Am kommenden Sonntag wählen die Thüringer Kommunen ihre Stadt- und Gemeinderäte. Der Wahlkampf dafür läuft auf Hochtouren – mit teils hochproblematischen Botschaften, findet Dr. Martin Fischer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für kirchliche Zeitgeschichte Erfurt (FKZE). Seine Aufmerksamkeit hat insbesondere ein Wahlplakat der “Alternative für Deutschland” erregt: Es trägt die Aufschrift “Unser Erfurt, unsere Regeln!” und zeigt eine durchgestrichene Moschee.
Kommentar von Dr. Martin Fischer
Als Theologe und als Historiker fallen mir in Anbetracht dieses Wahlplakats gleich mehrere Dinge ein. Und obwohl ich ja normalerweise der AfD nicht viel Beachtung schenke, weil sie meines Erachtens viel zu überbewertet wird, finde ich, dass ich bei so einem Plakat nicht schweigen kann, sondern wenn ich so etwas sehe – und ein ähnliches Motiv wurde ja bereits zur Oberbürgermeisterwahl verwendet und war höchst umstritten – dann muss ich mich, wenn es nun wieder geschieht, irgendwie dazu verhalten und Position beziehen. Das tue ich als katholischer Theologe und Historiker mit Forschungsschwerpunkt Zeitgeschichte. Ich möchte zumindest an drei Punkte erinnern:
Dr. Martin Fischer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für kirchliche Zeitgeschichte Erfurt (FKZE) an der Universität Erfurt. Er forscht zum christlichen Leben in der DDR.