Commitment Award 2016: "Verbesserung der Lebensbedingungen durch Erneuerbare Energien für das Defe-Dopota Zentrum"

On Campus
Eingangsschild an der Willy Brandt School of Public Policy, Universität Erfurt

Insgesamt elf Projekte gehen in diesem Jahr im Commitment Award der Willy Brandt School of Public Policy ins Rennen. Im Wettbewerb können die Studierenden nicht nur beweisen, was sie im Master Public Policy über Nachhaltigkeit und Projektmanagement gelernt haben, sondern bekommen auch die Möglichkeit, mit dem Preisgeld ihre sozialen Projekte Wirklichkeit werden zu lassen. Wer die begehrten dotierten Preise erhält, wird am 10. Juli im Kaisersaal bekannt gegeben. Bis dahin stellen wir die Projekte der Studierenden und Alumni in unserem Blog vor. Um die "Verbesserung der Lebensbedingungen durch Erneuerbare Energien für das Defe-Dopota Zentrum" geht es Faraimunashe Nkomo.

„Die Folgen der Energiekrise im südlichen Afrika sind auch in Simbabwe deutlich zu spüren“, sagt Faraimunashe Nkomo, Public-Policy-Student an der Willy Brandt School. Mit seinem Projekt möchte er diesen Folgen entgegenwirken und zu verbesserten Bedingungen in Simbabwes südlichem Distrikt Gokwe beitragen. Durch den Bau einer kleinen Biogas-Anlage (vier Kubikmeter) sollen Frauen und Kinder, die aufgrund von Gewalterfahrungen in einem Frauenhaus im Defe-Dopota Zentrum leben, unabhängig von äußeren Umständen Energie nutzen können. „Die flexiblere Nutzung von Energie durch eine Unabhängigkeit von Feuerholz ist insbesondere für die Kinder von hoher Bedeutung“, erklärt Faraimunashe. „Dadurch können sie ihr Essen aufwärmen, Wasser abkochen und warme Bäder nehmen, was Krankheiten vorbeugt und somit auch die Anwesenheit in der Schule erhöht.“ Durch einen relativ geringen finanziellen Aufwand, der die Anschaffung von Baumaterialien, Arbeitskosten und etwas Geld für eine Werbekampagne umfasst, können die Lebensbedingungen der Bewohnerinnen des Frauenhauses entscheidend und nachhaltig verbessert werden. Zudem soll durch das Projekt das unternehmerische Denken der Frauen gefördert werden. Mit Hilfe der Anlage sollen sie Düngemittel produzieren, das kurzfristig für den Gemüsegarten verwendet und langfristig auf lokalen Märkten verkauft werden soll. Darüber hinaus ist eine Teilnahme der Hausbewohnerinnen an einer Sensibilisierungskampagne geplant, die über die Gefahren der Abholzung und die Chancen erneuerbarer Energien aufklärt. Das Frauenhaus im Defe-Dopota wird von der Organisation „Rugare Community Relief Service“ unterstützt, die auch Nahrungsmittel bereitstellt und Weiterbildungsangebote macht.

Faraimunashe hat bereits Arbeitserfahrung im Globalen Süden gesammelt und beispielsweise am Bau einer Schule in seiner Gemeinde in Simbabwe mitgewirkt. Zudem hat er sich im Laufe seines Studiums auf die Forschungsschwerpunkte Klimawandel und grüne Technologien spezialisiert. „Ich hoffe, mit meinem Projekt ökologische, soziale, gesundheitliche und ökonomische Vorteile für die Bewohnerinnen des Frauenhauses generieren, aber auch die Chancen der Erneuerbaren Energien verdeutlichen zu können.“