Es wird spannend...

Ausgezeichnet , Engagement , Zwischen Mensa und Hörsaal
Key Vidual Gründungsideenwettbewerb

Wie immer sind gute Ideen gefragt. Gründungsideen. Ideen für Social Entrepreneurship. Und von denen gibts einige auf dem Campus. Beim Gründungsideenwettbewerb der Universität Erfurt werden sie in dieser Woche einmal mehr sichtbar. Die besten unter den Finalisten werden am Donnerstag offiziell zu Siegern gekürt – und neben Ruhm und Ehre auch mit einem Preisgeld von 1000 Euro in der Kategorie "Allgemeine Gründungsidee" bzw. 500 Euro in der Kategorie "Social Entrepreneurship" belohnt.

„Unser Gründungsideenwettbewerb soll den Gründergeist auf dem Campus fördern, Studierende, Mitarbeiter und Absolventen zum Entwickeln eigener Gründungsideen anregen, und sie auf dem Weg dorthin coachen“, erklären Martin Hellmann und Jana Theuerkauf vom Gründungsservice der Universität Erfurt. Und so werden alljährlich innovative Ideen zu einem neuen Produkt, (Forschungs-)Verfahren oder einer Dienstleistung gesucht – besonders im Bereich „Social Entrepreneurship“. Der Wettbewerb folgt einem zweistufigen Auswahlverfahren: Nach der Einreichung der Ideenpapiere wählte eine Fachjury die besten fünf Gründungsideen bzw. Gründungsteams aus, die per Jurypräsentation in einer feierlichen Online-Veranstaltung in dieser Woche ihre Ideen noch einmal vor Publikum vorstellen. Im Anschluss prämiert die Jury die besten zwei in jeder Kategorie. Dazu gibts ein Rahmenprogramm mit Impulsvorträgen von Stefan Werner (Landesgeschäftsführer „Der Paritätische Thüringen e.V“) und Stefan Kowalczyk (Greatmade) sowie Musik von Denny Waldner. Auch Poetry Slammer Andreas in der Au, besser bekannt als „AIDA“, ist mit von der Partie.

Und das sind die Finalisten in der Kategorie Allgemeine Gründungsidee:

„Female Fernweh“
Janina Nagy möchte mit ihrem Blog junge Frauen dabei unterstützen bzw. dazu motivieren, die Welt und damit auch sich selbst durch Individualreisen zu entdecken, Zweifel und Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen und das notwendige Selbstvertrauen als Alleinreisende in sich zu finden. „Female Fernweh“ gibt Antworten auf alle Fragen, die einer jungen Frau vor der ersten Alleinreise auf der Seele brennen: Kann ich mich in diesem Land sicher fühlen? Wie finde ich Freunde? Was, wenn ich mich plötzlich einsam fühle? In kostenlosen Beiträgen gibt Janina Nagy Tipps zum Reisen auf eigene Faust und plaudert aus dem Nähkästchen. Das Angebot soll perspektivisch auch ökonomisch nutzbar gemacht werden.    

„Feels like Erfurt“
Wenn Anika Luthardt und Luise Senneke an Erfurt im Speziellen und Thüringen im Allgemeinen denken, sehen sie vor allem eins: Potenzial. Deshalb umfasst ihre Gründungsidee eine Marke, die Erfurt und Thüringen die Aufmerksamkeit schenkt, die sie verdient haben. Die Marke „Feels like…“ soll nicht nur zu einem wichtigen Bestandteil der Medienlandschaft in Thüringen etabliert werden, sondern durch vielfältige Produkte wie einer Stadttour-Box namens „Erfurt Unboxed“, den Beliebtheits- und Bekanntheitsgrad der Landeshauptstadt steigern. Übertragen auf andere ostdeutsche Städte soll mit „Feels like…“ in Zukunft ein überregionales Verlagshaus geschaffen werden, dass es sich zur Aufgabe macht, den Tourismus, die Kultur- und die Kreativszene der neuen Bundesländer zu fördern.

