Orientierung am Anfang... - Die Apostelgeschichte und die Erneuerung der Kirche Heute

Forschung & Wissenschaft
Apostel

von Prof. Dr. Dr. Thomas Johann Bauer

 

Was bedeutet Erneuerung und Reform der Kirche und wie kann sie geschehen? Wen geht sie an, und was ist zu tun? — Erneuerung und Reform ist etwas, was Kirche(n) in ihrer Geschichte immer wieder beschäftigt hat und was immer wieder mit mehr oder weniger Erfolg versucht und betrieben wurde. Bei vielen Reformbemühungen stand die Rückbesinnung auf die Anfänge und das Bemühen um die Wiederherstellung eines als gut und unverdorben vorgestellten Anfangs der Kirche im Mittelpunkt. Diesen idealen »Urzustand«, den es wiederherzustellen galt, um Kirche zu erneuern, sah man vor allem in den Beschreibungen der »Urgemeinde« von Jerusalem in der Apostelgeschichte abgebildet. Thomas Johann Bauer stellt sich der Frage, ob man in der Apostelgeschichte den »Urzustand« von Kirche findet und ob der Anfang wirklich so positiv und ungetrübt war, wie der Text glauben machen will.

Kirche(n) in der Krise

Die römisch-katholische Kirche befindet sich derzeit überall in der Welt in einer schweren Krise. Angesichts des Ausmaßes an sexueller Gewalt gegen Minderjährige und Schutzbefohlene, angesichts des Ausmaßes von Machtmissbrauch durch kirchliche Amtsträger, angesichts einer Kultur des Verschweigens und des Vertuschens, angesichts von Unrecht und Gewalt, die unzählige Menschen in der Kirche durch Amtsträger, aber auch durch andere Christinnen und Christen erfahren haben, kann man es nicht verdenken, wenn eine kritische Öffentlichkeit, nicht nur Opfer, offen und anklagend danach fragt, welche Berechtigung der Existenz Kirche heute überhaupt noch hat, noch haben kann und haben darf. Die Aussage, dass Kirche für die Menschen Hilfsmittel auf dem Weg zum Heil und sichtbares Zeichen des Heils ist, dürfte derzeit für viele auch in der Kirche kaum mehr plausibel und akzeptabel sein.

Entartung und Verwahrlosung von Strukturen, Exzesse und Versagen von Amtsträgern sind in der Kirche und für die Kirche ebenso wenig neu wie Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit der Gläubigen. Größere und kleinere Missstände gehören durch die Jahrhunderte ebenso zur Kirche auf ihrem Weg durch die Geschichte wie das Bemühen um Erneuerung. Wo Missstände in der Kirche kritisiert und ihre Behebung gefordert wurde, betonte man in früheren Zeiten meist, dass eine wahre Reform der Kirche immer reformatio in capite et in membris bedeutet — Umkehr und Erneuerung an Haupt und Gliedern.

Wenn die Kirche die Gemeinschaft derer ist, die an Christus glauben und ihm durch die Taufe angehören, und die Gemeinschaft aller, die von Gott durch den Tod Jesu erlöst und zum Heil gerufen sind, dann geht Reform nicht allein die Amtsträgerinnen und Amtsträger an, und Aufgabe und Recht aller Getauften ist nicht nur die Kritik an einer mehr oder weniger entarteten Amtskirche und nicht nur die Forderung nach veränderten Strukturen und nach größerer Teilhabe an Macht und Entscheidungskompetenz. Jede und jeder einzelne Getaufte ist vielmehr aufgerufen, an der Reform der Kirche aktiv mitzuwirken, indem er und sie sich erneuert und umkehrt, damit die Kirche neu wird und die Kirche ihrer Sendung und ihrem Auftrag genügen kann, damit die Kirche für alle Menschen Hilfe, nicht Hindernis auf dem Weg zu ihrem Ziel und zu ihrem Glück ist — damit Kirche (wie es das Zweite Vatikanische Konzil formuliert hat) zum Licht der Völker wird und in Christus gleichsam Sakrament, d.h. Zeichen und Werkzeug für die innigsten Vereinigung der Menschen mit Gott und für die Einheit der ganzen Menschheit sein kann.

