"Ich mag Ungarns stolze Kulturgeschichte und die tolle Umgebung."

International
Martin in Eger

Ein Auslandsaufenthalt ist eine feine Sache. Man kann eine fremde Sprache vertiefen, bekommt Einblicke in eine andere Kultur, knüpft neue Kontakte, erweitert seinen Horizont und nebenbei macht es sich im Lebenslauf auch immer gut. Mehr als 100 Studierende der Uni Erfurt wagen diesen Schritt alljährlich. Wir haben Martin ein paar Fragen zu seinem Auslandsaufenthalt in Eger (Ungarn) gestellt.

Wo bist du und für welchen Zeitraum wirst du dort sein?
Ich bin derzeit in Ungarn, genauer gesagt in der gemütlichen Weinstadt Eger. Hier wohne ich in einem die Stadt überthronenden Studentenwohnheim.

Wie begrüßt man sich dort?
Meist in der Landessprache der jeweiligen Studenten, auf dem „Erasmusfloor“ also in Spanisch, Türkisch,… aber sonst natürlich gemeinhin in Englisch. Und wer das in der Landessprache tun möchte, sagt „Szia“ oder „Jó napot“.

Warum hast du dich entschieden, nach Ungarn zu gehen?
Zunächst reizte mich Frankreich, aber dann wurde es doch Ungarn – aus persönlichen Gründen und vielleicht auch mit Blick auf meine berufliche Zukunft. Ich mag seine stolze Kulturgeschichte und die tolle Umgebung. Außerdem wollte ich meine Sprachkenntnisse auf ein professionelles Niveau heben und darüber hinaus erscheint mir das Leben hier recht günstig.

Welche Erwartungen hast du an deine Zeit im Ausland und werden sie bisher erfüllt?
Ich wollte in Büchern sinnieren und Neues kennenlernen. Das ist gelungen. Und ich habe das Erasmus-Leben kennengelernt. Das Niveau der englischen Lehrveranstaltungen war dabei aus meiner Sicht recht niedrig, oder anders gesagt: Ich kam damit sehr gut zurecht.

Ist es einfach, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen?
Nicht für alle, da die Flure im Wohnheim getrennt sind. Dennoch entwickeln sich natürlich Freundschaften und Kontakte – z.B. in den Lehrveranstaltungen oder in der Freizeit beim Ausgehen.

Wie sind die Lebenshaltungskosten an deinem Studienort? Und wie sieht es mit Wohnraum aus?
Aus deutscher Sicht sind die Kosten nicht wesentlich niedriger als bei uns – auch wenn die Einheimischen die Lebenshaltungskosten natürlich anders empfinden. Wohnen, Kultur und Lebensmittel sind erschwinglich und auch die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln – obwohl es so etwas wie ein Semesterticket nicht gibt. 

Gibt es etwas im Studium oder täglichen Leben, das sich grundlegend von deinem Alltag in Erfurt unterscheidet? Falls ja, was und hat es dich überrascht?
Überrascht bin ich eigentlich nicht, Ungarn ist nicht so anders als andere mitteleuropäische Länder. Aber mein Entdeckungswille ist groß, so dass ich viel unternehme – besonders in der Freizeit. Aber auch das Leben im Studentenwohnheim ist interessant – manchmal ist es beinahe wie bei einer Klassenfahrt.

Was würdest du anderen empfehlen, die sich für einen Auslandsaufenthalt entscheiden/vorbereiten?
Einige hier vergeuden viel Zeit im Zimmer und kennen außer Eger nur Budapest, dabei hat Ungarn viel mehr zu bieten. Außerdem sollte man sich immer neue Ziele setzen – auch akademische. Aber: Kommt nicht nach Eger, um euer Englisch zu verbessern! Dennoch: Einen neuen Blickwinkel auf die vertraute Heimat gewinnt man hier in jedem Fall.