Ein Camouflage-Angriff auf die Prinzipien empirischer Wissenschaften: Der Fall Fiedler als Lehrstück

Tilmann Betsch
Angesprochen
Angesprochen Tilmann Betsch Fall Fiedler

Am 2. Dezember 2022 publizierte Steven O. Roberts, Psychologe an der Stanford Universität, ein Papier in PsyArXiv, einem psychologischen Preprint-Portal. Die Publikation enthielt einen Appendix in dem Roberts die E-Mails eines Begutachtungsprozesses veröffentlichte, den der Editor der renommierten psychologischen Zeitschrift Perspectives on Psychological Science (PoPS) leitete. Bei dem verantwortlichen Herausgeber handelte es sich um Klaus Fiedler, Psychologe an der Universität Heidelberg. Roberts war überzeugt, dass der Begutachtungsprozess unfair gewesen wäre und ihn wegen seiner Gruppenzugehörigkeit als Afroamerikaner benachteiligt habe. Insbesondere warf er Fiedler und den beteiligten Gutachtern und Autoren vor, ihre Kritikpunkte seien

 „collectively unsound, unscientific, ad hominem, and racist”.[1] 

Am selben Tag wurde im Netz ein offener Brief an die Fachorganisation, die Association for Psychological Science (APS), adressiert, der bis zum 6. Dezember 2022 über 1300-mal unterzeichnet wurde und große Aufmerksamkeit in den USA fand. Gefordert wurde unter anderem, dass Klaus Fiedler von seinem Amt als Herausgeber der Zeitschrift PoPS, einem Organ der Fachorganisation, zurücktrete. Die APS sollte zudem ein Audit starten über “Dr. Fiedler's editorial decisions and correspondence (given that other marginalized scholars may have met with similar racism, incompetence, and/or abuse of power at his hands)”[2]. Damit unterstellte die Forderung, dass es sich bei Klaus Fiedler um einen Rassisten handle, der sein Amt mutmaßlich auch in der Vergangenheit schon missbraucht hatte. Das Board of Directors der APS forderte Fiedler unmittelbar darauf zum Rücktritt auf, mit der Androhung der Entlassung. Fiedler trat daraufhin am 6.Dezember 2022 als Herausgeber von PoPS zurück. Weder erhielt Fiedler zum damaligen Zeitpunkt die Möglichkeit, sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen. Noch kam es zu einer unabhängigen, transparenten Prüfung der Vorwürfe seitens der Fachorganisation.

Was zu einer hitzigen Debatte im Feld führte, die noch andauert. Es kam zu Gegenaufrufen und sogar zu Rücktritten von Ämtern aus Solidarität mit Fiedler. Auf einschlägigen Foren ist die Auseinandersetzung dokumentiert.

Wozu also eine weitere Einlassung?

Ich halte den Vorgang für ein Lehrstück, dessen Tiefenstruktur sich die wissenschaftliche Gemeinschaft vergegenwärtigen sollte, um in Zukunft gegen Vorkommnisse dieser Art gewappnet zu sein.

Der Vorwurf, den Roberts erhob, wiegt schwer. Sollte ein wissenschaftlicher Diskurs tatsächlich ad hominem geführt werden und zudem auch noch die Hautfarbe für Bewertungen und Entscheidungen ausschlaggebend sein, würde das nicht nur gegen die Grundrechte, sondern auch gegen zentrale Prinzipien der Wissenschaft selbst verstoßen.

Für diesen Vorwurf fehlt jedoch bislang jeder belastbare Nachweis.

Stattdessen trat Roberts eine Kampagne los, deren Aktionen nun ihrerseits fundamentale wissenschaftliche Prinzipien angreifen und verletzen.

Bevor ich darauf zurückkomme, sei an diese Prinzipien erinnert.

Fundamentale Prinzipien der empirischen Wissenschaften

Argument statt Status

Im wissenschaftlichen Diskurs gilt das Argument. Das Argument begründet sich in den empirischen Wissenschaften letztlich mit Evidenz. Zu den Quellen der Evidenz zählen u.a. systematische Beobachtungen, die Kompatibilität mit Theorien und übergeordneten formalen Systemen (Logik, Mathematik).

