Aus Stuttgart kam Fynn seinerzeit zum Studium nach Erfurt. Mit den Studiengängen Internationale Beziehungen und Staatswissenschaften – Wirtschaftswissenschaft war er ein sogenannter “Voll-Stawist”, also einer, der sein komplettes Studium an der Staatswissenschaftlichen Fakultät absolviert. Seinen Abschluss hat er 2025 gemacht, aber schon während seines Studiums hatte er den Impuls, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Und das tat er dann auch. Für unseren Blog haben wir mit ihm darüber gesprochen…
"Durch das Online-Portal Hochschulstart.de bin ich damals auf den Studiengang ‘Internationale Beziehungen’ an der Universität Erfurt aufmerksam geworden. Ich hatte zunächst im Bereich ‘International Business’ gesucht und dachte, das könnte eine gute Alternative sein", erinnert sich Fynn. Die Entscheidung für Erfurt sollte sich auszahlen, wenngleich das Studium für Fynn im Gegensatz zu einem klassischen BWL-Studium weniger Praxis-Inhalte bot. “Ich bin da auch mehr meinen Interessen gefolgt, als dass ich auf ein klassisches Berufsziel hingearbeitet habe. Dafür war das das Studium sicher weitaus interessanter als es ein klassisches BWL-Studium gewesen wäre.” Die Stadt Erfurt als Studienort bot Fynn dabei alles, was es zum Studentenleben braucht. "Klar, Erfurt ist nicht Leipzig, Berlin oder München und das Freizeitangebot dementsprechend kleiner. Dafür ist aber alles auch irgendwie persönlicher”, sagt er und ist dankbar für all die Erfahrungen, die er sammeln und vor allem die Kommiliton*innen, die er kennenlernen durfte. “Ich würde nicht tauschen wollen und mich immer wieder für ein Studium an der Universität Erfurt entscheiden. Der überschaubare Campus und die kleineren Seminare haben viel mehr persönliche Kontakte und auch mehr direkten Austausch mit Dozent*innen ermöglicht. Das kam mir absolut zugute.”
Bereits während seines Studiums war Fynn schon ganz praktisch in verschiedenen beruflichen Feldern unterwegs. Er sammelte Erfahrungen in Startups, bei Tech-Unternehmen und in der Strategieberatung – im In- und Ausland. "Der rote Faden war dabei immer die Arbeit an einem Produkt für den Endkunden, beispielsweise die Entwicklung von nachhaltigen Inhaltsstoffen für Kosmetika, Softwareentwicklung und -vertrieb für Unternehmen oder die Beratung von Unternehmen in den Branchen Konsumgüter und Einzelhandel", erzählt Fynn. Und so beschloss er bereits 2023, mit einem guten Freund ein Startup zu gründen, in dem die beiden ihre Leidenschaft für neue, innovative Produkte mit der nachhaltigen Verwendung von Rohstoffen versuchten zu verbinden. “Konkret beschäftigen wir uns mit einem Abfallprodukt der Brauwirtschaft – nämlich Bierhefe – und verwerten diesen ‘Abfallstoff’ zu einem hochwertigen Rohprodukt für den Einsatz in Lebensmitteln, Nahrungsergänzung, Kosmetika und pharmakologischen Anwendungen. Dabei entstehen reine Naturprodukte mit hohen Protein- und Vitamingehalten, die eine Alternative zu chemisch verarbeiteten oder synthetisierten Produkten bieten.” Fynn ist inzwischen Geschäftsführer dieser Firma und verantwortlich für Strategie und Geschäftsentwicklung.
Wie ihm sein Studium auf seinem beruflichen Weg geholfen hat? “Was ich auf jeden Fall gelernt habe, ist lange und komplexe Hausarbeiten oder Essays zu schreiben, wodurch ich lernte, Themen tiefgründig und aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten – eine Fähigkeit, die man eigentlich in jedem Beruf braucht”, sagt Fynn. Und auch, dass das Netzwerk, das über die Fakultät entstanden ist, hilfreich war. Was er außerdem an der Universität Erfurt schätze, sei die Breite an Kenntnissen und Informationen, die er habe sammeln können. Seine Neugier und sein Interesse daran, Dinge auszuprobieren – auch wenn sie nicht immer unmittelbar mit dem Studium verbunden waren – seien beim Vorankommen immer förderlich gewesen. Und so rät er auch allen künftigen Absolvent*innen: “Probiert euch aus! Am Ende zählen Interesse, Leidenschaft und Einsatz – nicht das Studienfach und auch nicht ausschließlich die Noten (wobei diese bei der Bewerbung dann schon helfen, also auch nicht gänzlich vernachlässigen)! Aber vor allem: Habt keine Angst davor, Dinge auszuprobieren, auch wenn ihr erstmal keine Ahnung davon habt – das meiste lernt man doch beim Tun. Im Studium geht es ja auch darum, sich auszuprobieren, Neues zu lernen und den Status Quo zu hinterfragen. Der Ernst und die Routine des Berufslebens kommen meist noch schnell genug.”