema sprechen…
Frau Dr. Keller, Sie forschen seit Langem zu urbaner Architektur in Indien und schauen dabei besonders auf städtische Wasseranlagen in der Zeit zwischen dem 10. und 16. Jahrhundert. Woher kommt diese Faszination und wann haben Sie beschlossen, sich wissenschaftliche mit solchen Wasserorten zu beschäftigen?
Ich glaube, es sind faszinierenden Erfahrungen wie die, die ich bei meiner Untersuchung eines Sufi-Klosters aus dem 16. Jahrhundert in Ahmedabad gemacht habe: Ich hatte damals von seinem Wasserreservoir gehört. Man muss wissen: Private Wasserzisternen sind in Westindien weit verbreitet, weil dort das Monsunklima nur zwei bis drei Monate im Jahr Regen bringt. Deshalb ist das Speichern von Regenwasser für das Überleben während des restlichen Jahres essentiell. Als ich also die Stufen zu der unterirdischen Zisterne im Kloster hinunterging, sah ich kein kleine Ziegelreservoir wie es eigentlich üblich war. Stattdessen fand ich mich in einen riesigen unterirdischen Raum mit zwei großen Zisternen, massiven Steinsäulen und verzierten Loggien wieder. Es war, als hätte ich eine unterirdische Kathedrale betreten, beleuchtet von dünnen Lichtstrahlen, die durch das verzierte Steingitter in den Gewölben fielen. Jedes Geräusch hallte tief wider und die Menschen flüsterten nur untereinander. Es fühlte sich wie ein heiliger Raum an. Und tatsächlich erfuhr ich später, dass dieser Raum für Meditation und Kontemplation genutzt wurde.
Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum ich mich mit dem Thema beschäftige: Unsere Beziehung zu Wasser und insbesondere die ökologische Herausforderung mit der Beschaffung und Nutzung – das interessiert mich. Auch in diesem Sommer gab es wieder eine außergewöhnliche Hitzewelle in Europa. Diese extremen klimatischen Bedingungen erinnern uns daran, wie wichtig Wasser für uns und für die Umwelt ist. Es ruft uns auch unsere Beziehung zu unserem Planeten ins Bewusstsein:
Nach langer Zeit der rücksichtslosen Ausbeutung der natürlichen Ressourcen ist es dringend notwendig, über respektvollere Wege des Umgangs mit der Natur nachzudenken.
In Südasien wurde aufgrund des einzigartigen und herausfordernden Monsunklimas schon früh eine Vielzahl von Techniken, Ideen und Praktiken im Zusammenhang mit Wasser entwickelt. Diese Traditionen können uns heute dazu inspirieren, eine neue, respektvolle Kultur des Wassers zu entwickeln.
Und was genau untersuchen Sie bei den städtischen Wasseranlagen in Indien?
Ich konzentriere mich auf den Zeitraum zwischen dem 10. und 16. Jahrhundert, der für die südasiatische Stadtgeschichte bedeutend ist. Die Zeit um das 10. und 11. Jahrhundert wird von indischen Historikern als dritte Urbanisierungsphase bezeichnet, in der sich viele neuen Städte in ungenutzten Gebieten und weit entfernt von Flüssen entwickelten. Diese Entwicklung setzte sich bis zum Beginn der Neuzeit fort, wobei der Subkontinent dicht urbanisiert wurde, und Wasseranlagen zu den zentralen Orten des städtischen Lebens wurden: Es wurden enorme Anstrengungen unternommen, um monumentale und reich geschmückte Wasserbauwerke zu errichten, die zum Zentrum städtischer und kultureller Praktiken wurden.
Das späte Mittelalter und die darauffolgende Frühe Neuzeit waren mit Blick auf urbane Wasserlandschaften eine sehr produktive Zeit: Es wurden vielfältige Wasserbauwerke errichtet, darunter Kanäle, künstliche Seen, rituelle Becken, Brunnen und Stufenbrunnen, Springbrunnen, unterirdische Kanäle und Zisternen. Jeder Bau nahm den lokalen Bedürfnissen und architektonischer Fähigkeiten entsprechend unterschiedliche Formen an. Diese Bauwerke zeugen von außergewöhnlicher Genialität und großer Kreativität. Viele sind aufgrund ihrer robusten Bauweise bis heute erhalten geblieben und einige werden sogar noch genutzt. All dies interessiert mich in meiner Forschung. Dabei hat mir das anregende multidisziplinäre Umfeld der Kollegforschungsgruppe “Religion und Urbanität: Wechselseitige Formierungen” an der Universität Erfurt übrigens sehr geholfen, die verschiedenen historischen, soziologischen und philosophischen Aspekte dieses Erbes zu erforschen.
Wer oder was bestimmte denn über die Baumaterialien und -techniken und wie haben sich diese im Laufe der Zeit verändert?