Merkmale der Person wie soziale Position, Alter, Ethnie, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion, Einkommen usw. dürfen das Argument niemals ersetzen und im Diskurs keine Rolle spielen. Das gilt für den Kommunikator, genauso wie für den Rezipienten. Die Begründung des Argumentes verlangt nach Evidenz. Der Rekurs auf subjektive Wahrnehmung reicht hier nicht aus. Eine These oder eine Behauptung muss mit Belegen begründet werden, die intersubjektiv nachprüfbar sind. Das führt zum zweiten Prinzip:

Objektivierung statt Subjektivität

Unsere subjektive Erfahrung ist grundsätzlich fehlerbehaftet. Die Beschränkungen unserer Sinnesorgane, unser Vorwissen, unsere Einstellungen und Motive und ungünstige Umwelten führen zu Verzerrungen (Biases). Belege für die vielfältigen Fehler und Fallen subjektiver Beobachtung füllen die psychologischen Lehrbücher.

Absolute Objektivität bei der Beobachtung ist einem Individuum also grundsätzlich nie möglich.

Die empirischen Wissenschaften erreichen Objektivierung über die Methodologie. Diese liefert den Begründungsrahmen aller Diskurse. Logik, Mathematik, Wahrscheinlichkeitstheorie, Forschungsmethoden (z.B. die experimentelle Methode) und Verfahren der Bewertung von Daten (z.B. mithilfe der schließenden Statistik) stellen ein Regelwerk dar, das gegen Subjektivität korrigiert. Weder die Methodologie noch konkrete Methoden sind sakrosankt. Es handelt sich um Erfindungen, die ständig weiterentwickelt werden. Aber jeder, der sie kritisiert, ist in der Bringschuld eine bessere vorzulegen, wie es einmal der Wissenschaftstheoretiker Hans Albert formulierte[3]. Objektivierung erreicht man ausschließlich auf der Ebene der Methodologie, die immer über das Individuum und seine subjektiven Merkmale erhaben sein muss.

Und dies führt zum dritten zentralen Prinzip:

Kritischer Diskurs statt Immunisierung

Der kritische Diskurs gehört zum Kerngeschäft der empirischen Wissenschaften. Die Aufklärung wurde aus der Kritik an Immunisierung geboren. Die Abschottung einer Überzeugung, einer These oder einer Behauptung gegen kritische Argumentation und deren Überprüfung ist im wissenschaftlichen Diskurs verboten. Keine Lehrmeinung, keine Glaubenshaltung und keine innere Überzeugung darf als letzte Begründung herhalten[4]. Historisch fand die Aufklärung ihren stärksten Widerpart im Dogma der Kirche. Heute jedoch haben wir es immer häufiger mit subjektiv begründeter Immunisierung gegen das Argument zu tun. Wenn eine Person der Meinung ist, dass in einem Diskurs ihr Glaube, ihre Gefühle, ihre Intuition, ihre Gruppenzugehörigkeit oder kurz Merkmale ihrer Identität angegriffen werden, dann reicht dies für manche aus, um den Diskurs abzubrechen. Hierbei handelt es sich um einen unwissenschaftlichen Akt der Selbstermächtigung. Denn die Stichhaltigkeit von Argumenten und deren intersubjektive Überprüfung wird damit für irrelevant erklärt. Das Subjekt maßt sich an, zugleich Quelle und letzte Bewertungsinstanz der Erkenntnis zu sein. Durch diese extreme Form der Subjektivierung wird ein kritisch-aufklärerischer Diskurs unmöglich. Ja schlimmer noch, das Gegenüber, dem die Ursache einer persönlichen Verletzung zugeschrieben wird, verliert das Recht auf Gehör.

Um was ging es inhaltlich in dem konkreten Fall?

Roberts und Kollegen veröffentlichten im Jahr 2020 in PoPS einen Artikel mit dem Titel “Racial Inequality in Psychological Research: Trends of the Past and Recommendations for the Future.”[5] Sie wiesen darin empirisch nach, dass ethnische Diversität bei Herausgebern, Autoren und Forschungsthemen in Top-Journalen der Psychologie nicht gegeben ist. Sie schlugen eine Reihe von Maßnahmen vor, wie man dieser Situation begegnen solle. Eine ihrer zentralen Forderungen war, dass künftig von allen Autoren sogenannte „positionality statements“ einzufordern seien, in denen transparent werden solle, wie der Bezug der Identität der Forschenden zu ihrem Forschungsthema wäre[6].

