Von "Kirche im Aufbruch" nichts zu spüren - Arbeitsgemeinschaft Katholische Dogmatik und Fundamentaltheologie positioniert sich zur Debatte um die Priesterausbildung

Forschung & Wissenschaft
Ein Priester liest in einer Bibel

Die Arbeitsgemeinschaft Katholische Dogmatik und Fundamentaltheologie hält die DBK-Pläne zur Neugestaltung der Priesterausbildung „nicht zuletzt aus ekklesiologischen Gründen für problematisch.“ Dies äußerten die Forscher*innen jüngst in einer öffentlichen Stellungnahme. Geleitet wird die Arbeitsgemeinschaft von der Erfurter Dogmatikerin Prof. Dr. Julia Knop sowie dem Salzburger Fundamentaltheologen Prof. Dr. Gregor Maria Hoff.

„Die Reduzierung auf wenige Ausbildungsstätten der Priesterausbildung gefährdet den Bestand Katholisch-Theologischer Fakultäten an staatlichen Universitäten und trägt ihrer Bedeutung für die Wissenschaftskultur in Deutschland nicht angemessen Rechnung“, heißt es in dem Statement.

Der Vorschlag orientiere sich „am Priesterseminar als einem Lebensraum, der für Priesteramtskandidaten reserviert bleibt. Es hält damit an einem geschichtlich überkommenen Modell fest, das die Logik eines klerikalen Milieus verstärkt, statt von den komplexen Herausforderungen einer pluralen und zunehmend säkularen Gesellschaft her zu denken. Ihnen muss sich eine zeitgemäße Ausbildung von Theolog*innen im kirchlichen Dienst stellen.“ Von einer „Kirche im Aufbruch“ in Reaktion auf einen gesellschaftlichen „Zeitenwandel“ sei in dem Positionspapier sowie dem von ihm angeregten Transformationsprozess nichts zu spüren, so die Forscher*innen weiter.

Zudem zeigte sich die Arbeitsgemeinschaft irritiert über die „Intransparenz und Exklusivität des Beratungsprozesses. Gute Priesterbildung liegt in der Verantwortung, aber nicht auf den alleinigen Schultern der Bischöfe. Der Weg an die Ränder, den Papst Franziskus theologisch wie pastoral fordert, findet sich in diesem Konzept nicht wieder.“