Tagung „Theōsis. Die Vergöttlichung des Menschen bei Gregor von Nazianz“ (Theōsis. Divinisation in Gregory of Nazianzus) am 25. und 26. Januar 2024 in Erfurt

Veranstaltungen
Ikonographische Darstellung des Gregor von Nazianz

Am 25. und 26. Januar tagten zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Disziplinen Theologie, Klassische Philologie und Philosophie aus verschiedenen europäischen Ländern im Bildungshaus St. Ursula in Erfurt, um sich mit der Theosis, der Vergöttlichung des Menschen, bei Gregor von Nazianz, seinen Vorläufern und Rezipienten zu beschäftigen.

Ihren Anfang nahm die Tagung beim Konzept der Theosis im Neuplatonismus und bei Kirchenvätern, die dem Kappadokier vorausgingen oder seine Zeitgenossen waren. Schon früh kündigten sich lebhafte Diskussionsrunden an, in die sowohl die physisch anwesenden als auch die online zugeschalteten Teilnehmerinnen und Teilnehmer involviert waren. Für nicht weniger Gesprächsstoff sorgte die sich anschließende Ausarbeitung und Vertiefung der Lehre von der Theosis bei Gregor von Nazianz selbst. Dabei konnte festgestellt werden, wie vielschichtig und sowohl theologisch als auch philologisch reichhaltig das Werk des Nazianzeners ist. Stets wiederkehrende Wendungen und Konzepte in jeweils anderen Kontexten sorgten für zunehmenden Diskussionsbedarf und neue Erkenntnisse. Die die Tagung abschließende und abrundende Beschäftigung mit der Rezeption Gregors erhellte, welch hohen Stellenwert der Theologe und seine Lehre von der Vergöttlichung des Menschen auch für künftige Theologinnen und Theologen und Philosophinnen und Philosophen haben sollte. Die Vielseitigkeit der Thematiken und Vortragenden wurde durch die gleichbleibende Begeisterung und Dialogfreudigkeit vereint.

Hinsichtlich der Organisation sah sich die Veranstaltung von Beginn an vor große Herausforderungen gestellt, nicht zuletzt aufgrund des kurzfristig angekündigten mehrtägigen Bahnstreiks, der auf den Zeitraum der An- und Abreise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fiel. Dank eines spontan eingerichteten Shuttleservices vonseiten der Professur für Alte Kirchengeschichte konnten jedoch immerhin 14 externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Erfurt erreichen. Zwei weitere nahmen mittels Hybridtechnik online teil, während ein Teilnehmer leider kurzfristig absagen musste und ein weiterer aufgrund einer Flugstornierung nicht teilnehmen konnte. Die Professur selbst wurde darüber hinaus von Professor Dr. Notker Baumann und seinem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Jens Gehri vertreten, die sowohl Teil des Organisationskomitees waren als auch die Tagung mit eigenen Vorträgen bereicherten. Auch die beiden Studentischen Hilfskräfte der Professur, Franziska Weber und Clemens Wiemuth, unterstützten die Organisation der Tagung durch ihren unermüdlichen Einsatz.

Neben hochinteressanten wissenschaftlichen Beiträgen – 18 an der Zahl – und sich daran anschließenden Diskussionen wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit jeweils einer kleinen Stadtführung pro Tag, inklusive Dom- und Fakultätsbesichtigung, dem Kennenlernen der regionalen Küche beim abendlichen Restaurantbesuch und dem stets lebendigen Austausch ein rundes und abwechslungsreiches Programm geboten. Nicht zuletzt hinterließ die rege Teilnahme von Studentinnen und Studenten an den Vorträgen einen bleibenden Eindruck bei dem internationalen Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Das Feedback gestaltete sich durchweg positiv, sodass bereits eine weitere Tagung für das Jahr 2025 in Planung ist.

Ein Dank gilt allen, die diese Tagung und ihre so gelungene Durchführung ermöglicht haben, und insbesondere dem Bildungshaus St. Ursula für die Gastfreundschaft.

Mehr Informationen zu den Forschungsaktivitäten und Veranstaltungen der Professur für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie finden Sie auf der Seite der Professur.

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