Die Forderungen von Roberts und Kollegen (2020) sollten nun Gegenstand einer Fachdiskussion in eben demselben Journal werden. Fiedler als Herausgeber des PoPS initiierte dazu ein Forum und lud gemäß seiner Herausgeberrolle eine Reihe von Diskussionsbeiträgen ausgewiesener Fachkollegen ein. Die Beiträge erhielt Roberts vorab, um seinerseits auf diese reagieren zu können. In keinem der Kommentare wurde angezweifelt, dass Antidiskriminierung und das Erreichen von Diversität wichtige Ziele wären. Es gab jedoch harsche Kritik an den Maßnahmen, die Roberts forderte. Die zentralen Argumente bezogen sich dabei auf methodische Überlegungen. Aber Roberts nahm vor allem Anstoß an dem Kritikpunkt, dass seine Forderungen zu einer Vermischung politisch-gesellschaftlicher Aktivitäten und wissenschaftlichem Handeln führe, was letztlich dem Ziel der Erkenntnis aus methodischen Überlegungen nicht förderlich wäre. Seine Entgegnungsschrift wurde ebenfalls einem Review-Prozess unterzogen, bei dem nun Vertreter des Forums als Reviewer fungierten. Insofern berücksichtigte der Disput beide Seiten in mehreren Schleifen. Fiedler nahm dann die Entgegnung von Roberts zur Veröffentlichung, unter der Auflage einiger Überarbeitungen, an.

Breaking Bad

Der Prozess des Peer Review involviert in der Regel harte Auseinandersetzungen. Trotz aller Härte in der Sache, muss der Diskurs sachlich, wertschätzend und regelkonform geführt werden. Insofern sind Beschwerden über etwaige Verfehlungen anzuhören und ernst zu nehmen. Adressaten sind hier die einschlägigen Gremien der Fachorganisation. In diesem Fall die Association for Psychological Science, die das Journal PoPS als Organ verantwortet.

In dem veröffentlichten Mail-Verkehr[7] zwischen Fiedler und Roberts finden sich Hinweise, die Monita über den Ablauf des Begutachtungsprozesses durchaus begründen.     

Was lief nun falsch?

Der erste Fehler bestand darin, dass Roberts von Fiedlers Verhalten, über das er sich ärgerte, auf eine rassistische Haltung schloss. Der zweite Fehler war, diese Unterstellung auf das Forum zu generalisieren. Der dritte und folgenschwerste Fehler bestand in der Veröffentlichung dieser Unterstellungen.

Anstatt sich mit seinen Monita direkt an die Verantwortlichen und entsprechenden Stellen zu wenden, klagte Roberts den Herausgeber der Zeitschrift und einige der Kommentatoren öffentlich als Rassisten an. Zudem wurde das Forum, dessen Organisation und der Prozess der Begutachtung insgesamt diskreditiert, weil hier alte weiße Männer („senior white males“) das Sagen gehabt hätten. Innerhalb von Stunden nach der öffentlichen Brandmarkung begann das Cancelling. Fiedler wurde nun im Netz als Rassist bezeichnet. Über eine öffentliche Unterschriftskampagne wurde gefordert, dass die Fachorganisation Konsequenzen ziehen müsse. Dieser Forderung fügte sich die APS unmittelbar - allein aufgrund des öffentlichen Druckes.[8]

Ein Angriff auf die Prinzipien der empirischen Wissenschaften

Man könnte den Sachverhalt als eine Auseinandersetzung der beteiligten Akteure betrachten und damit marginalisieren. Aber das wird seiner Brisanz nicht gerecht. Der Kampf gegen Diskriminierung ist zweifellos wichtig und richtig. Jedoch darf ein gutes Anliegen nicht als Deckmantel für eine Verletzung der zentralen Prinzipien aufklärerischen, wissenschaftlichen Handelns missbraucht werden. Aber genau das ist hier geschehen.