Der Anfang als Ideal und Norm

Der Verfasser der Apostelgeschichte will mit seinem Werk nicht einfach über die Anfänge der »Kirche« informieren. Er will vielmehr ein ideales Modell von »Kirche« entwerfen, an dem sich die christlichen Gemeinden einer späteren Zeit in der Gestaltung ihres Glaubens und ihres Lebens orientieren sollen. In Apg 2,42–47 und 4,32–37 nennt er vier wesentliche Charakteristika des idealen Gemeindelebens bzw. der idealen Gemeinde:

■ Festhalten an der Lehre der Apostel, d.h. an der Verkündigung Jesu (Botschaft vom Reich Gottes, vgl. Lk 4,43) und der über Jesus verkündeten Botschaft (Tod und Auferweckung)

■ Gemeinschaft, d.h. die bleibende Einheit und Verbundenheit in der überlieferten Lehre und die Solidarität innerhalb der Gemeinde, im Teilen mit den Armen und der Zuwendung zu den Kranken und Hilfsbedürftigen

■ Brechen des Brotes (Apg 2,42; 20,7), d.h. die gemeinsame Feier des Herrenmahls mit der symbolischen Handlung mit dem Brot und dem Becher mit Wein (wie sie in 1Kor 11,23–26 für die Anfangszeit beschrieben wird)

■ Gebet, d.h. die Hinwendung der Gemeinde zu Gott in Lob und Dank, aber auch mit ihren Bitten und mit ihren Sorgen und Nöten

Wenn die Apostelgeschichte die Zeit der »Urgemeinde« von Jerusalem und die des Paulus idealisierend darstellt, folgt sie Konventionen hellenistischer Geschichtsschreibung, in der die Anfangszeit gelegentlich eine derartige Idealisierung erfährt.

Der »Liebeskommunismus der Urgemeinde«

Als Charakteristika des idealen Lebens der Urgemeinde und als Idealzustand der Gemeinde erscheint neben vollkommener Einheit und Einmütigkeit, dass die Mitglieder der Gemeinde ihr Hab und Gut verkaufen und der Erlös unter den Mitgliedern der Gemeinde je nach Bedürftigkeit geteilt wird und alle auf Eigenbesitz verzichten. Das hat man in der Forschung den »Liebeskommunismus der Urgemeinde« genannt.

Nach der allgemeinen Notiz in Apg 4,32–37 wird dieses ideale Verhalten der vermögenden Mitglieder der Jerusalemer Gemeinde an einem konkreten Beispiel vorgeführt, nämlich an Josef Barnabas, einem Leviten aus Zypern, der sein Vermögen der Gemeinde in Jerusalem überlässt. Das positive Bild des »Liebeskommunismus« wird aber sofort getrübt durch die unmittelbar folgende Erzählung über das Ehepaar Hananias und Saphira in Apg 5,1–11. Die Erzählungen über Josef Barnabas sowie über Hananias und Saphira müssen in Verbindung miteinander gelesen werden. Die Apostelgeschichte möchte zeigen, dass ein Verhalten, wie das an Josef Barnabas vorgeführte, in der Gemeinde Ansehen und Prestige verleiht, und deshalb andere verführt, dasselbe Prestige zu erstreben, ohne denselben Verzicht leisten zu wollen.

Teilen und Solidarität gehörte zwar zum Leben der frühen christlichen Gemeinden, ein radikaler Besitzverzicht, wie ihn die Apg 2,42–47 und vor allem Apg 4,32–37 entwerfen, aber war keine Norm und Pflicht. Das lässt auch die Apostelgeschichte erkennen. Der Tadel des Petrus an Hananias stellt ausdrücklich heraus, dass es ihm frei gestanden hätte, seinen Besitz zu behalten; und wenn er ihn verkauft hätte und der Gemeinde geben wollte, hätte es nicht der gesamte Erlös sein müssen. Das »Vergehen«, für das Hananias und Saphira das grausame göttliche Strafgericht ereilt, ist letztlich, dass sie vorgegeben haben, sie hätten alles gegeben, um das Prestige von Leuten zu erhalten, die radikalen Besitzverzicht leisten und der Gemeinde ihren gesamten Besitz überlassen.

