Aus der Nähe von Köln verschlug es Karina vor vielen Jahren nach Erfurt zum Studium. 2002 machte sie hier an der Universität ihren Abschluss in Kommunikationswissenschaft und Literaturwissenschaft, bevor sie in den Beruf einstieg. Sechs Jahre war sie in der Werbebranche tätig, bevor sie ganz neue Wege ging: Seit 2008 leitet sie das in Erfurt allseits bekannte und beliebte Café-Bistro Peckhams in der Altstadt nahe des Doms, wo sie für Küche und Marketing zuständig ist. Und nebenbei ist sie als Foodbloggerin und Foodjournalistin unterwegs, hält Vorträge und bietet Events und Schulungen an.
Ich-mag-meine-Uni: Wie bist du damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Karina: Über einen Artikel in der ZEIT über den bevorstehenden Start des Studienbetriebs an der Reform-Universität Erfurt im Jahr 1999. Es klang wahnsinnig reizvoll, an der neu gegründeten und gleichzeitig vermutlich ältesten Universität Deutschlands zu studieren, mit neuen Studienkonzepten und -inhalten, sehr guter Betreuung und niedrigen Studentenzahlen bei bester Ausstattung. Dieser Artikel hat mich nach Erfurt gelockt.
Ich-mag-meine-Uni: Würdest du dich wieder für die Uni Erfurt entscheiden?
Karina: Auf jeden Fall. Der Artikel hatte nicht zu viel versprochen, auch wenn der plötzliche Weggang des Gründungsrektors Peter Glotz damals ordentlich für Aufruhr gesorgt hat. Die Jahre an der Universität Erfurt waren einfach klasse, wir waren damals die ersten Studierenden des noch ganz frischen Unibetriebs und hatten den Vorteil, dass wir dadurch eine wirklich herausragende Betreuung genießen konnten. Wir saßen teilweise zu zehnt in den Vorlesungen, von überfüllten Hörsälen keine Spur, die Studieninhalte waren spannend, das Studium Fundamentale brachte fakultätsübergreifende Einblicke und die Projektstudienphase war zwar streckenweise ganz schön „tough“, aber brachte viele Einblicke in die praktische Arbeit und vermittelte außerdem wertvolle Erfahrungen im Bereich Teamwork.
Ich-mag-meine-Uni: Wie hat dich die Universität auf das Berufsleben vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt im Beruf anwenden?
Karina: Die optimierte Recherche, Evaluation, Anwendung und Weiterverarbeitung von Wissen – das ist in meinen Augen eine der wichtigsten Grundlagen, die das Studium unabhängig vom jeweiligen Fachgebiet vermittelt und die im Berufsleben immer von großer Bedeutung ist. Ergebnisse anschaulich und überzeugend zu präsentieren, sei es in Form einer Präsentation vor Publikum, vor Auftraggebern und Partnern oder in schriftlicher Form, war ein weiterer Studieninhalt, der sowohl in den sechs Jahren, die ich in der Werbebranche gearbeitet habe, als auch in meinen vergangenen acht Jahren im Gastro- und Food-Bereich von großer Bedeutung war und bis heute ist.
Ich-mag-meine-Uni: Hast du einen besonderen Tipp zum Berufseinstieg für unsere zukünftigen Absolventen?
Karina: Mit Praktika und Projekten mit Partnern außerhalb der Universität kann man schon während des Studiums praktische Erfahrungen in der Berufswelt sammeln und wertvolle Kontakte zur Wirtschaft knüpfen. Das erleichtert den Einstieg ins Berufsleben ungemein. Darüber hinaus heißt es: Geduldig bleiben, nicht aufgeben, das Ziel vor Augen behalten und dabei trotzdem flexibel und kreativ sein und den Blick für mögliche Tätigkeitsfelder in verschiedene Richtungen öffnen.