In dem Moment, als Roberts den Herausgeber und die Kommentatoren als Rassisten bezeichnete, waren deren Argumente nicht mehr Gegenstand des Diskurses. Damit wurde die Angelegenheit scherenschnittartig polarisiert und politisiert. Ein Afroamerikaner auf der einen Seite, der sich den Anwürfen einer übermächtigen Gruppe weißer Rassisten ausgesetzt sieht. Anstatt der methodischen und inhaltlichen Einwände gegen Roberts Forderungen, wurden nun Personenmerkmale zum Argument. Dies verletzt offensichtlich das wissenschaftliche Prinzip von Argument statt Status.

Ein zentraler Punkt in Roberts Argumentation ist, dass Diversität Voraussetzung für gute Wissenschaft sei. Da dem Diskussionsforum diese Diversität fehlte, wäre die Beurteilung seiner Arbeit zwangsläufig verzerrt. Nun wird das Problem der Subjektivität immer bestehen. Und jede Gruppe, wird ihre spezifischen Verzerrungen der Wahrnehmung miteinbringen. Das Problem der Subjektivität kann deshalb niemals auf der Subjektebene gelöst werden. Auch Proporzregeln helfen hier nicht weiter. Wie oben dargelegt, erreichen empirische Wissenschaften Objektivierung ausschließlich über Methodologie. Zentrale Einwände der Kommentatoren gegen Roberts Position zielten ja genau darauf ab und thematisierten die methodologische Problematik eines identitätsbasierten Zugangs zu Wissenschaft. Diesen Diskurs an sich als diskriminierend und rassistisch zu bezeichnen bedeutet, Identität über Methodologie und Methoden zu stellen. In anderen Worten: Nur bestimmte Gruppen können bestimmte Sachverhalte angemessen beurteilen. Eine solche Position verletzt das fundamentale Prinzip der Objektivierbarkeit durch Methodologie.

Mit dem Rassismusvorwurf brach Roberts den Diskurs um die Bewertung seiner Forderungen ab. Der Vorwurf begründete sich einzig und allein durch seine subjektive Wahrnehmung. Der Rekurs auf Verletzung seiner Identität schirmt ihn nun gegen Kritik an seiner Position und seinem Vorgehen ab. Vor allem seitens „alter weißer Männer“. Da diese ja seine Verletzung verursachten, werden damit die Inhalte ihrer Argumente obsolet. Das ist Immunisierung par excellence. Das dritte wissenschaftliche Fundamentalprinzip, nämlich das der Offenheit für Kritik, wurde durch Roberts ad absurdum geführt.

Ein Lehrstück

Alle Menschen sollen die gleichen Chancen in der Gesellschaft haben. Diskriminierung müssen wir aktiv entgegentreten. Und zweifellos auch im Wissenschaftsbetrieb und an unseren Universitäten. Gleichzeitig müssen wir die Errungenschaften der Aufklärung und die Prinzipien wissenschaftlichen Arbeitens verteidigen.

Die Wissenschaft erfährt zunehmend Gegenwind. Mit den Diskussionen um den Klimawandel und dem Umgang mit der Pandemie vermehrte sich auch die Skepsis gegenüber der Wissenschaft. Wissenschaftler wurden und werden Zielscheibe von Diffamierung und Hass. Solchen offenen Angriffen lässt sich allerdings leichter begegnen, eben weil sie offen geführt werden. Problematischer sind solche Aktionen, die unter dem Schirm einer guten Sache, fundamentale Prinzipien der Aufklärung angreifen oder dies in Kauf nehmen.

Die Wissenschaft muss solche Camouflage-Angriffe erkennen, benennen und sich gegen sie zur Wehr setzen. Dafür bedarf es Courage bei allen Verantwortlichen. Denn wenn man sich einem Camouflage-Angriff widersetzt, läuft man selbst Gefahr als Gegner der guten Sache diffamiert zu werden.

Bei dem beschriebenen Fall mangelte es leider Einigen an Courage. Auch deshalb handelt es sich hier um ein Lehrstück, das über die beteiligten Personen hinausgeht. Wir müssen in der Wissenschaft lernen, auch in heiklen Situationen Anwürfe rational zu analysieren, ohne die Prinzipien unserer Disziplin zu beugen oder gar über Bord zu werfen. Es kann nicht angehen, dass allein der Verdacht der Diskriminierung zu Reflexen führt, die im Endeffekt antiaufklärerische und antiwissenschaftliche Tendenzen in der Gesellschaft fördern.

