Von Katholischer Theologie und Erfurter Schule

Alumni
Alumnus Johannes hat Katholische Theologie an der Uni Erfurt studiert.

Seit Anfang April leitet Uni-Alumnus Johannes die Caritasregion Südthüringen und ist dort u.a. in den Bereichen Sozialberatung, Migration, Familien- und Lebensberatung, der Tafel und im Sozialkaufhaus tätig. Bis 2011 studierte er den Diplom-Studiengang Katholische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Hier erzählt er von seinen Erfahrungen…

Wie bist du damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Der Wunsch bestand schon länger, irgendwann in Erfurt zu wohnen. Als Jugendlicher besuchte ich oft die Stadt und war jedes Mal fasziniert von der Musikszene. Spätestens als ich das Campusfest in Erfurt besuchte – ich war damals noch Schüler in Eisenach – war mir klar, dass ich an die Uni Erfurt will. Unter dem Künstlernamen „Hannes Kinder“ bin ich in meiner Freizeit selbst als Musiker, Sänger und Komponist tätig, war sogar mal Gast bei „TV total“ mit Stefan Raab und vertrat Thüringen 2013 beim Bundesvision Song Contest. Es waren größtenteils Erfurter Bands, die mich geprägt haben. Mit ihren schönen Melodien und sehr persönlichen Texten haben sie für mich etwas unverwechselbar Eingängiges. Besonders inspiriert haben mich Anger 77, milchkaffeezumfrühstück, Clueso, Norman Sinn, Northern Lite, Chapeau Claque und Magnet Coda, aber auch noch viele weitere. Warum? Weil es einfach gute Musik ist – Erfurter Schule eben. 

Würdest du dich wieder für die Uni Erfurt entscheiden? Und wenn ja, warum?
Klar, auf jeden Fall. Die besondere und einzigartige Atmosphäre an der Katholisch-Theologischen Fakultät am Dom hat mich sehr beeindruckt. Ebenso das gute Verhältnis zu den Professorinnen und Professoren sowie der persönliche Umgang zwischen den Studierenden und dem Mittelbau haben mich persönlich überzeugt.  

Wie hat dich die Universität auf das Berufsleben vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt im Beruf anwenden?
Es ist wichtig, etwas zu finden, für das man Begeisterung aufbringen kann. Es nützt meiner Meinung nach nichts, etwas zu studieren, für das man sich nur halbherzig interessiert. Ich persönlich habe damals das Theologie-Studium aus Interesse begonnen und mir zunächst keine Gedanken darüber gemacht, was ich später mal damit machen werde. Ich war dankbar für die Möglichkeit, ein paar Jahre meines Lebens einer Sache widmen zu können, die mich brennend interessierte und wollte diese kostbare Zeit sinnvoll nutzen. Das hat mich sehr motiviert. Während des Studiums habe ich auch erst gelernt, richtig zu lernen. Die Methodenkompetenz ist wohl das Entscheidende, was im Berufsleben besonders zur Geltung kommt, aber auch darüber hinaus. Wer das gut beherrscht, kann sich in neue Themengebiete souverän einarbeiten.

Hast du einen besonderen Tipp zum Berufseinstieg für unsere zukünftigen Absolventen?
Ich bin überzeugt davon, dass ehrenamtliches Engagement ein guter Weg zu einem Berufseinstieg sein kann. Wer sich schon während des Studiums ehrenamtlich engagiert – sei es sozial, kulturell, politisch oder in der Bildung – hat meines Erachtens auch zukünftig gute berufliche Chancen in diesen Bereichen. Denn dadurch kann man wertvolle Erfahrung sammeln und gute Kontakte knüpfen. Praktika können natürlich auch hilfreich sein, aber ich denke, dass sich langfristiges Engagement ebenso lohnt. 

Ganz kurz zum Schluss: Was vermisst du aus deiner Studienzeit (in Erfurt) am meisten?
Meine Kommilitoninnen und Kommilitonen.