„Friends“
In einer Zeit, in der familiäre Bindungen schwächer werden, in einer Welt, in der Extraversion als Mittel zu sozialem und beruflichem Erfolg gewertet werden kann, und einer Umgebung, in der soziale Medien zunehmend die Kommunikation beherrschen, gibt es einen Teil der Gesellschaft, der sich mit einem alltagsbestimmenden Phänomen konfrontiert sieht: soziale Einsamkeit. Hier setzen Justine Hoche und Lennard Friedrich mit ihrer Gründungsidee an. Durch verschiedene Optionen können Betroffene mit Hilfe ihres Angebots den ersten Schritt hinaus aus aus der Einsamkeit wagen. Eine durch sie gebotene Freundschaft nimmt die Angst vor Zurückweisung und ersetzt sie durch eine garantierte Wohlfühlzone. Zusätzlich sollen die Mitarbeiter*innen, wenn gewünscht, als Mittler*innen dienen, um dem Zugang zu anderen Menschen zu vereinfachen.

„Magic Mensa“
Vor allem zum Semesterende wird es bei Studierenden oft stressig: Abgaben, Klausuren – und wenn da nicht noch dieser Nebenjob wäre! Mit “Magic Mensa”, einer speziellen App für Studierende, kann die Zeit, die ohnehin zum Essen in der Mensa verbracht wird, gleichzeitig genutzt werden, um neue Kontakte zu knüpfen und durch spannende Diskussionen mit Gleichgesinnten das erfahren werden, was das Studieren wirklich ausmacht: Lernen durch Austausch. Gleichzeitig fallen Wege zu schwarzem Brett und Speiseplan weg. Wesentliche Informationen sind auf einen Blick digital abrufbar. Justine Hoche, Friedemann Jäger und Janina Nagy sind zudem davon überzeugt, dass für starke Partner aus der Wirtschaft die Nutzung von „Magic Mensa“ ebenso als Plattform zum zielgerichteten Bewerben von Praktikumsplätzen sowie Aushilfsjobs und Arbeitsoptionen nach dem Studium sehr attraktiv sein kann.

„PantaRhei“
Ohne eine umfassende Informationsgrundlage sind in der heutigen arbeitsteiligen Welt kaum fundamentale Entscheidungsfindungen vorstellbar. PantaRhei betrachtet Daten als Rohstoff des 21. Jahrhunderts, den es zu nutzen gilt, um die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Probleme unserer Zeit zu lösen. Das Hauptziel des Gründungsteams ist deshalb die Beratung von regionalen kleinen und mittelständischen Unternehmen auf Grundlage empirischer Datenanalyse sowie die Unterstützung bei Projekten und Fragestellungen im Bereich der Data Science. Ebenso soll laut Tobias Kellner, Alexander Maxa und Alexander Beyer die datengestützte Optimierung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen im Vordergrund der Arbeit stehen. Hierdurch sollen die künftigen Kunden durch PantaRhei Effektivitäts- und Effizienzsteigerungen erfahren.

„WiKom“
Nicht erst seit der Corona-Pandemie, seit Fake News und Verschwörungserzählungen ist klar: Die Wissenschaft steht vor großen Herausforderungen. Das Vertrauen in die Wissenschaft wird auf eine harte Probe gestellt und skeptische Positionen gegenüber der Rolle der Wissenschaft werden lauter. Dem gilt es mit klarer, transparenter und ehrlicher Wissenschaftskommunikation gezielt entgegenzutreten. Hierfür stehen Konstanze Fürst und Lara Moritz mit ihrer Idee „WiKom“. Das Ziel ist die Gründung einer studentischen Agentur zur Stärkung der Wissenschaftskommunikation in Erfurt. Diese soll Forschungsgruppen und -projekten der Universität Erfurt durch den Aufbau und die Gestaltung von eigenen Online-Präsenzen helfen, klar und transparent nach außen zu kommunizieren und ihre Forschungsprozesse und -ergebnisse zu präsentieren.

