Vorgestellt: Der Senatsausschuss für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Erfurt

Vorgestellt
Portraitbild Patrick Becker

Ein Ergebnis des „Dies Academicus“, der im Sommersemester 2023 an der Universität Erfurt stattgefunden hat, war der Wunsch einiger Hochschulangehöriger nach mehr Informationen darüber, wie man auf dem Campus mittun, mitentscheiden, sich einbringen kann, und welche Möglichkeiten es dafür in den Hochschulgremien bzw. Interessenvertretungen gibt. Mit dieser kleinen Reihe möchten wir die Gremien an der Universität Erfurt in loser Folge einmal vorstellen und haben dafür Uni-Angehörige befragt, die sich hier bereits engagieren. Heute: der Senatsausschuss für Forschung und Nachwuchsförderung.

Aufgaben
Der Ausschuss für Forschung und Nachwuchsförderung berät den Senat in grundsätzlichen und über eine Fakultät hinausgehenden Angelegenheiten der Forschung und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Darüber hinaus bereitet er Beschlussfassungen in diesen Bereichen vor, z. B. hinsichtlich der Vergabe von Mitteln der universitätsinternen Forschungs- und Graduiertenförderung.

Zusammensetzung
Den Vorsitz hat der Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung. Darüber hinaus sind im Ausschuss folgende Personen vertreten:

  • vier Professor*innen (eine*r aus jeder Fakultät sowie jeweils ein*e professorale*r Stellvertreter*in aus der entsprechenden Fakultät);
  • ein*e professorale*r Vertreter*in des Max-Weber-Kollegs;
  • ein*e Vertreter*in der Sprecher*innen der EPPP-Nachwuchskollegs;
  • zwei Vertreter*innen aus der Gruppe der akademischen Mitarbeiter*innen;
  • ein*e Vertreter*innen aus der Gruppe der Promovierenden.
  • Die Leiterin des Referats Forschungs- und Nachwuchsförderung ist beratendes Mitglied.

Überdies sind die Geschäftsführer*innen der vier Fakultäten und des Max-Weber-Kollegs ständige Gäste des Ausschusses. Vertreter*innen der Forschungs- bzw. wissenschaftlichen Einrichtungen (Forschungszentrum Gotha, Forschungsbibliothek, Erfurt School of Education etc.) werden themenbezogen geladen.

Amtszeit
Die Amtszeit der Mitglieder des aktuellen Senatsausschusses für Forschung und Nachwuchsförderung startete am 01.01.2023 und endet mit der Amtszeit des Senats am 30.09.2025, wobei die Vertreter*innen aus der Gruppe der Promovierenden jährlich neu gewählt werden. 

Wie wird man Mitglied?
Der Ausschuss für Forschung und Nachwuchsförderung wird vom Senat per Beschluss eingerichtet und eingesetzt. Die beratenden Mitglieder sind qua Amt in den Senatsausschuss delegiert. Die gewählten Mitglieder wurden durch die Vertreter*innen ihrer Statusgruppen dem Senat zur Aufnahme vorgeschlagen.

Patrick Becker ist Professor für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft an der Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt und seit 2021 Mitglied im Senatsausschuss für Forschung und Nachwuchsförderung. Die Partizipationsmöglichkeiten an der Universität Erfurt schätzt er als sehr gut ein, wenngleich natürlich alle Entscheidungen auch einen vorgegebenen Rahmen haben, dem die Gremien folgen müssen, z.B. mit Blick auf vorhandene Ressourcen und finanzielle Möglichkeiten, gesetzliche Vorgaben oder strategische Ziele der Universität. „Entscheidungen im Kleinen können wir dabei kontinuierlich treffen und zügig umsetzen. Veränderungen im Großen dagegen benötigen auch schon mal einen langen Atem, strategisches Knowhow sowie Geschick und viele Absprachen. Insgesamt leisten die Gremien hier aber eine fortwährend wichtige Arbeit.“ Dabei könne auch der Forschungsausschuss einige Weichen stellen – beispielsweise im Hinblick auf die Qualitätssicherung in der Forschung bzw. den forschenden Einrichtungen und Gruppen, wenn es um die Verlängerung oder Bewilligung von uni-internen Fördermitteln geht. Die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten im Gremium hängen dabei u.a. davon ab, wie gut vernetzt und argumentationsstark man sei. Und am Ende entscheidet das Gremium nach Abwägung aller Argumente, nicht der Einzelne. Aber nur so könne man nachhaltig gestalten, weiß Patrick Becker.

Nicht nur das Engagement für die Universität insgesamt ist der Grund für sein Mittun im Forschungsausschuss. Er sieht darin auch Vorteile für sich ganz persönlich – besonders was die Vernetzung untereinander betrifft. So habe er nach seinem Start in Erfurt sehr schnell wichtige Einblicke gewonnen und sich mit vielen Kolleg*innen austauschen können. „Dadurch bekam ich vor allem die Möglichkeit, die Vielfalt der an der Uni Erfurt stattfindenden Arbeit kennenzulernen. Das ist immens wertvoll und hilft mir beispielsweise, über mein eigenes kleines Feld hinaus Kooperationspartner*innen für neue Projekte zu finden.“ Die Diversität in den wissenschaftlichen Disziplinen, die verschiedenen Arbeitsweisen und auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit sind Professor Becker dabei besonders wichtig. „Es ist mir außerdem ein spezielles Anliegen, unsere hermeneutischen Ansätze als Ausgleich zur in der Gesellschaft vorherrschenden Dominanz der Technik- und Naturwissenschaften zu fördern.“

Dass der Ausschuss für andere Perspektiven, Interessen und Denkweisen immer offen ist, gefällt Patrick Becker. So könne er seine Erfahrungen als Forscher jederzeit in das Gremium einbringen und letztlich damit auch etwas bewegen. Vor diesem Hintergrund sei der zusätzliche Aufwand, den die Gremienarbeit mit sich bringt, durchaus gerechtfertigt. „Wir tagen drei Mal pro Semester. Natürlich sollte man vorher einen Blick in die Unterlagen geworfen und sich vorbereitet haben, aber das ist am Ende auch ‚überschaubar‘“. Denn Sitzungsleitung, Organisation und das Protokoll würden vom Vizepräsidenten für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs übernommen und die Unterstützung des Referats Forschungs- und Nachwuchsförderung im Gremium machten die Arbeit insgesamt sehr angenehm.