Vorgestellt: Der Studierendenrat der Universität Erfurt

Vorgestellt
Portrait Lena Kuhn

Ein Ergebnis des „Dies Academicus“, der im Sommersemester 2023 an der Universität Erfurt stattgefunden hat, war der Wunsch einiger Hochschulangehöriger nach mehr Informationen darüber, wie man auf dem Campus mittun, mitentscheiden, sich einbringen kann, und welche Möglichkeiten es dafür in den Hochschulgremien bzw. Interessenvertretungen gibt. Mit dieser kleinen Reihe möchten wir die Gremien an der Universität Erfurt in loser Folge einmal vorstellen und haben dafür Uni-Angehörige befragt, die sich hier bereits engagieren. Heute: der Studierendenrat.

Aufgaben
Der Studierendenrat (StuRa) der Universität Erfurt ist die Interessenvertretung aller Studierenden der Hochschule. Er sichert deren Mitsprache- und Mitentscheidungsrecht gegenüber der Hochschulleitung und innerhalb der Gremien der Universität. Dies gilt auch gegenüber Organen und Gremien, die außerhalb der Universität Erfurt stehen und die Interessen der Studierenden berühren. Beispielsweise entsendet er Vertreter*innen in den Verwaltungsrat des Studierendenwerkes. Er fungiert außerdem als Initiator und Koordinator des hochschulpolitischen, sozialen und kulturellen Engagements der Studierenden.

Zusammensetzung
Der Studierendenrat setzt sich aus bis zu 17 gewählten Mitgliedern zusammen. Dabei entfallen je zwei Plätze auf die Mitglieder der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät, der Katholisch-Theologischen Fakultät, der Philosophischen Fakultät sowie der Staatswissenschaftlichen Fakultät. Je eine*n Vertreter*in entsendet die Erfurt School of Education, die Willy Brandt School of Public Policy und das Max-Weber-Kolleg. Sechs Plätze können unabhängig von einer Fakultätszugehörigkeit vergeben werden. Darüber hinaus ist die Mitwirkung als freie*r Mitarbeiter*in möglich. 

Amtszeit
Die Amtszeit der gewählten Mitglieder und freien Mitarbeiter des Studierendenrates beträgt ein Jahr und beginnt mit der konstituierenden Sitzung, die spätestens zehn Tage nach der Wahl stattfindet. Die Wahlen zum Studierendenrat finden meist zum Ende des Sommersemesters statt. 

Wie wird man Mitglied?
Die Studierendenschaft wählt aus ihren Reihen die Mitglieder des Studierendenrats. Grundsätzlich kann jede*r Studierende für die Wahl kandidieren. 

Lena Kuhn ist Mitglied des 25. StuRa der Universität Erfurt und studiert im zweiten Semester den Master „Kinder- und Jugendmedien“ am Seminar für Kommunikationswissenschaft. Seit Beginn ihres Studiums engagiert sie sich in der Studierendenvertretung. Zunächst noch als freie Mitarbeiterin, leitet sie mittlerweile als gewähltes Mitglied das Referat für Öffentlichkeitsarbeit. „Für mich lag das nahe. Durch mein Studium bringe ich bereits einige Erfahrungen für die Arbeit im StuRa mit. Schon meinen Bachelor habe ich in 'Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation' abgeschlossen. Außerdem habe ich auch ein wenig Berufserfahrung in der politischen Arbeit.“ All das helfe ihr bei ihrer Gremienarbeit im StuRa sehr.

Das Themenspektrum, mit dem sich der StuRa beschäftige, gehe natürlich über die Öffentlichkeitsarbeit hinaus. Die Vertretung studentischer Interessen betreffe auch andere Gremien und Ausschüsse, in die Delegierte entsendet werden. Darüber hinaus fördert der StuRa kulturelle und soziale Projekte und Initiativen von Studierenden an der Universität und verleiht z. B. Equipment für Veranstaltungen u. ä. Vor allem gehe es um die Förderung hochschulpolitischer Meinungsbildung in der Studierendenschaft und deren Vertretung. „Der StuRa bemüht sich auch um eine gute Zusammenarbeit innerhalb bzw. zwischen den Fachschaften, Fakultäten, studentischen Initiativen und der Universitätsleitung, initialisiert gemeinsame Projekte und studentische Kulturinitiativen. Wir bieten aber auch internationalen Studierenden Unterstützung an, helfen Studierenden, die von sozialen Härten betroffen sind und unterstützen unter anderem bei Problemen in der Lehre.“

Um all diesen Aufgaben nachzukommen, trifft sich der StuRa einmal in der Woche zu einer Sitzung. „Hier entscheiden wir gemeinsam über verschiedene Aktionen und über die finanzielle Unterstützung der Aktivitäten der Fachschaftsräte und Hochschulgruppen, aber auch über eigene Projekte und Einsätze. Dafür verfügen wir über finanzielle Mittel, die sich vor allem aus einer Pauschale ergeben, die alle Studierenden mit ihrem Semesterbeitrag zahlen.“

Als Studierendenvertreterin seien ihr persönlich die Themen Feminismus, Gleichstellung, Sichtbarkeit und progressive Positionen wichtig, sagt Lena. „Ich engagiere mich einerseits, damit der StuRa diesbezüglich eine stabile Position nach innen und außen vertritt. Außerdem bin ich auch Vertreterin meiner Fakultät und repräsentiere die Master-Studierenden. Diese herausfordernde Aufgabe macht mir Spaß. Die Diskussionen, in die ich meine Standpunkte einbringe und mit denen ich neue Sichtweisen eröffnen möchte, bestätigen mich regelmäßig in meiner Arbeit und ermutigen mich, weiter hartnäckig zu sein.“ 

Die ehrenamtliche Gremienarbeit nimmt dabei jedoch einen nicht zu unterschätzenden Teil ihrer Freizeit ein, gibt Lena zu: „Die wöchentlichen Sitzungen dauern drei bis vier Stunden, mein Bürodienst nochmal zwei Stunden.“ Hinzu komme der Aufwand für Vor- und Nachbereitung. Aber: „Das Engagement lohnt sich.“

Lena freut sich, dass der Campus durch das studentische Engagement bereichert und bunt wird. Dennoch hofft sie, dass sich künftig noch mehr Studierende in die Arbeit einbringen: „Auch ohne Vorerfahrungen kann man sich engagieren. Wer das möchte, geht am besten direkt auf ein Mitglied des StuRa zu oder schreibt uns auf Instagram oder per E-Mail. So erfährt man, wo und wie man sich einbringen kann. Das erleichtert den Einstieg sehr. Alle Referate des StuRa freuen sich über neue engagierte Köpfe.“