[1] https://psyarxiv.com/xk4yu/

[2] https://docs.google.com/document/d/1O212esQJDYVuiuvN3OQLg7YOD58PbhlmFjfYV3nREU4/mobilebasic

[3] Vgl. zur Diskussion: Betsch, T. (2022). Science Matters. Wissenschaftlich statt querdenken. Heidelberg: Springer (p.72ff).

[4] Albert, H. (1980). Traktat über kritische Vernunft. Tübingen: Mohr.

[5] Roberts, S. O., Bareket-Shavit, C., Dollins, F. A., Goldie, P. D., & Mortenson, E. (2020). Racial Inequality in Psychological Research: Trends of the Past and Recommendations for the Future. Perspectives on Psychological Science : a journal of the Association for Psychological Science, 15(6), 1295–1309. https://doi.org/10.1177/1745691620927709

[6] render “transparent how the identities of the authors relate to the research topic”

[7] https://psyarxiv.com/xk4yu/

[8] Vgl. hierzu auch den Gegenaufruf von Forschenden: https://unsafescience.substack.com/p/invitation-to-sign-letter-protesting

A camouflage attack on the principles of empirical science: The case study of Fiedler

On December 2nd, 2022, Steven O. Roberts, Psychologist at Stanford University, published a paper in PsyArXiv, a preprint portal for psychological research. In the publication’s appendix, Roberts published e-mails from a peer-review process led by the editor of the renowned psychology journal Perspectives on Psychological Science (PoPS). The editor in charge was Klaus Fiedler, Psychologist at the University of Heidelberg. Roberts was convinced that the peer review process was biased and discriminated against him because he is African-American. In particular, he accused the reviewers and authors involved in the process of being

„collectively unsound, unscientific, ad hominem, and racist”. [1e]

On the same day, an open letter addressed to the organization Association for Psychological Science (APS) was published online. The letter received much attention in the USA and, by December 6th, 2022, had received more than 1,300 signatures. The letter demanded that Klaus Fiedler step down from his position as editor for the organization’s journal PoPS. In addition, the APS was asked to conduct an audit of “Dr. Fiedler's editorial decisions and correspondence (given that other marginalized scholars may have met with similar racism, incompetence, and/or abuse of power at his hands)” [2e]. With those demands, the letter implied that Klaus Fiedler is a racist who also likely abused his power as editor in the past. The APS Board of Directors immediately asked Fiedler to voluntarily step down from his position at PoPS in order to avoid termination. As a result, Fiedler resigned on December 6th, 2022 without receiving the opportunity to defend himself against the claims. Nor did the organization conduct an independent, transparent investigation.

This led to a heated debate in the field that continues to this day. Demands were made in support of Fiedler and some even stepped down from their own positions in a show of solidarity. The debate is documented on relevant online bulletin boards.

So why take another look at this debate?

I believe the details of this case provide a valuable learning opportunity so that the scientific community can properly address similar cases in the future.

Roberts made a serious claim. If scientific discourse was truly conducted ad hominem and skin color was used as a basis for judgments and decision making, that would go against not only basic human rights but also core scientific principles.

However, no solid evidence has been provided to date to back up that claim.

Instead, Roberts set a campaign in motion whose actions attacked and contradicted scientific principles.

Before I address this in more detail, let me first remind you of those principles.

Fundamental principles of empirical science

Arguments not status

Arguments rule in scientific discourse. An argument in the empirical sciences is supported by evidence. Sources of evidence include systematic observations, compatibility with theories, and overarching formal systems (logic, mathematics).

Individual characteristics such as social status, age, ethnicity, gender, sexual orientation, religion, and socio-economic status must never be used in the place of arguments and play no role in scientific discourse. This applies to both the communicator and the recipients. Arguments must be supported by evidence. A reliance on subjective perceptions is not sufficient. A thesis or claim must be supported by evidence that can be tested intersubjectively. This leads us to the second principle:

Objectivity not subjectivity

Our subjective experiences are inherently fallible. Limitations in our perceptive organs, our previous knowledge, our opinions, our motives, and unfriendly environments lead to biases. Examples of our numerous biases fill the Psychology textbooks.