Die Angaben über den Liebeskommunismus in den beiden Summaren sind übertrieben und keine Beschreibung der tatsächlichen Verhältnisse in den frühen christlichen Gemeinden in Jerusalem oder anderswo. Vereinzelt mag es radikalen Besitzverzicht gegeben haben, insbesondere bei christlichen Wandermissionaren der Frühzeit; es war aber keine verpflichtende Vorgabe. Der Verfasser zeichnet hier ein Ideal, das nicht biblischen Erwartungen und Modellen geschuldet ist, sondern Vorstellungen und Idealen der heidnischen Philosophie, vor allem dem Idealstaat des griechischen Philosophen Platon, in dem es keinen Privatbesitz geben sollte.

Reichtum und Armut im Frühchristentum

Die Frage nach dem richtigen Umgang mit Besitz und Reichtum, der hinter den Aussagen der Apostelgeschichte über den »Liebeskommunismus der Urgemeinde« steht, ist bereits

Thema im ersten Teil des lukanischen Werkes, im Lukasevangelium. Besitz und Reichtum und der richtige Umgang damit scheint demnach ein Thema gewesen zu sein, das in der Gemeinde / in den Gemeinden, aus der / aus denen heraus das Evangelium und die Apostelgeschichte kommen und für die diese beiden Werke geschrieben sind, eine wichtige Rolle spielte. Das erlaubt Rückschlüsse auf die soziale Zusammensetzung dieser Gemeinden und öffnet den Blick für die Sozialgeschichte des Frühchristentums, d.h. für die Frage nach der sozialen Zusammensetzung und Herkunft der Mitglieder der ersten christlichen Gemeinden. Die Diskussion um den richtigen Umgang mit Reichtum scheint nicht für eine arme Gemeinde und für eine Herkunft ihrer Mitglieder aus den untersten Schichten zu sprechen.

Bei der Apostelgeschichte und dem Lukasevangelium ist zu beachten, dass sie die soziale Wirklichkeit der Gemeinden zur Zeit ihrer Abfassung, nicht die Anfangszeit der Jesusbewegung abbilden. Die Apostelgeschichte zeichnet das Bild einer frühen Gemeinde in Jerusalem, zu der Angehörige einer vermögenden und höheren Schicht gehören. So nennt sie in der Erzählung von der wunderbaren Befreiung des Petrus (Apg 12,6–19) das Haus der Mutter des Johannes Markus, in dem sich ein Teil der Jerusalemer Gemeinde versammelt haben soll. Hier wird das Bild eines vornehmen Stadthauses entworfen. Es gibt eine Türmagd, die in einer Portiersloge ihren Platz hat. Als Petrus klopft und sich vorstellt, muss diese Türmagd ins Haus hineinlaufen, um der Hausherrin und den anderen Mitgliedern der Gemeinde über die Ankunft des Petrus bescheid zu geben. Ob es das Haus der Mutter der Johannes Markus so gegeben hat, kann offen bleiben. Für den Verfasser der Apostelgeschichte stellt es am Ende des ersten Jahrhunderts jedenfalls kein Problem dar, die Anfänge der Gemeinde von Jerusalem in einem solchen gehobenen Milieu zu situieren.