Die Finalisten in der Kategorie "Social Entrepreneurship":

„Atorra – Beleaf in change“
Im Star Wars Universum ist der Agrarplanet Atorra von zunehmenden Dürreperioden gekennzeichnet, was wiederum das menschliche Leben extrem erschwert. Auch in Thüringen wird die Hitzebelastung stetig zunehmen. Eine Studie des Freistaats Thüringen „Hitze und Trockenheit in Thüringen“ geht davon aus, dass die Hitzebelastung im Zeitraum 2021 bis 2050 um bis zu 33 Prozent zunehmen könnte. Wasserverknappung, Dürren, eine stärkere Anfälligkeit der angebauten Kulturpflanzen für Krankheiten und damit verbundene Ernteausfälle sind die Konsequenz. Das Gründungsprojekt „Atorra“ von Muzi und Alexander Maxa will sich diesen Herausforderungen stellen und mit seinem Indoor Smart Farming Ansatz der herkömmlichen Landwirtschaft eine ökologische Alternative aufzeigen. 

"Connect For Kids – Vernetzung von Schulen und Vereinen“
Mit seinem Betreuungsangebot will das Gründungsteam, bestehend aus Johanna Heckert, Leon Lange, Jochen Michels, berufstätigen (Single-) Eltern erlauben, mehr “Quality-Time” mit ihren Kindern am Wochenende zu verbringen. Das Ziel ist es dabei, einen Beitrag zur Sicherung der schulischen und außerschulischen Aktivitäten innerhalb der Woche zu leisten, indem Freizeitangebote für Schulkinder in Abstimmung mit regionalen Vereinen sowie der Schule von "Connect for Kids“ organisiert werden. Die Kinder werden da abgeholt, wo sie sind. Sowohl im buchstäblichen Sinne des Transports von Ort zu Ort, als auch im abstrakten Sinne im Hinblick auf eine Betreuung, die den Alltag nach der Schule klar strukturiert. Davon profitieren alle: Die Kinder kommen in Kontakt mit Vereinsangeboten, die Eltern werden organisatorisch entlastet. Die Vereine profitieren vom jungen Mitgliederzuwachs und die Schulen werden in der gewinnbringenden Zusammenarbeit mit Vereinen unterstützt.

„Hearter e.V. – Nachhaltiges Meet & Greet“
Nachhaltigkeit wird ein immer wichtigeres Thema. Der bereits gegründete, gemeinnützige Verein Hearter e.V. findet: Zurecht! Immer mehr Kunstschaffende wollen ihre Reichweite nutzen, um ihren Beitrag zu aktuellen, gesellschaftsrelevanten Themen zu leisten und ihre Anhänger auf vorherrschende Probleme in den Bereichen Klima-, Arten- und Ressourcenschutz aufmerksam zu machen. Ihre Fans direkt zu erreichen, ist für sie dabei jedoch schwierig. Hier möchte Hearter e.V. Abhilfe schaffen. Lara Wetzel und Franziska Rupp wollen Fans und ihre Vorbilder zusammenbringen, um nachhaltig etwas zu bewirken. Ein Meet & Greet der besonderen Art, denn Hearter verknüpft Charity mit Meet & Greets.

„Rentner-Ranch – Seniorenwohnen auf dem Bauernhof“
Barrierefreies Wohnen in Gemeinschaft auf dem Land salonfähig machen – das ist das Ziel des Gründungsteams „Rentner-Ranch“, bestehend aus Alisa Wick, Lea Kellermann, Francesca Harms und Vincent Chudi. Hierbei sollen „rüstige Rentner“ die Möglichkeit erhalten, ihren Lebensabend in ländlicher Idylle zu verbringen und angepasst an deren individuelle körperliche Leistungsfähigkeit kleinere Aufgaben im Rahmen des Hofbetriebs zu übernehmen. Das hält fit und fördert das Zugehörigkeitsgefühl sowie generationsübergreifendes Miteinander. Bauern und Bäuerinnen erhalten so eine zusätzliche Einnahmequelle und werden bei einigen Aufgaben entlastet. Ein angeschlossener bzw. integrierter Hofarzt bzw. eine Ärztin stellt zudem eine Bereicherung für das ganze Dorf und seine Bewohner*innen dar und kann so dem Landärzt*innenschwund entgegenwirken.

Wir drücken natürlich allen Finalisten die Daumen  aber eigentlich sind sie ja schon jetzt alle Gewinner!

Wer bei der digitalen Veranstaltung zur Preisverleihung dabei sein möchte, kann sich einfach am Donnerstag, 1. Juli, um 17 Uhr bei youtube reinschalten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Link zur Veranstaltung