Begleitband zur Ausstellung „Zeichnung und Verantwortung“ erschienen

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Ausschnitt aus dem Katalog-Cover

Im rheinland-pfälzischen Montabaur ist am Wochenende die Ausstellung „Zeichnung und Verantwortung“ mit Werken des Künstlerduos „Drushba Pankow“ eröffnet worden. Hinter dem Künstlernamen verbirgt sich eine Arbeitsgemeinschaft der Berliner Illustratoren Alexandra Kardinar und Volker Schlecht. In ihrer Ausstellung zeigen sie Arbeiten aus mehr als 20 Jahren Tätigkeit als Illustratoren, Grafikdesigner und Filmemacher. Die Schau ist Teil der Reihe „Denkbares“, veranstaltet von Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski, Professor für Philosophie an der Universität Erfurt, und Martin Ramb, Abteilungsleiter für Religionspädagogik, Medien und Kultur im Bischöflichen Ordinariat des Bistums Limburg. Gemeinsam haben sie einen Begleitband zur Ausstellung herausgegeben.

In den Arbeiten von Kardinar und Schlecht werde „nicht einfach oberflächlich etwas illustriert“, erklärt Holger Zaborowski, „sondern auf einer inhaltlichen Ebene etwas ausgesagt und engagiert Stellung bezogen.“ Der Philosoph hebt dabei besonders eine Graphic Novel des Künstlerduos hervor, die das Leben und Wirken des katholischen Widerstandskämpfers Richard Henkes illustriert. Im Kampf gegen den Nationalsozialismus starb er 1945 im Konzentrationslager Dachau. 2019 hatte ihn die katholische Kirche heiliggesprochen. Für das Werk „Und wenn die Wahrheit mich vernichtet“ sind „Drushba Pankow“ 2020 mit dem „European Design Award“ ausgezeichnet worden.

Passend dazu trägt die Ausstellung den Titel „Zeichnung und Verantwortung“. Hier wird bewusst mit der Erwartungshaltung der Besucherinnen und Besucher gespielt, wie Zaborowski erörtert: „Man hätte vielleicht ‚Zeichnung und Grafik‘ oder ‚Freiheit und Verantwortung‘ erwartet. Doch erschließt sich schnell der Zusammenhang von Zeichnung und Verantwortung, wenn man darüber ein wenig nachdenkt: In einem wirklichen Kunstwerk eröffnet sich Wahrheit. Ein solches Werk spricht Menschen an, zieht sie in seinen Bann, berührt und begeistert sie. Daher kann Kunst auch verführen oder ideologischen Zwecken untergeordnet werden. Zeigt das nicht, dass auch in einer Zeichnung eine enorme Verantwortung liegt — gegenüber der Wahrheit, aber auch gegenüber den Menschen, die dem Kunstwerk wie etwa einer Zeichnung begegnen?“

Die Ausstellung ist Teil der Reihe „Denkbares“, die gemeinsam von Holger Zaborowski und Martin Ramb veranstaltet wird. „Der Untertitel der Reihe lautet ‚Begegnungen mit Menschen und Büchern‘. Man könnte ergänzen: ‚und mit Kunst und Musik‘“, ergänzt Zaborowski. „Und genau darum geht es: um Begegnung und um einen Dialog über Fragen, die oft verdrängt werden, die sich aber immer wieder stellen, wie z.B. die Frage nach dem Zusammenhang von Zeichnung und Verantwortung.“

Die Ausstellung wird noch bis zum 27. September im b05 Kunst- und Kulturzentrum association e.V. in Montabaur zu sehen sein. Vom 21. Januar bis 4. März 2021 wird sie außerdem im Haus am Dom in Frankfurt am Main gezeigt.

Holger Zaborowski und Martin Ramb (Hrsg).
Zeichnung und Verantwortung. Ausstellungskatalog mit Illustrationen von Drushba Pankow.
Sankt Ottilien: EOS Verlag 2020
ISBN 978-3-8306-8024-6
80 Seiten
19,80 EUR