"Anfang der 2000er-Jahre war die Hochschule in ihrer Rolle als Reformuniversität in aller Munde"

Alumni
Alumni: Thomas studierte Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften an der Uni Erfurt

Thomas kam aus Saalfeld nach Erfurt, um an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Uni seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaft und Sozialwissenschaften zu machen. Er setzte den Master of Public Policy an der Willy Brandt School of Public Policy der Uni Erfurt obendrauf und ist heute persönlicher Referent des Hauptgeschäftsführers der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg. Hier gehören die Koordination und inhaltliche Vorbereitung von Gremiensitzungen und sonstigen Terminen des Hauptgeschäftsführers zu seiner täglichen Arbeit, aber auch die Koordination der Beziehungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in der Region Bonn zählt zu seinen Aufgaben. Für „Ich mag meine Uni…“ erinnert er sich an seine Zeit in Erfurt…

Wie bist du damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Thomas: Als Thüringer stieß ich durch die damalige Berichterstattung in den regionalen Medien sowie Gespräche im Bekanntenkreis auf die Universität Erfurt und insbesondere die Staatswissenschaftliche Fakultät. Anfang der 2000er-Jahre war die Hochschule in ihrer Rolle als Reformuniversität in aller Munde. Bologna und Co. wurden in Erfurt im Mikrokosmos erfolgreich erprobt. Das hat mich neugierig gemacht.

Würdest du dich wieder für die Uni Erfurt entscheiden?
Thomas: Ja, denn die Erfurter Zeit hat mich sehr geprägt ─ meine berufliche Entwicklung, aber auch privat. Die Erfurter Universität bietet ein ausgezeichnetes Studienumfeld in einer attraktiven Kulturregion: Aufgeschlossene und bodenständige Menschen, persönlicher Kontakt zu Hochschullehrern, vergleichsweise guter und günstiger studentischer Wohnraum sind nur einige Vorteile, die in ihrer Gesamtheit nicht selbstverständlich sind. Das stelle ich auch wieder im Rahmen meiner aktuellen Tätigkeit fest.

Wie hat dich die Universität auf das Berufsleben vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt im Beruf anwenden?
Thomas: Die generalistische, interdisziplinäre und praxisorientierte Ausrichtung des staatswissenschaftlichen Bachelor-Studiums und des Public Policy Masters hat mir beim Start ins Berufsleben sehr geholfen. Von 2010 bis Mitte 2013 war ich als Büroleiter und persönlicher Referent des Staatssekretärs und Regierungssprechers in der Thüringer Staatskanzlei tätig. Hier galt es, auf unzähligen politischen und administrativen Themenfeldern in kürzester Zeit „zu Hause“ zu sein. Unter hohem Zeitdruck im Rahmen der Regierungskommunikation eine enorme Menge an Informationen einzuholen und aufzubereiten, in den aktuellen politischen bzw. fachlichen Kontext einzuordnen und qualitativ hochwertige Vorlagen zu erstellen, das bedarf eines breiten staatswissenschaftlichen Verständnisses, das ich während meines Studiums erworben habe. Auch in meiner aktuellen Position als persönlicher Referent des Hauptgeschäftsführers der IHK Bonn/Rhein-Sieg sind diese fachlichen und methodischen Kenntnisse nicht nur von hohem Nutzen, sondern unabdingbar.

Hast du einen besonderen Tipp zum Berufseinstieg für unsere zukünftigen Absolvent*innen?
Thomas: Dass mich die Universität allein auf mein Berufsleben vorbereitet hätte, wäre zu kurz gegriffen. Ehrenamtliches Engagement, studentische Gremienarbeit und zahlreiche Praktika haben zu einem sehr wichtigen, praktischen Lerneffekt beigetragen. Deshalb mein Tipp: Frühzeitig orientieren, sich auch jenseits der Hochschule ausprobieren und die Felder leidenschaftlich verfolgen, die einen wirklich interessieren. Umso höher ist dann die Wahrscheinlichkeit, in seinem ersten Beruf erfolgreich und glücklich zugleich zu sein.