Thus, absolute objectivity in a person’s observations is fundamentally impossible.

The empirical sciences achieve objectivity through methodology. This provides the evidentiary framework for all discourse. Logic, mathematics, and probability theory as well as research methods (e.g., experimental methods) and data analysis methods (e.g., with the help of inferential statistic) provide the necessary tools to correct for subjectivity. Neither methodology nor concrete methods are sacrosanct. They are inventions under continual development. Still, everyone who criticizes them must suggest a superior alternative, as once stated by science theorist Hans Albert [3e]. Objectivity can only be achieved at a methodological level, which must always stand above that of the individual and his or her subjective characteristics.

This brings us to the third core principle.

Critical discourse not insulation

Critical discourse is one of the core activities of the empirical sciences and was born out of criticism towards hardened schools of thought. Insulating a conviction, theory, or claim from critical argumentation and scrutinization is forbidden in scientific discourse. No opinion, belief, or conviction is above criticism [4e]. Historically, the greatest adversary to critical discourse was religious dogma. Today, however, the subjective insulation of ideas against counterarguments is increasingly common. If someone believes that critical discourse attacks his or her beliefs, emotions, intuition, group membership or any other individual characteristic, this serves as sufficient motivation for some to put an end to the discussion. This represents an unscientific act of self-empowerment, as the evidentiary value of arguments and their intersubjective scrutinization are deemed irrelevant in that moment. The subject declares him or herself to be simultaneously both the source of the idea and the ultimate judgement-maker thereof. Such an extreme form of subjectivity makes critical discourse impossible. In doing so, the target of the claim is also denied the opportunity to defend him or herself.

What was at the center of the debate in the current case?

In 2020, Roberts and colleagues published an article in PoPS with the title “Racial Inequality in Psychological Research: Trends of the Past and Recommendations for the Future.” [5e] In the article, they provided empirical evidence of lacking ethnic diversity among the editors, authors, and research topics of top Psychology journals. They recommended a series of measures to address this situation. One of their core suggestions was to have all authors in the future provide so-called “positionality 

statements”, in which relationships between the authors’ personal identities and the research topic at hand are made transparent [6e].

The suggestions made by Roberts and colleagues (2020) were now meant to become the subject of an academic discussion in the same journal. Fiedler, as the editor of PoPS, initiated a forum and invited select academic colleagues to submit a series of discussion papers on the topic, in adherence to his role as editor. Roberts received the paper submissions first so that he had the opportunity to formulate responses. None of the discussion papers questioned whether achieving diversity and implementing anti-discrimination measures were important goals. However, some did strongly question the measures suggested by Roberts. The core arguments were related to methodological considerations. However, Roberts took umbrage with the criticism that his suggestions potentially mix socio-political activism with scientific methods, which – from a purely methodological point of view – does not necessarily follow the ultimate goal of obtaining scientific knowledge. His comment on that discussion paper was also subject to the standard review process, in which only members of the forum on the topic acted as reviewers. Thus, the discourse considered both sides of the argument in multiple rounds. Fiedler eventually accepted Roberts’ comment for publication contingent on several changes.

Breaking Bad

The peer review process involves a detailed scrutinization of the submitted paper by reviewers and editors. Despite any differences in opinions, the discourse must always be conducted in a cordial and professional manner based on scientific arguments. As such, any reports of a deviation from this standard should be treated seriously. Such complaints are to be addressed to the board of the respective professional organization – in this case, the Association for Psychological Science, which publishes the Journal PoPS.

In the published e-mails [7e] between Fiedler and Roberts, there are certainly indications of issues regarding the peer review process.

What went wrong?

The first mistake was that, after Roberts was dissatisfied with Fiedler’s actions, he concluded racist motivations. The second mistake was to generalize that racist motivation to all members of the forum. The third mistake was to publish those claims.