Hinweise auf Mitglieder in den christlichen Gemeinden aus der Schicht der Wohlhabenden und Privilegierten finden wir auch bei Paulus. Zu nennen ist hier besonders 1Kor 11. Hier ergibt sich ein deutlicher Kontrast zum Bild des »Liebeskommunismus der Urgemeinde« in der Apostelgeschichte. In Gemeinde von Korinth sind die Reichen durchaus bereit, mit den Ärmeren zu teilen, und zwar im Rahmen der gemeinsamen Feier des Herrenmahles. Dies hatte jedoch eine Form angenommen, die den scharfen Tadel des Paulus findet und ihn zu einer »liturgischen« Neuordnung provozierte. Die Reichen stellten den Versammlungsraum für das mit der Hauptmahlzeit am Abend verbundene Herrenmahl (d.h. einer von ihnen lädt in sein Haus ein) und sorgten für die Speisen. Da sie offensichtlich keiner Erwerbsarbeit nachgehen mussten, begannen sie schon einmal mit dem Sättigungsmahl, während sie noch auf die ärmeren Mitglieder der Gemeinde warteten, die bis zum Sonnenuntergang arbeiten mussten. Dabei verzehrten sie die besten Speisen und sprachen auch dem Wein erheblich zu. Wenn die Armen kamen, mussten sie sich mit den Resten begnügen, während die Reichen schon betrunken waren. Sobald die Armen die Reste des Sättigungsmahles verzehrt hatten, wurde noch miteinander Herrenmahl gefeiert (Brot- und Becherritus), bevor man auseinander ging. Paulus verbot deshalb die bisher übliche und charakteristische Verbindung von Sättigungsmahl und Herrenmahl und ordnete an, man solle zuhause essen und nur noch zum Herrenmahl zusammenkommen. Mit solchen Missständen war die Gemeinde in Korinth gewiss nicht allein.

Der Stachel im Fleisch der Kirche …

In der Apostelgeschichte findet sich die Kirche des Anfangs – jedoch in einer verklärten und idealisierten Gestalt. Man kann die Apostelgeschichte nicht einfach als einen Bericht lesen, der getreulich schildert, was am Anfang passiert ist und wie es der Reihe nach passiert ist. Eine solche »naive« Lektüre und Auswertung der Apostelgeschichte verbietet sich nicht nur deshalb, weil zum Zeitpunkt der Abfassung der Apostelgeschichte mindestens sechzig Jahre seit dem nachösterlichen Anfang und mindestens dreißig Jahre seit der Ankunft des Paulus in Rom vergangen sind. Eine solche »naive« Lektüre und Auswertung verbietet sich vor allem deshalb, weil die Apostelgeschichte selbst nicht so gelesen und verstanden werden wollte. Die Apostelgeschichte will ihren Leserinnen und Lesern nicht einfach mitteilen, was gewesen ist und wie es gewesen ist. Sie will ihnen vielmehr sagen, wie es sein soll und muss.

Das Ideal und die Norm des Lebens in den christlichen Gemeinden wird dazu in die Vergangenheit zurückprojiziert, die dadurch als reiner und ungetrübter Anfang erscheint, an dem alle folgenden Generationen Maß nehmen müssen. Die tatsächlichen historischen Vorgänge und auch die Persönlichkeit der historischen Gestalten, die in der Apostelgeschichte als Protagonisten der Anfangszeit präsentiert werden, lassen sich hinter den Erzählungen der Apostelgeschichte meist kaum mehr erkennen. Wie sehr die Apostelgeschichte Personen und Ereignisse der Anfangszeit idealisierend überformt und neu konstruiert, lässt sich erkennen, wenn man die Darstellung des Simon Petrus in der Apostelgeschichten mit den älteren Aussagen bei Paulus in seinen Briefen an die Korinther und Galater vergleicht, und dabei besonders auf die Ausführungen zur Jerusalemer Übereinkunft über eine beschneidungs- und gesetzesfreie Mission bei den Nicht-Juden blickt (Apg 15; Gal 2).

