Das Internationale Büro der Universität Erfurt hat eine neue Leiterin. Nachdem Manuela Linde nach 33-jähriger Tätigkeit an der Universität Erfurt bzw. zuvor an der Pädagogischen Hochschule Ende April in den Ruhestand gegangen ist, hat am 16. September Dr. Antje Dallmann das Eckbüro im Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes auf dem Campus bezogen und führt nun das fünfköpfige IB-Team. Für unseren Campusblog haben wir sie schon einmal getroffen…

„Mich reizt die Möglichkeit, durch meine Arbeit einen konkreten Beitrag zur internationalen Bildungszusammenarbeit und zur strategischen Internationalisierung der Universität Erfurt zu leisten“, sagt Antje Dallmann über ihre Motivation, sich auf den Leitungsposten zu bewerben. „Die kultur- und gesellschaftswissenschaftliche Ausrichtung der Universität, ihre klare Profilbildung und ihr Engagement für eine weltoffene, akademisch vielfältige Hochschullandschaft sind für mich überzeugende Stärken, die viele Chancen eröffnen, um bestehende Kooperationen erfolgreich noch weiter auszubauen, neue Partnerschaften zu begründen und internationale Netzwerke aktiv mitzugestalten. Die Leitung des Internationalen Büros bietet die Möglichkeit, diese Prozesse sowohl operativ als auch konzeptionell zu begleiten und damit zur internationalen Sichtbarkeit und Attraktivität der Universität beizutragen.“ Dass sie Erfurt bereits kannte, war sicherlich ein weiterer Pluspunkt: „Ich habe die Stadt immer als sehr charmant und einladend erlebt – die historische Altstadt hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Besonders spannend finde ich, wie sich hier Geschichte und Gegenwart auf ihre Weise treffen.“

Dr. Antje Dallmann hat Anglistik/Amerikanistik, Romanistik und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin studiert, wo sie auch promoviert wurde und sich habilitierte. Bereits damals entwickelte sich ihr großes Interesse an transkulturellen Perspektiven. Während ihrer früheren Tätigkeit in Forschung und Lehre sei die Auseinandersetzung mit kulturwissenschaftlichen Fragestellungen immer zentral gewesen, sagt sie. Und Forschungs- und Lehraufenthalte in Großbritannien, Frankreich und den USA hätten ihr Verständnis für Wissenschaftskulturen und ihre Unterschiede dabei weiter geschärft. In den vergangenen Jahren war die gebürtige Döbelnerin im Wissenschaftsmanagement tätig – insbesondere in der Forschungsförderung und in der Beratung und Begleitung von Wissenschaftler*innen verschiedener Karrierestufen. So war sie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Bereich der EU-Forschungsförderung beschäftigt, bevor sie an das ProFiL-Programm der Berliner Universitäten zur Professionalisierung von Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre wechselte. Die Kombination aus wissenschaftlicher Tätigkeit und struktureller Arbeit im Hochschulbereich hat ihren beruflichen Weg immer geprägt – Erfahrungen, die Dr. Antje Dallmann gezielt in ihre Arbeit an der Universität Erfurt einfließen lassen möchte. Die Leitung des Internationalen Büros biete ihr zugleich die wunderbare Möglichkeit, ihr fachliches Wissen, ihre internationale Erfahrung und ihre Beratungskompetenz zusammenzuführen.

Wo sie die Arbeitsschwerpunkte des Internationalen Büros in den kommenden Jahren sieht, fragen wir Antje Dallmann. „Ein zentraler Arbeitsschwerpunkt des Internationalen Büros an der Universität Erfurt wird sicherlich auch in den kommenden Jahren die Förderung von Mobilität sein – für Studierende ebenso wie für Lehrende und für das Verwaltungspersonal. Besonders wichtig ist mir in diesem Zusammenhang die weitere Stärkung integrativer Rahmenbedingungen. Sprachliche, soziale und akademische Integration sind entscheidend, um Universitäten langfristig als attraktive, offene und unterstützende internationale Studien- und Wissenschaftsstandorte zu positionieren.“ 

Dabei ist der neuen Büroleiterin auch klar, dass die Internationalisierung als strategische Querschnittsaufgabe an der Universität weiter an Bedeutung gewinnen wird – über den Bereich der Mobilität hinaus in Lehre, Forschung, Transfer und Verwaltung. Eine spannende Herausforderung sieht Antje Dallmann dabei im weiteren Ausbau digitaler Infrastrukturen, die in vielen Bereichen neue Möglichkeiten eröffnen kann. „Ich freue mich jedenfalls sehr auf die Arbeit mit dem engagierten, kenntnisreichen und motivierten Team im Internationalen Büro, das ich als professionell, gut eingespielt und offen für neue Impulse erlebe – eine tolle Grundlage, um gemeinsam Entwicklungen voranzubringen. Darüber hinaus bin ich gespannt darauf, die Universität Erfurt mit ihren vielfältigen Akteur*innen besser kennenzulernen. Nicht zuletzt reizt es mich, die bestehenden internationalen Netzwerke zu pflegen und auszubauen – mit dem Ziel zu unterstützen, Partnerschaften nachhaltig auszubauen und neue internationale Perspektiven für Studium, Lehre und Forschung zu schaffen.“

Bislang hat sie die Universität als eine Hochschule wahrgenommen, die internationalen Studierenden eine exzellente Studienumgebung bietet: ein klar profiliertes, interdisziplinäres Studienangebot mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, moderne und forschungsnahe Lehre und individuelle Betreuung. „Ich schätze die kompakte Struktur des Campus mit kurzen Wegen und die offene Atmosphäre an der Universität Erfurt – beides schafft Raum für Begegnung und für unkomplizierten Austausch und trägt zu einem Gemeinschaftsgefühl bei, das ganz bestimmt auch den Studienalltag sehr bereichert. Und Erfurt selbst überzeugt als lebenswerte, gut angebundene und gleichzeitig überschaubare Stadt mit langer Geschichte, hoher Attraktivität und vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten. Ich denke, das ist etwas, das auch die Studierenden hier wahrnehmen und schätzen.“

Antje Dallmann freut sich auf ihre Arbeit und hat sich offensichtlich eine Menge vorgenommen. Und was macht sie außerhalb des Campus, also, wenn sie gerade nicht im Dienst ist? „Unsere Katzen sorgen regelmäßig für Abwechslung – und Ablenkung, zum Beispiel vom Lesen. Amerikanische Gegenwartsliteratur steht ansonsten ganz oben auf meiner Leseliste. Ich koche gern und experimentiere auch mal mit dem, was sich so im Kühlschrank findet – nicht immer mit Erfolg, wie meine Familie zurückmeldet…“

Wir freuen uns, dass sie da ist und sagen: Herzlich willkommen an der Universität Erfurt!