Von Moskau nach Erfurt

Zwischen Mensa und Hörsaal
Zwischen Mensa und Hörsaal mit Nataliya (Kunst & Slawistik)

Nataliya hat 2012 ihr Studium an der Universität Erfurt begonnen – im Hauptfach Kunst und im Nebenfach Slawistik für das Lehramt. Ursprünglich kommt sie aus Moskau, wo sie schon ihr erstes Diplom als Lehrerin für Linguistik an der Staatlichen Pädagogischen Universität erworben hat. Wir haben genauer nachgefragt...

Was war ausschlaggebend für die Entscheidung an der Uni Erfurt zu studieren?
Die Universität Erfurt habe ich für mein zweites Studium nur deswegen ausgewählt, weil ich schon immer Kunst studieren wollte und diese Universität hat mich sehr herzlich aufgenommen. Seit der Kindheit war es mein großer Traum, Kunst zu studieren, wogegen meine Eltern heftig protestierten und was ich mir nun mit vollem Bewusstsein einfach gönne. Dazu kommt, dass ich durch die Studienzeit in Moskau sehr verwöhnt bin, was den persönlichen Kontakt zu Professoren und Dozenten angeht – zum Glück ist es diesbezüglich in Erfurt nicht anders: Die Gruppen in meinen Studiengängen sind angenehm klein und ich denke, dass ich mich angemessen äußern kann, dass ich wahrgenommen werde und dass ich partizipieren kann. Die Dozenten kennen mich persönlich, erinnern sich an meinen Namen.

Was fasziniert dich an deinem Studium? Was sind die Studieninhalte?
Besonders faszinierend finde ich die Atmosphäre in der Kunst- und Musik-Villa „Am Hügel“. In unserem kleinen Park, mitten in der Stadt, umgebend von 100-jährigen Kastanien, herrscht eine angenehme Stille, die nur durch das Klopfen eines Spechtes unterbrochen wird. Ich fühle mich dort sehr wohl und verbringe die meiste Zeit des Studienlebens dort im Atelier bei meiner Arbeit. Die seelische Wärme, die durch den familiären Umgang zwischen Dozenten und Studierenden geschaffen wird, gibt mir das Gefühl, eine zweite Familie zu haben. Man füllt sich dort immer willkommen und ernst genommen. Uns Studierende prägt das ganze professionelle Künstlerteam: Die Auseinandersetzung mit spannenden gesellschaftlichen Themen in Projektarbeiten, philosophische Diskussionen, Organisation von Ausstellungen, die enge Zusammenarbeit mit Museen in Erfurt – der Hügel ist einfach eine Schatztruhe, die zu entdecken ich vielen Studierenden wünsche. Ich kann kaum glauben, dass ich mich schon in einem halben Jahr mit meiner Bachelor-Arbeit beschäftige und den Hügel danach verlasse. Ich hoffe sehr darauf, dass die Kunstfakultät noch lange so erhalten bleibt, wie sie jetzt ist und noch sehr vielen Studierenden als innere Bereicherung gelten wird. Lang lebe die Kunst am Hügel 1!

Wie war deine Anfangszeit in Erfurt und speziell an der Uni? Hast du dich schnell zurechtgefunden?
Meine Anfangszeit in Erfurt war sehr entspannt. Es ist eine wunderschöne grüne kleine Stadt mit dem echten Mittelalter-Flair. Auch die Tutoren waren sehr aufmerksam, hilfsbereit und kümmerten sich um die Bedürfnisse der Studierenden.

Was würdest du Erstsemestern mit auf dem Weg geben?
Den Erstsemestern empfehle ich die Studienzeit ganz bewusst zu nutzen, weil diese Lebensperiode die spannendste und vielleicht schnelllebigste im Leben eines Menschen ist. Ich persönlich habe das Beste daraus gemacht und das wünsche ich den anderen auch. Was ich noch sagen kann: Hinterfragt, seid aktiv, kämpft für eure Interessen und Rechte und achtet darauf, dass eure Fakultäten erhalten bleiben!