Rather than report the issues directly to the appropriate parties, Roberts made public claims that the journal editor and several authors were racist. In doing so, the forum, its organization, and the peer review process as whole were discredited, as they were led by “senior white males”. Within hours of this public branding, the cancelling began. Fiedler was marked as a racist online. A public petition was organized to demand consequences by the professional organization. This led to immediate action by the APS – as a sole result of the immense public pressure. [8e]

An attack on the principles of empirical science

One could view this case as a dispute between the participating parties and thus marginalize it. However, such an action would underestimate the explosiveness of the underlying issue. The fight against discrimination is, without a doubt, important and justified. However, a righteous purpose must not be used to justify actions that go against the core principles of empirical science – that is exactly what has happened in this case.

Once Roberts made the claim that the editor and authors are racist, their comments ceased to be part of the discourse. This led to an immediate polarization and politicalization of the issue – an African-American up against the power of a group of white racists. Instead of focusing on the methodological and theoretical critiques of Roberts’ work, the discourse now centers around individual characteristics. This is an obvious breach of the scientific principle of Argument not Status.

A core idea behind Roberts’ argumentation is that diversity is a prerequisite of sound research. Because the discussion forum lacked this diversity, the evaluation of his work was deemed inevitably biased. The issue of subjectivity is always present. And every group will have its own specific perceptual biases. Thus, the problem of subjectivity can never be solved at the subject level. Quota-regulations are also not an effective solution. As discussed above, empirical sciences can only achieve objectivity through methodology. Central objections to Roberts’ position made by the authors of the discussion papers precisely addressed this point as well as methodological issues associated with an identity-based entry to science. Describing this discourse as discriminating and racist means prioritizing identity over methodology and research methods. In other words: Only certain groups can accurately evaluate certain topics. Such a position contradicts the fundamental principle of objectivity through methodology.

With his racism claims, Roberts interrupted the discourse surrounding the evaluation of his suggestions. His claim was supported only by his own subjective perceptions. Turning the focus of the discourse to damage to his own identity insulates him from criticism towards his opinions and behavior. Especially criticism from „senior white men“. Since this group caused the damage, their arguments are obsolete. That is insulation par excellence. The third core scientific principle, namely openness to criticism, has been absurdly disregarded by Roberts.

A case study

All members of a society should have equal chances. Discrimination must be actively combated – this certainly also applies to science and academia. At the same time, we must defend the principles of science and empirical methodology.

Scientific knowledge is facing increasing opposition. With discussions on climate change and public health measures during the pandemic, skepticism towards science is increasing. Scientific researchers have been and still are targets of defamation and hate. However, such obvious attacks are easier to address because they can be tackled in an obvious manner. More problematic are actions made under the guise of a worthwhile cause that attack or disregard the fundamental principles of science.

The scientific community must recognize, call out, and defend themselves against such camouflage attacks. This requires courage on the part of all parties. Those who defend themselves against such camouflage attacks may also be targeted by defamation in the guise of a worthwhile cause.

In the case study described here, many parties unfortunately did not show such courage. This is another reason why this case study generalizes beyond the participating parties. The scientific community must learn to apply rational analysis even in sensitive situations without sacrificing the scientific principles. It is not acceptable that suspected discrimination, alone, is sufficient to cause reactions that ultimately reinforce anti-scientific tendencies in today’s societies.

[1e] https://psyarxiv.com/xk4yu/

[2e] https://docs.google.com/document/d/1O212esQJDYVuiuvN3OQLg7YOD58PbhlmFjfYV3nREU4/mobilebasic

[3e] Cf. for discussion: Betsch, T. (2022). Science Matters. Wissenschaftlich statt querdenken. Heidelberg: Springer (p.72ff).

[4e] Albert, H. (1980). Traktat über kritische Vernunft. Tübingen: Mohr.

[5e] Roberts, S. O., Bareket-Shavit, C., Dollins, F. A., Goldie, P. D., & Mortenson, E. (2020). Racial Inequality in Psychological Research: Trends of the Past and Recommendations for the Future. Perspectives on Psychological Science : a journal of the Association for Psychological Science, 15(6), 1295–1309. https://doi.org/10.1177/1745691620927709

[6e] render “transparent how the identities of the authors relate to the research topic”

[7e] https://psyarxiv.com/xk4yu/

[8e] Cf. the counter-petition by researchers: https://unsafescience.substack.com/p/invitation-to-sign-letter-protesting