Aufblühen auf dem Campus

Vorgestellt
Kirschblüten auf dem Camous

Jetzt beginnt sie endlich wieder – die schönste Zeit im Jahr, wenn Blumen und Bäume, Sträucher und Blätter wieder sprießen, wenn die Sonne durch die grünen Baumkronen strahlt, es die Menschen wieder ins Freie zieht und auch der Campus der Universität Erfurt langsam wieder seine ganze Schönheit entfaltet. Eine Schönheit, die wir auch einer großen Vielfalt an Gewächsen verdanken, die ungewöhnlich und zum Teil für diese Region auch etwas exotisch sind. Von allein wären Götterbaum, Esskastanie und Japanischer Schnurbaum an ihrem heutigen Standort auf dem Campus allerdings nicht gewachsen...

Bereits bei Beginn der Bebauung des Geländes an der Nordhäuser Straße in den 1950er-Jahren stand fest, dass die Freiräume auf dem Campus als Bindeglied zwischen „der Forschungs-, Bildungs- und Kulturstätte und dem Pulsschlag der Großstadt“ fungieren, „Freizeitentspannung in den Arbeitspausen“ der Hochschulangehörigen sowie einen vom öffentlichen Verkehr abgetrennten Raum für gute Arbeits- und Rekreationsbedingungen bieten sollten. Die Grünplanung des Campus’ wurde deshalb schon sehr früh als integraler Bestandteil der allgemeinen Bauplanung aufgefasst. Als dann in den 1960ern mehrere Botanik-begeisterte Verwaltungsangestellte ihren Dienst an der damaligen Pädagogischen Hochschule Erfurt-Mühlhausen antraten, gestalteten diese aktiv den Campus mit. Sie brachten von Reisen ins Ausland immer wieder Pflanzen mit oder ließen sich welche schicken. Das Gärtnerteam der Hochschule pflanzte diese dann auf dem Campus ein, hegte und pflegte sie über all die Jahrzehnte. So wurde der Uni-Campus zu dem, was er heute – trotz zwischenzeitlichen Rodungen und Neupflanzungen aufgrund von Baumaßnahmen – immer noch ist: ein kleines paradiesisches Fleckchen zum Verweilen, Ruhen und auch zum Lernen. Denn gerade für die angehenden Sachkunde-Lehrer*innen der Universität wird hier ausreichend Lern- und Lehrstoff geboten. „Was die Vielfalt der Laubbäume angeht, ist unser Campus wirklich wunderbar“, schwärmt auch Dr. Marina Bohne. Als damalige Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich „Sachunterricht/Schulgarten“ der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät war sie u.a. für die naturwissenschaftliche Ausbildung zukünftiger Sach- und Heimatkundelehrer*innen an der Universität Erfurt zuständig. Zu Beginn jedes Semesters machte sie mit ihren Studierenden eine Campus-Exkursion. „Zunächst wurden dafür verschiedene Baumarten zusammengetragen und jede*r Studierende suchte sich einen Baum aus, zu dem er/sie anschließend ein Steckbrief erstellt hat. Bei der Campus-Exkursion gingen wir dann von Baum zu Baum und die Studierenden stellten ‚ihren‘ Baum den Kommilitonen vor.“ An Vielfalt mangelt es auf dem Universitätsgelände dabei nicht: Von der Blut-Pflaume bis zur Japanischen Zierkirsche gibt es hier einiges zu entdecken. „Ich habe manchmal gestaunt, dass Bäume, die eigentlich ein milderes Klima mögen, hier so gut gedeihen“, erklärt Marina Bohne rückblickend. So gut, dass sich der Campus heute nicht nur als Lehrpfad für Bäume eignet, sondern eben auch optimale Pausenbedingungen für Studierende und Mitarbeiter bietet. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen wird hier wieder gegrillt, gepicknickt und im Schatten der Bäume „gechillt“. Manche Mitarbeiter*innen der Universität haben sogar einen Lieblingsbaum auf dem Campus. Der von Marina Bohne ist der Blauglockenbaum vor dem Verwaltungsgebäude, denn „der blüht nicht nur wunderschön, sondern ist einfach zu jeder Jahreszeit dekorativ!“