Commitment Award 2016: "Mwofo Energie Zentrum: Saubere Energie für Kommunalentwicklung"

On Campus
Eingangsschild an der Willy Brandt School of Public Policy, Universität Erfurt

Insgesamt elf Projekte gehen in diesem Jahr im Commitment Award der Willy Brandt School of Public Policy ins Rennen. Im Wettbewerb können die Studierenden nicht nur beweisen, was sie im Master Public Policy über Nachhaltigkeit und Projektmanagement gelernt haben, sondern bekommen auch die Möglichkeit, mit dem Preisgeld ihre sozialen Projekte Wirklichkeit werden zu lassen. Wer die begehrten dotierten Preise erhält, wird am 10. Juli im Kaisersaal bekannt gegeben. Bis dahin stellen wir die Projekte der Studierenden und Alumni in unserem Blog vor. Projekt Nr. 5 "Mwofo Energie Zentrum: Saubere Energie für Kommunalentwicklung" hat Desmond Tutu Bayeldeng eingereicht.

„Die Schaffung eines Zugangs zu sauberer, zuverlässiger und bezahlbarer Energie für Milliarden Menschen ist eine der schwierigsten Herausforderungen, die die Weltgemeinschaft im 21. Jahrhundert bewältigen muss“ - dessen ist sich Desmond Tutu Bayeldeng, Public-Policy-Student an der Willy Brandt School der Universität Erfurt, sicher. Insbesondere Sub-Sahara Afrika ist vom Energiemangel betroffen. Daraus resultieren viele wirtschaftliche Nachteile für die dort lebenden Menschen sowie geringere Bildungschancen und eine schlechtere Gesundheitsversorgung. Mit der Errichtung des „Mwofo Energiezentrums“ möchte Desmond nun eine der ärmsten Regionen in Ghana unterstützen. „Für die Stromversorgung der ländlichen Bevölkerung werden innovative Lösungen gebraucht, weil eine Erweiterung des zentralisierten Stromnetzes zu kostenintensiv ist“, erklärt er. Sein Energiezentrum ist als Baukastensystem konzipiert und soll alle notwendigen Energienutzungen ermöglichen. Durch zwei von Solarenergie betriebene Container können nicht nur Familien, sondern auch Einzelhändler unterstützt werden. Längere Öffnungszeiten, Licht zum Lernen für die Schulkinder, landwirtschaftliche Bewässerung durch eine Mini-Elektropumpe oder Gefrier- und Kühlschränke zur Lagerung von Lebensmitteln sind nur einige der Vorteile, die sich aus zuverlässiger Energieversorgung ergeben würden. Zudem könnten Risiken wie Verbrennungen oder Atemwegserkrankungen, die durch die Nutzung von Kerosin oder durch die Verbrennung von Biomasse zur Energieerzeugung entstehen, reduziert werden. Desmond war bereits in mehreren Vereinigungen aktiv und besitzt neben organisatorischen Fähigkeiten auch Führungserfahrung. Im Rahmen seines Studiums untersucht er Möglichkeiten und Chancen, das Wirtschaftswachstum durch die Entwicklung und Nutzung von Energie nachhaltig zu fördern. Derzeit absolviert er ein Praktikum bei der „World Wind Energy Association“ in Bonn und beschäftigt sich auch in seiner Master-Arbeit mit dem Problem der Energieversorgung in ländlichen Gebieten in Sub-Sahara Afrika. „Ich bin selbst ohne Elektrizität groß geworden“, sagt Desmond. „Deshalb kenne ich die Situation der Energieversorgung in Mwofo sehr gut und möchte verhindern, dass künftige Generationen mit den gleichen Nachteilen aufwachsen und nach Sonnenuntergang nur im Kerzenlicht für ihre Prüfungen lernen können.“