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Quiz zu Sprachentwicklungsstörungen (SES) für den internationalen Tag ‘SES-Schau hin!’

Für den internationalen Tag der Sprachentwicklungsstörungen (#DLDSeeme, #SES-Schauhin) am 16.10.20 hat das Team um Prof. Dr. Sandra Neumann ein Quiz unter dem Motto „SES – Wie gut kennen Sie sich mit Sprachentwicklungsstörungen (SES) aus?“ erstellt. Das vom Raising Awareness of Developmental Language Disorders (RADLD)-Komitee entworfene Quiz soll damit auch im deutschsprachigen Raum verbreitet werden und auf die unsichtbare Beeinträchtigung aufmerksam machen. Anhand von zehn Fragen erfahren Interessierte mehr über Hintergründe zu SES und Auswirkungen auf die betroffenen Menschen.
Hier geht’s online zum #SES Quiz

SES-Tag 2020 unter dem Slogan „SES – Schau hin!“
Bereits 2010 wurde in Großbritannien der internationale Tag der Sprachentwicklungsstörungen ins Leben gerufen, um die Beeinträchtigung und ihre Folgen mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Seitdem hat sich dieser weltweit durchgesetzt. In den vergangenen Jahren fanden anlässlich dessen global und lokal sowie auf verschiedenen Social-Media-Kanälen und Online-Plattformen Aktionen zum Thema SES statt. Mit Hilfe der internationalen Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen und den Initiator*innen des SES-Tages konnte mittlerweile viel Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen zusammengetragen werden. Interessierte, Betroffene und Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen mit SES zusammenarbeiten, können sich somit über die Störung informieren und/oder ihre Erfahrungen untereinander austauschen.
Auch in diesem Jahr wird am 16.10. unter dem Slogan „SES – Schau hin!“ bzw. unter #SESSchauhin und #DLDSeeMe auf die Störung aufmerksam gemacht. Sowohl in Deutschland als auch weltweit werden dazu parallel zahlreiche Aktionen stattfinden. 

Sprachentwicklungsstörung oder SES – Was ist das eigentlich?

Eine SES…

  • …ist eine Verarbeitungsstörung, die bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen das Sprechen und/oder Verstehen von Sprache erschwert und die Kommunikation oder das Lernen im Alltag beeinträchtigt.
  • …wird mit Lese-Rechtschreibstörungen und weiteren Lernstörungen in Verbindung gebracht.
  • … erhöht das Risiko sozial-emotionaler Verhaltensauffälligkeiten.
  • … betrifft 7% der Kinder, also zwei Kinder pro Schulklasse.
  • … tritt familiär gehäuft auf. Die genauen Ursachen einer SES sind allerdings weiterhin unklar. 
  • … wird nicht dadurch verursacht, dass Eltern nicht mit ihren Kindern sprechen.
  • … kann ein Leben lang bestehen bleiben, aber Sprachtherapie kann helfen.
  • … kann eine Lese- und/oder Rechtschreibstörung begünstigen (Bishop und Snowling, 2004)

Menschen mit einer SES sehen nicht anders aus als Gleichaltrige. Doch auch, wenn eine SES unsichtbar ist, soll diese Beeinträchtigung nicht länger ungesehen bleiben, sondern gesellschaftlich mehr Anerkennung erhalten.

  • 40% der 16jährigen mit SES berichten über Schwierigkeiten in der Interaktion mit Gleichaltrigen
  • 50% der 16jährigen mit SES erinnern sich an Mobbing im Kindesalter
  • 13% der 16jährigen mit SES erfahren Mobbing seit ihrer Kindheit

Die Unterstützung von Fachkräften wie Logopäd*innen, Sprachtherapeut*innen und Lehrer*innen kann einen Unterschied machen.

Schauen auch Sie genau hin! Vielleicht stehen die Ängstlichkeit, die Hyperaktivität oder die Lernbeeinträchtigung des Kindes in der KiTa-Gruppe oder in der Schulklasse im Zusammenhang mit einer Sprachentwicklungsstörung. Weil es wichtig ist, mögliche Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln, sollten Eltern und Fachkräfte bei Bedarf Expert*innen zu Rate ziehen.

Sie finden ausführliche Informationen zu SES im Flyer zu Sprachentwicklungsstörungen

Unsere Projekte
In der Forschung beschäftigt sich unsere Arbeitsgruppe in aktuell sieben Forschungsprojekten mit der kommunikativen Teilhabe von Kindern mit SES und anderen Sprachstörungsbildern, wie Lippen-, Kiefer-, Gaumen-, Segelfehlbildungen, Aussprachestörungen oder Stottern. Methodisch kommen hier neben konzeptuell-theoretischen Ansätzen, z.B. zum Konstrukt der kommunikativen Teilhabe oder der Verständlichkeit im Kontext, Methoden der Fragebogenentwicklung bzw. -adaption, deren formative und psychometrische Evaluation, systematische Reviews, der Einsatz von bildgebenden Verfahren (MRT/fMRT), sowie die Erhebung quantitativ(-qualitativer) Daten zu Grundlagenforschung und Sprachtherapieeffektivität zum Tragen. Uns interessieren die Auswirkungen von unterschiedlichen Sprachstörungen auf die Verständlichkeit, das Wohlbefinden, die Lebensqualität und die kommunikative Teilhabe bzw. soziale Integration der betroffenen Kinder im Schul- und Vorschulalter. Darauf aufbauend wollen wir herausfinden, welche gesellschaftlichen, institutionellen und individuellen Voraussetzungen zur Verbesserung der kommunikativen Teilhabe der betroffenen Kinder in inklusiven schulischen, wie außerschulischen Settings geschaffen werden müssen. Es werden im Sinne der ICF-CY (außer-)schulische Barrieren bzw. Förderfaktoren für Kinder eruiert, die dann zur Weiterentwicklung inklusionsspezifischer Inhalte in der Ausbildung von Sonderpädagog*innen genutzt werden sollen. Konkret sollen Konzepte für wirksame Maßnahmen sprachförderlichen Handelns konzipiert werden.
Wir versuchen die Inklusion und Sicherung gesellschaftlicher Teilhabe von Kindern mit sprachlich-kommunikativen Unterstützungsbedarf weiter voranzutreiben. Unser langfristiges Ziel ist: SES bzw. andere Sprachstörungen und ihre weitreichenden psychosozialen Auswirkungen sollen nicht weiter unsichtbar sein!

Sie machen sich Sorgen um die Sprachentwicklung Ihres Kindes?

Akademische Sprachtherapeut*innen an Ihrem Wohnort finden Sie auf der Seite:  
https://www.dbs-ev.de/betroffene-und-angehoerige/therapeutenverzeichnis/
oder melden Sie sich bei uns per mail unter erzfak.suk@uni-erfurt.de

Weitere Informationen finden Sie unter: 
Professur für Inklusive Bildungsprozesse bei Beeinträchtigungen in Sprache und Kommunikation, Universität Erfurt:  www.uni-erfurt.de/go/suk 

Deutscher Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs): www.dbs-ev.de

Gesellschaft für interdisziplinäre Spracherwerbsforschung und kindliche Sprachstörungen im deutschsprachigen Raum e.V. (GISKID): www.giskid.eu

 

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