Die bedeutendsten technischen Veränderungen traten mit den perso-islamischen Eroberungen um das 13. Jahrhundert in Nordindien auf. Ab dem 16. Jahrhundert trat dann das Mogul-Reich auf den Plan. So wurden auf dem indischen Subkontinent neue Techniken eingeführt, beispielsweise unterirdische Zisternen oder das persische Rad (Saqiyah). Außerdem wurde das iranische System unterirdischer Wasserkanäle, das sogenannte Qanat, verbreitet. Eine große Bereicherung, vor allem mit Blick auf die Autonomie in der Wasserversorgung und die Wasserverteilung.
Wasserbauwerke waren dabei eng mit politischer Repräsentation und Macht verbunden. So war der Bau eines Wasserdenkmals im späten Mittelalter in der Regel ein königliches Vorrecht. Inschriften erinnern uns bis heute daran, dass künstliche Seen und Stufenbrunnen von Königen und Königinnen gestiftet wurden.
In einigen Fällen konnten aber auch religiöse Einrichtungen wie Tempel oder reiche Kaufleute, solche Bauwerke initiieren. Unter muslimischer Herrschaft trieb die höfische Elite Wasserbauprojekte ebenfalls voran. Dabei verschafften sich die Geldgeber durch ihre Spenden zur Errichtung von Bauwerken religiöse, aber auch soziale und politische Vorteile.
Also haben sich die Architektur solcher Wasseranlagen und religiöse bzw. kulturelle Praktiken gegenseitig beeinflusst?
Seit der Bronzezeit-Zivilisation des Indus (Harappa-Zivilisation) sind in Südasien hochentwickelte Wasserbauwerke belegt: Diese erleichterten nicht nur den Zugang zu Wasser im bereits erwähnten extremen Monsunklima, sondern trugen auch zur landwirtschaftlichen und städtischen Entwicklung abseits der großen Flüsse (Indus, Ganges) bei. Diese lange Tradition bekam jedoch ab dem 10. Jahrhundert eine neue Dimension, weil Wasser eine zunehmende religiöse Rolle spielte: Im Brahmanismus (der als Wurzel des heutigen Hinduismus verstanden werden kann) entwickelte sich ein Diskurs über die rettende Kraft des Wassers. So wurden Reinigungsrituale zu einem zentralen Bestandteil des religiösen Lebens, da sie dazu beitrugen, Mokṣa, also Befreiung oder Erleuchtung, zu erlangen. Es wurde empfohlen, mehrmals täglich zu baden, regelmäßig wurden hier Massenveranstaltungen organisiert. Dieser Wendepunkt in den religiösen Praktiken wurde insbesondere von Religionswissenschaftler Knut A. Jacobsen hervorgehoben. Noch heute findet in diesem Zusammenhang ein legendäres Ereignis namens Khumbh Mela statt: Es ist das wohl größte religiöse Fest der Welt. Schätzungen zur Teilnehmerzahl sind zwar schwierig, es ist aber davon auszugehen, dass im Januar und Februar dieses Jahres ungefähr sieben Millionen Pilger täglich zum Hauptort in Prayagraj kamen.
Mittelalterlichen Wasserbauten geben uns immer wieder Hinweise auf ihre religiöse Bedeutung und ihre Verwendungszwecke – beispielsweise durch ikonografische Darstellungen von Gottheiten und Geistern aber auch Ritualbecken für Reinigungsriten. Denn Wasseranlagen waren Orte zahlreicher religiöser Praktiken, darunter tägliche Waschungen, Fruchtbarkeitsriten und Bestattungsrituale. Ein weiteres Beispiel ist das Untertauchen von göttlichen Figuren, was bis heute ein gängiges Ritual bei allen Festen ist. Breite Stufen und Stufenbecken sind deshalb wiederkehrende architektonische Merkmale von Wasserbauwerken, da sie die (massenhafte) Durchführung dieser Rituale erleichtern.
Als persische Architekturformen eingeführt wurden, entstanden dann auch neue brahmanischen Rituale: Da unterirdische Qanate oder Zisternen keine Stufen und offenen Becken haben, entwickelten sich neue Praktiken, um die heilige Qualität des Wassers gemäß der brahmanischen Kosmologie wiederherzustellen. Insofern ist die Frage mit Ja zu beantworten: Architektur und solche Praktiken beeinflussen sich gegenseitig.
Inwiefern spielten oder spielen bei der Nutzung von solchen Wasseranlagen Hierarchien oder Geschlechter eine Rolle?
