Einsatz von Studierenden in Cerleco: Im Dialog mit Bildern

cerleco

Aus der Initiative von Theresa Luise Weiß, einer Studentin unseres Schwerpunkts Sprache und Kommunikation, wuchs das kreativ-visuelle Projekt "Im Dialog mit Bildern". Das Projekt bietet die Möglichkeit, in einen nonverbalen Dialog mit Kindern mit Sprach- und Kommunikationsstörungen über ihre Ansichten und Vorlieben zu kommen. 

Ziel des Projekts: Gestaltung von bedeutsamen Interaktionsstrukturen, sowie der Aufbau von Dialog- und Kommunikationsfähigkeiten, durch einen digitalen, asynchronen und nonverbalen Dialog anhand einer Einzelfallstudie.

Hintergrund: Im Rahmen der Kooperation mit dem Projekt CERLECO (Centro de Estimulación de Rehabilitación de Lenguaje y Comunicación) aus Ecuador mit dem Arbeitsbereich 'Inklusive Bildungsprozesse bei Beeinträchtigungen von Sprache und Kommunikation' des Fachgebiets Sonder- und Sozialpädagogik der Universität Erfurt wird diese digitale Intervention durch eine kollaborative Planung mit einem Team in Ecuador umgesetzt. In dieser Einzelfallstudie wird mit einer gehörlosen erwachsenen Person gearbeitet, die angemessene nonverbale Kompetenzen aufweist, dennoch nicht die Gebärdensprache beherrscht und lediglich über wenige Lese- und Schreibkompetenzen verfügt. Zusätzlich zeigt sich bei ihm seit einigen Jahren eine Kommunikationsstörung, die mit Vermeidung sozialer Interaktion einhergeht.

Vorgehensweise: Im methodischen Aufbau dieser Studie ist die Interaktion in Form eines Gesprächs eingebettet, welches auf einem digitalen und nonverbalen Dialog mit Bildern basiert. Das Angebot wurde angenommen und zu einem fließenden zeitverzögerten Dialog erweitert. In der kollaborativen und videobasierten Arbeit wurde eine fiktive Figur eingeführt, die verschiedene Handlungen ausprobiert und so Abenteuer indirekt erleben und erzählen lässt. Basis hierfür bilden Elemente der Arbeit mit selektiv mutistische Kinder von Katz-Bernstein (2019) welche sich ressourcenorientiert am Selbstwirksamkeitserleben der Person orientiert.

Aktueller Stand: Durch den entstandenen Dialog konnte ein Medium geschaffen werden, dessen Struktur es ermöglicht, durch eine sichere und asynchrone Distanz gegenseitige Einblicke in die Umgebung und den Alltag zu erhalten. Es gab deutliche Hinweise auf Verbesserungen sozialer und nonverbaler Verhaltensweisen, wie ein erneutes Interesse an sozialer Interaktion und Teilhabe an alltäglichen Situationen.