Herzlich willkommen, Patrick Becker!

Vorgestellt
PD Dr. Patrick Becker

Er ist das neue Gesicht der Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt und wir freuen uns, dass er da ist: Patrick Becker. Zum Sommersemester 2022 wird er die Professur regulär antreten – aktuell vertritt er sich darauf noch selbst. In unserem "WortMelder"-Blog möchten wir ihn bereits heute schon einmal vorstellen.

Patrick Becker studierte Theologie in München und Bamberg, bevor er an der Ludwig-Maximilians-Universität promoviert wurde. Von 2004 bis 2008 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Fundamentaltheologie und Religionsphilosophie in Marburg und von 2010 bis 2017 Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Systematische Theologie an der RWTH Aachen. Dort vertrat er, im Anschluss an seine Habilitation an der Paris Lodron Universität Salzburg, vier Jahre lang die Professur für Systematische Theologie.  

Beckers Forschungsschwerpunkte sind Religion in der (Post-)Moderne, der Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie und Jenseitsvorstellungen. Sein besonderes Augenmerk liegt dabei in der Reflexion gesellschaftlich wirksamer (religiöser) Überzeugungen und der Analyse gesellschaftlicher Transformationsprozesse. Heißt: „Ich analysiere kirchliches Handeln, aber auch das anderer religiöser Institutionen und sehe hier gesellschaftliche Transformationsprozesse weg von einer christlichen Situierung, die wir noch vor 100 Jahren hatten.“, erklärt Becker. Katholische Theologie vor dem Hintergrund einer säkularen Gesellschaft spielt also in seiner Forschung eine entscheidende Rolle. In dieser Hinsicht scheint ihm Erfurt ein perfekter Forschungsstandort zu sein: „Es gibt hier eine lange Tradition, sich mit diesen gesellschaftlichen Transformationsprozessen auseinanderzusetzen, was es erlaubt, einen Blick in die Zukunft zu werfen, nicht nur im deutschen, sondern auch im europäischen Kontext“.

Die Theologie kann seiner Meinung nach aber nicht nur bei der Analyse religiöser Institutionen, sondern auch zu einem besseren Verständnis von Überzeugungen im Allgemeinen einen großen Beitrag leisten: „Wir können die Eigenlogik von Überzeugungen analysieren und so Fragen beantworten wie ‚Was ist denn die Attraktivität dieser Überzeugung?‛“. Im Fokus solch einer inhaltlichen Analyse können extremistische Überzeugungen wie beispielsweise der Salafismus, mit dem Becker sich im Rahmen eines Projektes an der RWTH Aachen beschäftigt hat, oder die Querdenker-Bewegung stehen. Aber auch gesamtgesellschaftliche Entwicklungen wie die Digitalisierung gingen, so Becker, mit starken Überzeugungen einher, mit deren innerer Logik er sich näher befassen möchte. Hierbei ergeben sich viele Schnittstellen mit der Religionswissenschaft und der Religionssoziologie. "Vor diesem Hintergrund freue ich mich ganz besonders auf einen regen Austausch und die Zusammenarbeit mit der Philosophischen Fakultät und dem Max-Weber-Kolleg", sagt der Theologe.

Besonders beeindruckt ist Becker jetzt schon von der Analysefreude und dem kritischen Denken der Studierenden an der Katholisch-Theologischen Fakultät. In der Lehre sei es ihm besonders wichtig, religionssoziologische und (post-)moderne Ansätze einzubringen, um damit Werkezeuge für die Analyse der Gesellschaft und die Selbstreflexion der Studierenden anzubieten. Aber nicht nur im beruflichen Kontext, sondern auch im Privatleben wirft der Theologe gerne einen Blick über den Tellerrand. Deshalb sind das Reisen und das Entdecken anderer Länder und Kulturen neben der Theologie seine zweite große Leidenschaft. "Das ist natürlich momentan nur in sehr eingeschränktem Rahmen möglich. Aber zum Glück gibt es auch in Erfurt und Umgebung viel Schönes zu entdecken."

Wir wünschen dabei viel Freunde und sagen herzlich willkommen, Patrick Becker!