Commitment Award 2016: "Initiative zum Wiederaufbau der Chibok-Gemeinde im Nordosten Nigerias"

On Campus
Eingangsschild an der Willy Brandt School of Public Policy, Universität Erfurt

Insgesamt elf Projekte gehen in diesem Jahr im Commitment Award der Willy Brandt School of Public Policy ins Rennen. Im Wettbewerb können die Studierenden nicht nur beweisen, was sie im Master Public Policy über Nachhaltigkeit und Projektmanagement gelernt haben, sondern bekommen auch die Möglichkeit, mit dem Preisgeld ihre sozialen Projekte Wirklichkeit werden zu lassen. Wer die begehrten dotierten Preise erhält, wird am 10. Juli im Kaisersaal bekannt gegeben. Bis dahin stellen wir die Projekte der Studierenden und Alumni in unserem Blog vor. Collins G. Adeyanju ist der Initiator des Projekts "Initiative zum Wiederaufbau der Chibok-Gemeinde im Nordosten Nigerias".

Auf der Flucht vor der Terrormiliz Boko Haram mussten Millionen Menschen ihre Heimat Nigeria verlassen. Durch sein Projekt „Wiederaufbau der Chibok-Gemeinde“ möchte der Public-Policy-Student Collins Adeyanju, der sich im Master-Studium auf den Bereich Konfliktforschung spezialisiert hat, die Reintegration vertriebener Familien unterstützen. Die Chibok-Gemeinde befindet sich im Nordosten von Nigeria, eine Region, die besonders durch die Gewalt der Boko Haram geprägt ist. „Mein Projekt soll vier betroffenen Familien die Möglichkeit bieten, in ihre Gemeinde zurückzukehren und ein neues Leben mit Tätigkeiten in der Landwirtschaft zu beginnen. Unter der Voraussetzung, dass die Mädchen der Familie zur Schule gehen dürfen und nicht im Kindesalter verheiratet werden, soll jede Familie eine landwirtschaftliche Grundausstattung erhalten. Somit könnten nicht nur die vier ausgewählten Haushalte unterstützt, sondern es könnte auch dem in der Region vorherrschenden Problem der Mangelernährung entgegengewirkt werden“, erklärt Collins seine Idee. Konkret bedeutet dies die Anschaffung von Pflügen, Eggen, Düngemitteln sowie Bohnen und Maissamen, die als besonders kohlenhydrat- und eiweißreich gelten. „Außerdem soll durch die Bedingung des Schulbesuchs und dem Verbot der Zwangsverheiratung der Schutz von Frauen und Kindern gefördert werden“, erläutert Collins. Er selbst war bereits mehrere Jahre in den Bereichen Management und Evaluation von Entwicklungsprojekten tätig. Durch seinen Einsatz im Nordosten Nigerias besitzt er nun gute Kenntnisse von der Region und kann diese mit dem im Studium erworbenen Wissen zu Themen wie beispielsweise Friedenskonsolidierung verknüpfen. Für Collins stellt die Förderung der Familien einen sehr wichtigen Schritt nicht nur für die Familien selbst, sondern auch für den Wiederaufbau der gesamten Gemeinde dar. „Ich bin mir sicher, dass ich durch meine Erfahrung und mit meinen Fähigkeiten diese Initiative erfolgreich und nachhaltig umsetzen kann.“