Theresa Pape und Sebastian Stöcker von der Universität Erfurt sind in Berlin mit dem medius-Nachwuchspreis 2025 ausgezeichnet worden, den die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) verliehen haben. Der Preis ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienwissenschaft, Medienpädagogik und -bildung oder mit Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen. In diesem Jahr hatte die Jury drei Arbeiten ausgezeichnet und jeweils 1.000 Euro als Preisgeld zugesprochen.
Die Masterarbeit „Repräsentation kindlicher Lebenswelten durch Moderation im öffentlich-rechtlichen Kinderfernsehen aus Perspektive von Grundschulkindern“ von Theresa Pape und Sebastian Stöcker zeigt anhand einer qualitativen Studie mit Grundschulkindern, dass Moderator*innen im Kinderfernsehen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch als wichtige Repräsentant*innen kindlicher Lebenswelten wirken.
„Diese Arbeit eröffnet neue Perspektiven für die Repräsentation kindlicher Lebenswelten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und setzt wichtige Impulse für eine kindgerechte, partizipative und diversitätsbewusste Medienpraxis“, lobte die Jury. „Damit bricht sie eine wichtige Lanze für die Beteiligung von Kindern an der Gestaltung ihrer Medienwelten. So beginnt gelebte Demokratie.“ Die Studie zeigt auch, dass Kinder den Wunsch nach stärkerer Repräsentation äußern, wobei Moderator*innen eine zentrale Rolle übernehmen sollen – auch im Hinblick auf die Vermittlung gesellschaftspolitischer Werte wie Toleranz und Solidarität. Die Ergebnisse betonen den Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und zeigen, wie wichtig kindgerechte Forschungsansätze sind, um die Sichtweisen junger Menschen besser abzubilden.
Weitere Preisträgerinnen sind Charlotte Claus von der Technischen Hochschule Köln mit ihrer Bachelor-Arbeit „Medienpädagogik in stationären Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen zwischen Hilfe und Kontrolle. Eine empirische Untersuchung über die Relevanz der Haltung von Sozialarbeiter*innen auf Digitalität und die Vermittlung von Medienkompetenz in Wohngruppen" sowie Cassandra Bunte von der HAWK Hochschule, deren Bachelor-Arbeit „Augmented Reality im Waldkindergarten. Einsatzmöglichkeiten von AR zur Unterstützung von Bildungsprozessen in ausgewählten Bildungsbereichen" ebenfalls mit dem medius-Preis geehrt wurde.
Die ausgezeichneten Arbeiten zeigen exemplarisch, wie medienpädagogische Forschung wissenschaftliche Tiefe mit gesellschaftlicher Relevanz verbindet. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung von Medienbildung in unterschiedlichen Praxisfeldern mit jungen Menschen als Zielgruppe – fundiert, anwendungsnah und zukunftsorientiert“,
hebt André Weßel, Co-Geschäftsführer der GMK, anlässlich der Preisverleihung in Berlin hervor.
Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) in der Bundesrepublik Deutschland e. V. (GMK) wurde 1984 als Zusammenschluss von Fachleuten aus den Bereichen Bildung, Kultur und Medien gegründet. Als bundesweiter Fachverband setzt sie sich für die Förderung von Medienpädagogik und Medienkompetenz ein. Auch in der Schweiz und in Österreich ist die GMK aktiv. Sie bringt medienpädagogisch Interessierte und Engagierte aus Wissenschaft und Praxis zusammen und sorgt für Information, Austausch und Transfer. Die GMK ist ein gemeinnütziger Verein und Träger der Jugendhilfe. Als größter medienpädagogischer Dach- und Fachverband für Institutionen und Einzelpersonen ist die GMK Plattform für Diskussionen, Kooperationen und neue Initiativen. Sie vergibt den bundesweiten Dieter-Baacke-Preis für Projekte zur Förderung der Medienkompetenz, gibt Publikationen und Materialien heraus, bietet Fachberatung, veranstaltet Tagungen und Seminare und entwickelt und erprobt Modellprojekte.