Die Inschriften auf mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Anlagen besagen, dass hier alle Lebewesen – also Menschen, Tiere und Pflanzen – mit frischem Wasser versorgt werden sollten. In der Praxis sah (und sieht) das aber sicherlich anders aus, z.B. nutzten Männer und Frauen den Raum nicht zurselben Zeit, um die Privatsphäre des anderen zu respektieren. Oder wenn wir künstliche Seen betrachten: Frauen sind früh am Morgen aktiv, waschen Wäsche und baden. Männer kommen erst später oder halten großen Abstand, wenn der See groß genug ist.
Auch eine religiöse oder soziale Segregation ist häufig zu beobachten, insbesondere gegenüber Angehörigen niedrigerer Kasten. Ein Fall aus dem Jahr 2009 aus Pakistan ist ein anschauliches Beispiel dafür: Eine christliche Frau namens Asia Bibi wurde zum Tode verurteilt (schließlich aber doch begnadigt), nachdem sie Wasser aus einem Brunnen und einem Becher getrunken hatte, der angeblich für Muslime reserviert war. Manche historischen Berichte erzählen ähnliche Anekdoten, die darauf hindeuten, dass religiöse oder soziale Diskriminierung eine lange Geschichte hat. Wasser ist eine begehrte Ressource und war deshalb schon immer Gegenstand von Machtkämpfen. In größerem Maßstab war der Zugang zu Wasser und dessen Verteilung auch immer wieder ein Spannungsfeld zwischen Königreichen und Staaten, wie wir kürzlich im Fall des Indus-Wasservertrags gesehen haben, der im Zusammenhang mit dem Kaschmir-Konflikt von Indien angefochten wurde.
Welche Rolle hat das Klima eigentlich beim Bau solcher Wasseranlagen gespielt?
Nun, die Wasserlandschaften Südasiens lassen sich nicht verstehen, ohne die extremen klimatischen Bedingungen des Monsuns einzubeziehen: Auf Monate der Trockenheit und Dürre folgen heftige Regenfälle und Überschwemmungen. Entweder gibt es zu viel Wasser oder zu wenig. Die südasiatische Zivilisation entwickelte sich in diesem Kontext einer zweideutigen Beziehung zum Wasser: Es wird ebenso gefürchtet wie idealisiert. Antike und mittelalterliche Städte entstanden in Flussregionen, jedoch nicht zu nahe an gefährlichen Flussufern, die anfällig für Hochwasser und Zerstörungen sind. Außerdem gibt es eine Vielzahl schwieriger topografischer und geografischer Bedingungen, wie hohe Berge oder riesige Flussdeltas – das riesige Ganges-Delta zum Beispiel bedeckt einen Großteil von Bengalen und erstreckt sich bis nach Bangladesch.
Infolgedessen entwickelten frühere Gesellschaften eine Vielzahl von Wasserbauwerken, die an die jeweiligen klimatischen und topografischen Gegebenheiten angepasst waren. In den Ebenen entwickelte sich eine originelle architektonische Form von Brunnen: Stufenbrunnen und Stufenreservoirs, die den Zugang zu Grundwasser ermöglichen. Seen und Teiche waren ebenfalls wichtig, um den Grundwasserspiegel der Brunnen aufrechtzuerhalten. In Bergregionen wurden offene Stauseen gebaut, um Regenwasser zu sammeln, und Qanate halfen bei der Kanalisierung des Grundwassers. In Delta-Regionen war es dagegen notwendig, Wasser abzuleiten und zu kanalisieren. Große Wasserräder und Aquädukte waren in der Nähe von Flüssen nützlich. Diese wurden typischerweise von den Moguln gebaut, die zudem große Gärten mit großzügigen Springbrunnen und Kanälen anlegten.
Werden die Bauten von damals heute noch genutzt und wenn ja: wie?
Die Industrialisierung und Postindustrialisierung haben der historischen Struktur dann irreversiblen Schaden zugefügt. Traditionelles Wissen über Wasser verschwand vielerorts. Historische, verfallende Wasserstrukturen verursachten Krankheiten, weshalb koloniale und postkoloniale Mächte nach und nach ihre Nutzung verboten. Heute werden stadtnahe Seen und Teiche (von denen es früher Hunderte rund um eine Stadt gab) kontinuierlich verfüllt, um eine rasche Urbanisierung zu ermöglichen. Zusammen mit einer Zunahme von Bohrbrunnen führt dies zu einem drastischen Absinken des Grundwasserspiegels. Das ist, wie man sich vorstellen kann, ein gefährlicher Teufelskreis. Deshalb erheben Architekten, Denkmalschützer, Ökologen und andere Aktivisten immer wieder ihre Stimme dagegen. Sie entwickeln interessante Projekte gegen diese Zerstörung, manche Denkmäler werden auch restauriert. Jedoch geht die Urbanisierung momentan noch rasanter vonstatten als die Entwicklung umweltfreundlicher Projekte.
