Die Visuelle Analogskala (VAS) als partizipatives Therapy Outcome Measure (TOM)

Zauke, S. & Neumann, S. (2024, 01.-02. März). Die Visuelle Analogskala (VAS) als partizipatives Therapy Outcome Measure (TOM) [Posterpräsentation]. XXXV. dbs-Workshop Klinische Linguistik, Erfurt, Deutschland. 

Abstract
In der sprachtherapeutischen Versorgung von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen (SES) unterstützen Therapy Outcome Measures (TOMs) bei einer partizipativen und ICF-orientierten Planung und Evaluation (Beushausen, 2009). Mit der visuellen Analogskala (VAS; Gorrall et al., 2016) steht ein TOM zur Verfügung, mit dem Therapieziele individuell erfasst und das Erreichen kleinschrittig überprüft werden kann. Die VAS ist eine horizontale, 10 cm lange Skala zwischen zwei verbalen Ankern für ein beliebig zu erfassendes Konstrukt (z.B. Schmerz, Lebensqualität, Ziele). Die Skala ist kontinuierlich zwischen einem Anfangspunkt (z.B. Ziel nicht erreicht) und einem Maximalwert (z.B. Ziel voll erreicht). Die ausfüllende Person formuliert ein individuelles Ziel (z.B. Mein Kind ist nicht mehr frustriert, wenn es nicht sprechen kann) und markiert das Erreichen auf der Skala mit einem Punkt, der in der Auswertung als Zahlenwert ausgedrückt werden kann.
Mit der Vorstellung der VAS als partizipatives TOM werden Stärken und Hürden beleuchtet. Die praktische Anwendung wird anhand von interaktiven Elementen aufgezeigt und mit konkreten Beispielen von individuellen Therapiezielen bei Kindern mit SES im Vorschulalter veranschaulicht.
Die Erfahrungen aus einem laufenden Forschungsprojekt zeigen, dass die VAS als partizipatives TOM für eine ICF-orientierte Planung und Evaluation in der sprachtherapeutischen Versorgung von Kindern mit SES als sehr geeignet angesehen werden kann.


Referenzen: 
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