Wer die Apostelgeschichte als historische Quelle kritisch analysiert, muss zu dem Ergebnis kommen, dass die Anfänge der Kirche nicht (nur) ideal und positiv waren. Streit, Missstände in Lehre und Disziplin, Machtkämpfe, Neid und Missgunst, Karrierestreben und vieles andere, was in und an der Kirche nicht gut und ideal ist, ist wohl so alt wie die Kirche selbst. Dass die Kirche bereits am Anfang nicht ideal war und dass die Apostelgeschichte ein Konstrukt und nicht historische Fakten überliefert, bedeutet jedoch nicht, dass ihre Darstellung der Kirche nicht relevant ist und dass sie sich nicht als Programm für eine Reform und Erneuerung der Kirche eignet. Die Apostelgeschichte erinnert daran, was man bereits am Anfang der Kirche als ideal und normativ für das Leben von Gemeinden in der Nachfolge Jesu und im Bekenntnis zu diesem Jesus als den Gekreuzigten und Auferweckten ansah.

Apostelgeschichte und Kirchenreform

Als Teil des Neuen Testamentes ist und bleibt die Apostelgeschichte »Ur-Kunde« über die idealen Lebensvollzüge und die ideale Gestalt von Kirche. Sie erinnert auch daran, was für Kirche zentral und wesentlich ist. Reform und Erneuerung der Kirche muss Maß nehmen an dem, was die Summarien über die »Urgemeinde« von Jerusalem in Apg 2,42–47 und 4,32–37 als Charakteristika der Kirche benennen: Besinnung auf die Lehre der Apostel, Bemühen um Einheit und Eintracht der Glaubenden, Feier des Herrenmahls als Zeichen der Verbundenheit mit dem erhöhten Herrn und kontinuierliche Ausrichtung auf Gott im Gebet.

Das Festhalten an der Lehre der Apostel bedeutet in der Apostelgeschichte nicht den Verweis auf die Unterordnung unter eine institutionalisierte Kirche. Die Apostel der Apostelgeschichte sind nicht die Proto-Bischöfe und das Fundament einer kirchlichen Hierarchie. Der Kreis der »Zwölf Apostel«, den der Text entwirft, ist auf Endlichkeit angelegt. Zu dem Kreis kann nämlich nur gehören, wer mit dem irdischen Jesus in der Zeit von seiner Taufe bis zum Tod am Kreuz und anschließend mit dem Auferweckten in den vierzig Tagen bis zu seiner Aufnahme in den Himmel zusammen war. Der Kreis wird in der Darstellung von Apg 1,15–26 nach dem Ausscheiden des Verräters Judas noch einmal ergänzt, findet nach dem Tod des Zebedaiden Jakobus in Apg 12,1–5 jedoch keine erneute Ergänzung mehr; und nach der Jerusalemer Zusammenkunft in Apg 15,1–35 tritt der Kreis aus der Erzählung ab.

Die Lehre der Apostel, an der es festzuhalten gilt und auf die sich Kirche immer wieder neu besinnen muss, um Kirche zu bleiben, ist das Zeugnis der Apostel, wie es die Apostelgeschichte in Apg 2,14–36 exemplarisch in der großen Missionsrede des Simon Petrus am Pfingsttag zusammenfasst. Das normative Zeugnis und die Lehre der Apostel ist die Weitergabe der Erinnerung an die Worte und Taten Jesu und das Bekenntnis zu Tod und der Auferweckung Jesu und zur bleibenden Gegenwart des Erhöhten in der Gabe des Geistes an die Kirche(n).

Reform und Erneuerung der Kirche darf nicht vergessen: Kirche ist nicht das von Jesus verkündete Reich Gottes. Die institutionalisierte Kirche ist eine vorläufige Größe, die aber die Aufgabe hat, in der Geschichte Menschen zum Heil des Gottesreiches zu führen. Sie ist deshalb gerufen, sich beständig zu reformieren, um eine Gestalt anzunehmen, die Menschen auf dem Weg zur Begegnung mit Gott nicht hindert, sondern fördert. Nur dann kann sie Licht der Völker und in Christus gleichsam Sakrament, d.h. Zeichen und Werkzeug für die innigsten Vereinigung der Menschen mit Gott und für die Einheit der ganzen Menschheit, sein.