Erzählen Sie uns doch noch etwas zu Ihrer Ausstellung…
Meine wissenschaftliche Arbeit war entscheidend für die Identifizierung der wesentlichen Themen der Ausstellung. Wasser ist ja ein riesiges Thema, das alle Aspekte des Lebens berührt. Ich musste also zunächst herausfinden, welche Aspekte für Südasien und für die Besucher*innen der Ausstellung in Europa am relevantesten sind. Erstmals zu sehen war sie dann im Augustinerkloster hier in Erfurt und aktuell wird sie in Paris gezeigt. Die Ausstellung besteht aus großformatigen Bildern von Forscher*nnen und Künstler*innen aus Indien und anderen Ländern. Sie gliedert sich in fünf Hauptthemenbereiche, nämlich Weiblichkeit, Rituale, Umwelt, Lebensunterhalt und Architektur. Sie sollen die kulturelle, soziale, religiöse, ökologische, ökonomische und ästhetische Bedeutung von Wasser für die Gesellschaften Südasiens verdeutlichen. Bei der Auswahl der Motive habe ich mich dann auf sensorische und emotionale Aspekte wie Freude, Überraschung, Traurigkeit oder Gelassenheit konzentriert.
In Indien wurde die Ausstellung ja auch gezeigt, was gab es denn dort für Rückmeldungen?
Ja, die Ausstellung war im vergangenen Jahr beim Kunst- und Literaturfestival von Bhopal zu sehen. Auf dem Land haben die Menschen noch immer Kontakt mit Wasser in dem Sinne, dass sie Brunnen besuchen, in Teichen baden und Flüsse überqueren. In urbanen Gebieten hingegen ist Wasser fast vollständig aus dem Stadtbild verschwunden – übrigens ein deutlicher Unterschied zur historischen Stadt. Die Menschen, die die Ausstellung in Bhopal besucht haben, waren überwiegend Städter und äußerten sich eher nostalgisch: Sie vermissen die Präsenz von Wasser bzw. Wasserstellen in ihrem Leben.
Es hat sich offenbar eine ganze Menge verändert. Aber kann uns aus Ihrer Sicht der Blick in die Vergangenheit heute dabei helfen die sich weiter verschärfenden Klimakrise zu stoppen bzw. zu bewältigen?
Die Erforschung historischer Techniken, Orte und Praktiken rund um das Wasser offenbart eine reiche Tradition. Diese könnte uns heute inspirieren, mit Klimakrisen umzugehen und auch diese ursprüngliche Beziehung zu Wasser wiederherzustellen, die den Menschen heute oft fehlt. Einige der Praktiken und Orte von damals sind ja auch heute noch relevant. Die Ayurveda, Gesundheitsabhandlungen aus der Spätantike, zum Beispiel erwähnen mehrere Methoden, Wasser durch Kochen zu reinigen. Traditionell wird gekochtes Wasser in Kupfergefäßen aufbewahrt. Wir wissen heute, dass das Kochen von Wasser die sicherste Methode ist, um Keime zu beseitigen, und dass Kupfer antibakterielle Eigenschaften hat. Ebenso wäre es interessant, dem alten architektonischen Wissen mehr Bedeutung beizumessen. Geschichtlich wurden Brunnen und Stufenbrunnen ja immer in Verbindung mit Seen und Teichen gebaut, was den Erhalt des Grundwasserspiegels sicherstellte.
Heuten werden vielerorts historische Seen verfüllt, um Bauland zu gewinnen. Da wundern wir uns, warum die Brunnen trocken bleiben?
Wasser muss auf systemische und relationale Weise verstanden werden. Früheren Gesellschaften war dies bekannt, weil sie mehr von der Natur als von Technologie abhängig waren.
Über diese praktischen Aspekte hinaus halte ich es auch für dringend nötig, unsere Beziehung zur Natur zu überdenken. Im mittelalterlichen Indien wurden Wasser und insbesondere Flüsse als göttliche Wesen betrachtet, meist als mächtige Göttinnen. Diese religiöse Dimension ermöglichte es den Menschen, mit den Flüssen zu kommunizieren und so eine Beziehung zur Natur aufzubauen. 2017 erklärte der Oberste Gerichtshof von Uttarakhand die Flüsse Ganges und Yamuna zu „lebenden Personen”. Dieser juristische Status ermöglicht es, rechtlich für den Respekt vor den Flüssen zu kämpfen – also gegen verschmutzende oder zerstörerische Aktivitäten. Auch auf individueller Ebene brauchen wir neue Praktiken, die eine Kommunikation mit und eine respektvolle Beziehung zur Natur ermöglichen. Wenn wir heute KI als ein lebendes Wesen betrachten können, das unseren Respekt verdient, warum können wir dann nicht dasselbe mit einem Fluss oder einer Quelle tun?